3........... 88........ „ %%%% %%.. 898 Kohlenbergbau. Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf, Actien-Gesellschaft in Zechau. Gegründet: 14./4. 1898; eingetrag. 12./5. 1898. Die Rositzer Zucker-Raffinerie zu Rositz hat in die Ges. eingebracht: 1) die sämtl., von ihr It. Vertrag v. 28./2. 1898 erworbenen Rechte auf Übereignung des gesamten Unternehmens der Meuselwitzer Braunkohlen-Abbau-Ges. Glückauf zu Kriebitzsch u. 2) die von ihr lt. Vertrag vom 11./12. 1897 von Frau Anna Marie verw. Georgius in Zechau erworbenen Rechte (Gertrudschacht bei Zechau). Als Gegenleistung für diese Einlagen erhielt die Rositzer Zucker-Raffinerie von der Ges. 310 Stück Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Begründ. u. Erwerb. von Bergbauunternehm., sowie Betrieb des Bergbaues, Ver- arbeit. u. Verwert. der beim Bergbau gewonnenen oder anderweitig erworbenen Produkte. Die Ges. verfügt auf dem bisherigen Besitz über 4 Förderanlagen. welche auf eine jährl. Gesamtproduktion von ca. 16 000 000 hl Kohlen eingerichtet sind. Ausser 4 grossen Förder- schächten sind verschiedene Wasserschächte u. Wetterschächte vorhanden, welche sämtl. in Mauerung stehen; die Seilbahnen in den Grubenbauen haben eine Länge von ca. 10 000 m. Die Betriebseinrichtungen sowie Gebäude sind mit neuen maschinellen und baulichen Einricht. versehen. Zur Verwertung u. Verarbeitung der gewonnenen Kohle, soweit sie nicht als Rohkohle abgesetzt wird, sind zurzeit auf den Werken der Ges. 20 Brikettpressen, zum Teil stärksten Modells, u. 3 Nasspressen in Betrieb. Diese verteilen sich wie folgt: 1. Gertrud- schacht, mit 7,422 ha Grund u. Boden, 7 Brikettpressen; 2. Eugenschacht, mit 3,68 ha Grund u. Boden, 5 Brikettpressen u. 1 Nasspresse; 3. Idaschacht, mit 4,336 ha Grund u. Boden, 2 Brikettpressen; 4. Herzog Ernst-Schacht, mit 13,428 ha Grund u. Boden, 6 Brikettpressen u. 2 Nasspressen. Elektr. Hauptzentrale auf Gertrud-Schacht, Reserve-Auflage auf Herzog Ernst- Schacht. Sämtl. Werksanlag. haben Bahnanschluss. Die Förder. erfolgt teils durch Tagebau, teils durch Tiefbau. Die Kohlenfelder der Ges. liegen in den Fluren Zechau, Kröbern, Kriebitzsch, Altpoderschau, Rositz, Petsa, Monstab, Grossröda, Leesen, Oberlödla mit Rödigen, Lossen u. Steinwitz:; ihr Umfang beträgt gegenwärtig, nach Abzug der bereits abgebauten Flächen, ca. 700 ha. Abgesehen von den Kohlenfeldern besitzt die Ges. an eigenem Grund u. Boden einschliessl. der nicht zum Betrieb gehörigen Grundstücke 54, 146 ha. 1906–1916 Ankäufe von Kohlenfeldern für M. 289 853, 288 992, 743 253, 206 560, 1 370 978, 4591, 21 633, 752 311, 17 779, 2791, 338 979. 1916 weitere Kohlenfelder in den Gemarkungen Kröbern u. Monstab erworben. Sonst. Zugänge auf Anlagekonti erforderten 1909–1912: M. 291 151, 570 000, 80 000, 566 378; 1913: M. 2 702 223, besonders für die übernommenen Anlagen der Union u. Grube Ernst; 1914: M. 858 831; 1915: M. 957 380; 1916: M. 635 205. Seit Ende 1915 werden die Abraumarbeiten in eigener Regie ausgeführt, zu welchem Zwecke die gesamte Baggereinricht. für M. 541 164 käuflich übernommen wurde. Kohlenförderung 1907–1915: 10218 923, 13 075 180, 12 554 581, 11574 511, 9849 125, 11 705733, 16 926 611, 14 549 660, 11 373 874 hl; Presssteinproduktion 1907–1910: 6 349 000, 15 680 000, 14 655 000, 10 650 000 Stück; 1911–1915: 4618, 11 014, 13 361, 6171, 5020 t. Brikettproduktion 1907–1911: 3 675 487, 4 751 075, 4634 102, 4 117 349, 3471 900 Ztr.: 1912–1915: 214 622, 324 440, 304 086, 238 380 t. Die Ges. gehört der Meuselwitzer Brikettverkaufs-Ges. m. b. H. zu Leipzig an. Die Ges. Zechau-Kriebitzsch litt 1911 unter einem 14 wöchentlichen Streik, so dass nach M. 592 564 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 7672 erzielt werden konnte, der vor- getragen wurde. Bei schwachem Absatz konnte 1912 ein Reingewinn von M. 245 024 erzielt werden, woraus 3 % Div. verteilt u. M. 60 657 auf 1913 vorgetragen wurden. 1913 ging der Reingewinn weiter auf M. 171 393 zurück: 1914 u. 1915 infolge des Kriegszustandes nur M. 33781 bezw. 33 920 Reingewinn erzielt; die Ges. leidet besonders unter Arbeitermangel. 1916 konnte deshalb nur rund ¾ der Förderungsmöglichkeit erreicht werden. 1916 wurde der Bruttogewinn (M. 581 343) zu Abschreib. verwendet. Die a. o. G.-V. v. 3./4. 1912 beschloss den Erwerb der Braunkohlen A.-G. Union in Krie- bitzsch und der Braunkohlen Akt.-Ges. Grube Ernst in Altpoderschau zur Abrundung der Kohlenfelder und zur Stärkung der Position der Ges. im Syndikat. Nach den Fusions- verträgen ging die Braunkohlen A.-G. Grube Ernst bei einem Erwerbspreise von M. 716 000 gegen M. 500 000 bar und die Braunkohlen Akt.-Ges. Union bei einem Erwerbspreise von M. 1 021 000 gegen Barzahlung von M. 725000 und die Übernahmen der Passiven beider Ges. in den Besitz von Zechau-Kriebitzsch über. Im J. 1910 hat die Ges. mit der Überlandzentrale Osterland, G. m. b. H., Ronneburg einen langfristigen Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Der Bereich der Überlandzentrale, an weleher sich die Ges. durch Zeichnung von Anteilen beteiligte, erstreckt sich vorläufig über 130 Ortschaften des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Zur Lieferung des Stromes wurde auf dem Getrudschacht 1911/12 eine Kraftstation gebaut. Die Lieferung von Strom erfolgt seit Anfang 1912. Die Ges. hat ihre Werke an die neue Kraftstation angeschlossen. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./6. 1899 um M. 1 000 000 u. lt. G.-V. v. 22./10. 1900 um M. 500 000, übernommen von den Aktionären zu pari zuzügl. Stempel. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 26./3. 1908 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, ange- boten den alten Aktionären zu 110 %. Die neuen Mittel dienten zur Abstossung von Bank- krediten, zum Erwerb grösserer Kohlenabbaurechte bezw. zur Bezahlung der bereits über- nommenen restl. Anteile der Bergbau-Ges. Herzog Ernst G. m. b. H. Gleichzeitig ermächtigte 7