Salt. und Kali-Bergwerke. 949 „ für M. 2 000 000 wovon M. 1 000 000 in vollgezahlten Aktien zu leisten waren und M. 1 000 000 durch Übernahme einer zu Gunsten der Firma André, Mendel & Co. in London eingetragenen Hypothek, die seit Okt. 1907 vollständig getilgt ist. Die M. 3 000 000 nicht vollgez. Aktien wurden an Anteilseigner der Kalibohr-Ges. Albrechts- hall derart zum Bezug angeboten, dass für jeden Anteil dieser Ges. unter Zuzahl. von M. 450 bar M. 3000 Steinförder-Aktien mit 25 % Einzahl. gegeben wurden, wobei also der Anteil von Albrechtshall mit M. 300 bewertet wurde. Steinförde verfügt nicht nur über Carnallit, sondern auch über Hartsalzaufschlüsse. Die Berechtsame wurde durch 4 Bohrungen weiter aufgeschlossen. Mit dem Abteufen des Schachtes wurde anfangs Mai 1907 begonnen u. etrreichte derselbe im Mai 1911 die Endteufe von 715 m. Im Anschluss hieran wurde der Ausbau des Schachtes ausgeführt. Das Auffahren der Förder- u. Wettersohle in 700 bzw. 660 m Teufe wurde Ende Sept. in Angriff genommen, die gesamte Streckenlänge betrug am Schlusse des J. 1911 610 m. Zwecks Klärung der Lagerungsverhältnisse wurde in 520 m Teufe eine Horizontal- bohrung ausgeführt u. durch sie in 101 bzw. 450 m Entfernung vom Schachte zwei Kalilager von 7 resp. 20 m Mächtigkeit, bestehend aus Hartsalz u. Carnallit, nachgewiesen. Der Streckenbetrieb auf der 700- u. 660-m-Sohle ergab ferner folgende Aufschlüsse: 700-m-Sohle, 8 m westl. des Schachts, 3 m Hartsalz, 3½ m Carnallit, 700-m-Sohle, 7 m östl. des Schachts, 30 m Carnallit. 660-m-Sohle, 20 m westl. des Schachts, 5 m Hartsalz, 7 m Carnallit, 660-m-Sohle, im Schacht u. östl. von ihm, 30 m Carnallit in wahrer Mächtigkeit. Die regelmässige Förderung wurde Ende 1912 aufgenommen. Vorläufige Beteil. im Kalisyndikat ab 1./9. 1912 3.27 Tausendstel; jetzt ab 1./4. 1917 definitiv 3.9872 %0. Auf die Lieferungs- berechtigung entfielen 1913 45 320 dz, 1914 43 678 dz, 1915 29 244, 1916 36 812 dz reines Kali. (Diese Berechtig. war für 1915 u. 1916 an ein anderes Werk übertragen). Die Ges. Steinförde war auf Grund ihrer Aufschlüsse in der Lage, mit einer Chlorkaliumfabrik auch gleichzeitig eine Sulfatfabrik zu errichten, welche Bauten Ende Juli 1912 beendet wurden. Die Ges. hat 1912 u. 1913 die Aufschlussarbeiten in weiterem Umfange fortgesetzt; auch 1914 bis zum Kriegsausbruch. Tagesanlagen: Rohsalzmühle, Kesselhaus, Fördermasch.- Gebäude, Transformatorenstation, Rohsalzschuppen, Brunnenhaus, Kantine mit Arb.-Schlaf- haus u. ein Direktorwohnhaus, Verwaltungsgebäude u. Chlorkaliumfabrik. Grubenanschluss- bahn ist vorhanden. Mit dem Abteufen des zweiten Schachtes (Ges. m. b. H. Julius Wilhelm) wurde am 29./12. 1911 begonnen. Der Schacht ist ca. 200 m westlich von Schacht I an- gesetzt. Mit dem weitreren Abteufen ist eine Unternehmerfirma beauftragt, die aber die Arbeit bei Kriegsausbruch 1914 einstellte. Die Bestellung einer selbständigen Salzabbau- gerechtigkeit erfolgtel911. Das Grubenfeld umfasst jetzt unter Hinzurechnung der noch erworbenen Wege u. Wasserläufe rd. 734 ha, gelegen in der Gemarkung Steinförde. Die Abflusswässer der Chlorkaliumfabrik werden durch eine 300 mm Rohrleitung, die auf dem Fabrikhofe des Werkes beginnt, nach der Aller geführt. Die Konz. für die Chlorkalium- Fabrik u. für die Ableitung der Abwässer in die Aller ist erteilt worden, u. zwar für eine Verarbeitung von 2500 dz tägl. Nach Kriegsbeginn wurde der Gruben- u. Fabrikbetrieb 1914 eingestellt u. auch bis 1917 nicht wieder aufgenommen. Nach M. 114 902 Abschreib. erhöhte sich 1914 die Unterbilanz aus 1913 (M. 134 126) auf M. 304 478, 1915 weiter auf M. 480 353 u. 1916 auf M. 716 283. Die Ges. liess sich Ende 1914 unter Geschäftsaufsicht stellen. Zweck: Ausbeutung der Steinförder Kalisalzlager. Kapital: M. 3 900 000 in 3900 gleichber. Aktien à M. 1000; bis 1916: M. 3 900 000 in 300 abgest. St.-Aktien u. 3082 Vorrechts- Aktien A u. 518 Vorrechts-Aktien B à M. 1000. Über die Schaffung der Vorrechts-Aktien A siehe unten bei Schuldverschreib. von 1913. Urspr. M. 4 000 000 in St.-Aktien, von denen M. 1 000 000 vollgez. Aktien als Teilzahl. für die Bherechtsame valutieren (s. oben), während auf M. 3 000 000 bei der Gründ. 25 % eingez. u. restliche 75 % in Raten von 15 bezw. 20 % eingefordert wurden u. zwar die letzte Rate am 4./1. 1908. In der G.-V. am 8./4. 1910 ist das A.-K. durch Zus. legung der Aktien von 4:3 auf M. 3 000 000 herabgesetzt und durch Ausgabe von M. 900 000 in 1000 Vorz.-Aktien zu pari gleichzeitig wieder auf M. 3 900 000 erhöht. Diejenigen St.-Aktien, auf welche das Be- zugsrecht auf Vorrechts-Aktien ausgeübt ist, erhielten ebenfalls den Charakter von Vorrechts- Aktien mit den unten angegebenen Vorrechten. Auf 900 Vorrechtsaktien wurde das Bezugs- recht ausgeübt u. sind damit durch Stempelaufdruck weitere 2700 Vorrechtsaktien geschaffen, so dass danach in Summa 3600 Vorz.-Aktien vorhanden sind. Die 14 nicht eingereichten Aktien sind für kraftlos erklärt u. die Ersatzstücke, ausser den 2 der Ges. gehörenden Vorrechtsaktien, kamen zur öffentl. Versteigerung. Der anteilige wird zur Verfüg. der Beteiligten deponiert. Die Vorrechte der Vorrechts-Aktien bezw. die Gewinnverteilung Uüüberhaupt wurden lt. G.-V.-B. v. 5./6. 1913 wie folgt abgeändert: Voy dem Reingewinn, der nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rücklagen sowie nach Abzug eines für die Aktionäre bestimmten Betrages von 4 % des eingozahlten A.-K. verbleibt, erhalten Vorstand u. Beamte die vertragsm. Tant. u. die Mitgl. des A.-R. eine Tant. von 10 %, auf welche letztere die feste Vergüt. von M. 12 000 in Abrechnung zu bringen ist. Soweit der Reingewinn nicht zu Rücklagen, Abschreib. u. den Tant. verwandt wird, ist er als Div. unter die Aktionäre nach folgenden zu verteilen: 1) Bis zu dem Zeitpunkt, in welchem die auf Grund des G.-V.-B. vom 1913 ausgegebenen Schuldverschreib. (siehe unten) getilgt sind: Die Vorrechts- Eit A erhalten vorweg bis zu 6 %, der Mehrbetrag ist unter die Vorrechts-Aktien Lit. A u. B und auf die St.-Aktien nach Vefllents des Nennbetrages der Aktien zu verteilen. 2) Nach Tilg. sämtl. auf Grund des Beschl. v. 5./6. 1913 ausgegebener