824 Kohlenbergbau. Bodener Gewerkschaft (seit 1911 Ges. m. b. H.) enthält drei Kohlenflöze; in Betrieb ist ein Tagebau auf Braunkohlen u. ein Tiefbau mit Gaskohlen. Kohlenförderung 1905–1915: 145 180, 200 750, 241 400, 243 900, 245 400, 238 074, 252 073, 274 758, 269 934, 231 800, 216 400 t. Das Grubenfeld der Lylvester Gew. enthält ebenfalls drei Flöze, deren Kohle durch Tagebau zu gewinnen ist. Dieser Tagebau ist bisher noch nicht aufgeschlossen. Die Königsberger Kohlen- u. Brikettwerke G. m. b. H. u. die Bodener Kohlenwerke G. m. b. H. verteilten zus. für die Jahre 1910–1916: K 321 585, 368 957, 418 606, 470 000, 588 963, 766 608, 854 064 Erträgnis. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Treuhand-Ges. in Berlin u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. im Okt. auf 1./1., ab 1./1. 1913 ver- stärkte oder Totalkünd. zulässig. Zur Sicherheit der Forderungen aus den Teilschuldver- schreib, also von M. 3 000 000 nebst Zs. und Kosten, sowie des Aufgeldes von 2 % hat die Schuldnerin durch Faustpfandvertrag mit der Deutschen Treuhand-Ges. dieser bezw. den je- weilig legitimierten Inhabern der Teilschuldverschreib. die Geschäftsanteile der Königsberger Kohlen- u. Brikettwerke G. m. b. H. u. der Bodener Kohlenwerke G. m. b. H. sowie sämtliche 128 Kuxe der Sylvester-Gew. bei Theussau mit einem Gesamterwerbspreis von rd. M. 5 740 000 verpfändet. Die Anteil- bzw. Kuxscheine befinden sich während der Dauer der Anleihe im Pfandbesitz der Deutschen Treuhand-Ges., welche die Pfandhalterschaft als Vertreter der jeweiligen Gläubiger ausübt. Zur weiteren Sicherheit der Forderungen aus den Teilschuld- Verschreib. haben die Königsberger Kohlen- und Brikett-Werke G. m. b. H., Königsberg i. B., die Bodener Kohlenwerke 6 m. b. H., Boden, und die Sylvester-Gew. eine jede für sich für die pünktliche Erfüll. sämtlicher der Schuldnerin auf Grund der Teilschuldverschreib. obliegenden Verpflicht. jeglicher Art der Deutschen Treuhand-Ges. gegenüber die selbst- schuldnerische Bürgschaft übernommen. Noch in Umlauf Ende 1916 M. 2 754 000, Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Blasewitz: Ges.-Kasse; Dresden, Leipzig * Nürnberg: Deutsche Bank; Nürnberg: Fil. d. Bayer. Vereinsbank; Stuttgart: H. Anselm & Co., G. H. Keller's Söhne, Württemb. Vereinsbank; Wien: Anglo- -Oesterr. Bank. Kurs in Dresden Ende 1906–1916: 100.75, 99.50, 100, 101, 101, 101, 98.50, 98.50, 99.50*, –, 92 %. Auf- gel. am 27./11. 1906 zu 100.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 an jedes Mitgl., an Vors. M. 2000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Kuxe u. Anteile 5 734 968, Debit. 2 132 286, Inventar 1, Effekten 399 030. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 2 754 000, R.-F. 222 284 (Rückl. 36 504), Talonsteuerres. 45 000 (Rückl. 4000), Teilschuldverschreib. Tilg. -Kto 1 150 000, aus- geloste Teilschuldverschreib. 029= Kredit. 111 000, do. Zs.-Kto 13 792, Kriegsgewinnsteuer 279 600, Div. 600 000, Tant. an A.-E. 53 333, Vortrag 36 254. Sa. M. 8 266 285. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 62 840, Zs. auf Teilschuldverschreib. u. Agio 125 610. Teilschuldverschreib. Tilg.-Kto 50 000, Reingewinn 1 009 692. – Kredit: Vor- trag 41 354, Div., Zs., Provis. u. sonst. Einnahmen 1 206 189. Sa. M. 1 247 543. Dividenden 1906–1916: 0, 8, 10, 10, 10, 10, 12, 12, 12, 16, 20 %. Direktion: Dr. jur. Otto Petschek, Prag; Kaufm. Rud. Sturm, Dresden. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Paul Millington Herrmann, Berlin; Stellv. Geh.-Rat Oberbürgermeister a. D. Dr. Beutler, Dresden; K. K. Oberfinanzrat a. D. Dr. Jul. Petschek, Prag; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Herm. Paasche, Berlin; Bankier Heinr. Keller, Berg-Dir. Herm. Baelz, Stuttgart; Bank-Dir. Gust. Korner, Wien; Dir. Fritz Heller, Kasnau b. Pilsen. Zahlstellen für Div.: Blasewitz: Ges.-Kasse; Dresden: Fil. d. Deutschen Bank. Bochumer Bergwerks-Actien-Gesellschaft in Bochum. Gegründet: 3., 8. bezw. 12./9. 1864; eingetr. 21./10. 1864. Zweck: Erwerbung und Betrieb von Bergwerken sowie Verarbeitung u. Verwertung der gewonn. Produkte. Den Grundstock bildet die Zeche „Vereinigte Präsident' mit 4 Schächten. Dieselbe ist 1892–96 mit M. 2 438 200 Kostenaufwand vollständig um- u neu ausgebaut; sie besitzt 4 alte Gevieftfelder, umfasst in streichender Richtung 4000 m, in quer- schlägiger Richtung 1000 m u. liegt in der Bochumer Mulde. Mit Abteufen des Schachtes I wurde 1842, des Schachtes II 1871 begonnen. Beide als Förderanlagen ausgebaute Schächte stehen bis 440 m Teufe in Holzzimmerung, von da ab bis zur tiefsten Sohle (530 m) sind sie ausgemauert u. mit eisernem Ausbau versehen. Auf Schacht I befindet sich eine Koks- ofenbatterie von 70 Öfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, auf Schacht II eine solche von 50 Flamm-Öfen. Die Zeche Präsident hat neuerdings eine längere Periode des Ausbaues durchmachen müssen. Die Gesamt-Neuanlagen der Zeche haben 1901–1910 M. 2 433 692 erfordert, dann 1911–1915: M. 142 947, 147 155, ca. 285 000, ca. 380 000, 94 000, 244 000. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 38 ha 87 a 12 am.