%%%%. Salz- und Kali-Bergwerke. Kaliwerke Grossherzog von Sachsen Akt.-Ges., Sitz in Weimar. Geschäftsleitung u. Zweigniederlassung in Dietlas an Feldabahn. *― (Bis 1912: Gewerkschaft Grossherzog von Sachsen.) Gegründet: 7./5. 1912 als Akt.-Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1912; eingetr. 7./6. 1912 in Weimar. Gründer: Gew. Grossherzog von Sachsen, Grossherzogl. Staats. u. Kammerfiskus, Weimar; Bankhaus S. Bleichröder, Berlin; Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie, Cöln; Gen.- Dir. Dr. Kubierschky, Eisenach. Das Unternehmen war urspr. eine Gew. Die Gew.-Vers. v. 2./4. 1912 beschloss die Umwandlung der Gew. in eine Akt.-Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1912 (A.-K. M. 6 000 000). Für je 1 Kux wurden 6 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912 gewährt (Umtausch v. 16./9.–30./11. 1912). Die Gew. Grossherzog von Sachsen brachte ihr Unter- nehmen mit allen Aktiven u. Passiven gegen Gewährung von M. 5 996 000 Aktien zum Kurse von 116, 8823 % in die Akt.-Ges. ein, indem sie ihr Vermögen als Ganzes u. unter Ausschluss der Liquidation an die Akt.-Ges. übertrug. Zweck: Ausbeutung der bisher der Gew. Grossherzog von Sachsen gehörigen Salz- u. Kalibergwerksberechtig. „Grossherzog von Sachsen“, Dietlas“ u. „Dietlas 2*, belegen in den 70 „ 70 9 8 Bezirken des Grossherzogl. Sächs. Bergamts Dermbach u. des Herzogl. Meiningschen Bergamts Saalfeld u. verliehen laut Urkunden v. 16./3., 1./4, u. 26./6, 1896, 27./4. 1897, 27./2. 1907 u. 9./7. 1909, sowie die Ausbeutung etwaiger neu zu erwerbender Bergwerksberechtig., Herstell, u. Betrieb aller Anlagen u. Unternehm., welche die Ausnutz. jener Bergwerke u. Berechtig. u. die Verwert. ihrer Produkte in roher oder verarbeiteter Form befördern, Erwerb u. Ver- wertung von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, gewerbliche Aus- nutzung des Kalibergbaues u. seiner Erzeugnisse. Art des Minerals: Hartsalz, Karnallit u. Sylvinit. Die Ges. kann sich auch an Unternehmungen der vorbezeichneten Art beteiligen. Jetziger Besitz: Das Grubenfeld umfasst hauptsächlich den in dem Eisenacher Kreise des Grossherzogtums Sachsen-Weimar gelegenen, zum Gebiete der Werra gehörigen Distrikt westlich der von Stadt-Lengsfeld nach Dornsdorf fliessenden Felda, sowie die daselbst ge- legenen Enklave Dietlas. Der Teil welcher im Grossherzogl. Sächs. Staatsgebiete liegt, hat eine Grösse von 58 358 450 qm = 26.03 preuss. Maximalfelder. Das von der Herzogl. Sächs. Reg. zu Meiningen der Gew. zur Ausbeutung überlassene Feld bei Dietlas umfasst 305 ha, hat also eine Grösse von 1.39 preuss. Maximalfeldern. Der Grubenfelderbesitz der Gew. umfasst also 27.86 preuss. Maximalfelder. In dem Vertrage der Gew. mit den beiden Staatsregierungen u. in dem Vertrage der beiden Staatsregierungen unter sich sind das Weimarische u. das Meiningische Grubenfeld zu einem gemeinsamen Werke vereinigt. Ausser diesem Gruben- felde besitzt die Gew. 9 ha 45 a 90 qm Acker, Wiesen u. Gebäudeflächen im Gemeindebezirk Dietlas, mit aufstehenden Gebäuden, Schachtanlagen u. sonst. Zubehör, etwa 15 ha Artland, Wiesen u. Graben in der Gemeinde Dorndorf mit der Chlorkaliumfabrik nebst Zu- behör und etwa 28 ha Ackerland u. Wiesen in Gemeinde Stadtlengsfeld für neue Schacht- u. Fabrikanlagen. Die Schachtanlage ist seit Februar 1905 in Förderung. Im Februar 1904 wurde bei 417 m Tiefe das obere Steinsalzlager u. im Juni 1904 in 539 m Tiefe das obere Kalilager erreicht. Vorhanden sind Salzmühle, Rohsalzschuppen, Laboratorium, Schmiede u. Schreinerei, elektr. Zentrale, Ventilator-Anlage, Zentral-Kondensation, das Fördergerüst u. die Mannschaftskaue. Die nachstehend erwähnte Anleihe diente zum Erwerb, bezw. zur Bestreit. der Kosten des Erwerbes der Grundstücke in Dorndorf, der daselbst erbauten für eine tägl. Verarbeit. von etwa 7000 dz Rohsalzen eingerichteten Chorkaliumfabrik (seit Juli 1906 im Betrieb) nebst Anschlussgeleis u. einer Drahtseilbahn vom Schachte bis zu dieser Fabrik. Seit 1908 auch Bromfabrik vorhanden. Belegschaft etwa 350 Mann. Bahnanschluses in Dorndorf an die Strecke Vacha-–Salzungen u. in Dietlas an die Strecke Dorndorf-–Kalten. nordheim, desgl. für die neuen Schachtanlagen bei Stadtlengsfeld der gleichen Strecke. Die Veräusser. des Bergwerkunternehmens bezw. einzelner Teile desselben unterliegt der Zustimm. des Fiskus. Die Ges. besitzt in Dietlas, Dorndorf u. Stadtlengsfeld 23 Wohnhäuser. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1910–1916 M. 348 150, 1 461 857, 2 423 912, 1 961 817, 1 357 966, 802 923, 935 472, davon 1911–1916 ca. M. 1 200 000, 1 495 423, 838 776 7d. 900 000, 725 389, 592 075 auf die neuen Schachtanlagen. Die Ges. begann Anfng 1911 mit dem Abteufen zweier neuer Schächte in ihrem aussichtsreichen Südfelde bei Stadtlengsfeld u. erreichte Schacht II im Juli 1915 die Endteufe von 538 m; die Aufschlussarbeiten ergaben ein sehr gutes Resultat; Förderung im Juli 1915 aufgenommen. Die Abteufarbeiten von Schacht III wurden bei Kriegsbeginn 1914 einstweilen sistiert. Der Sachsen-Weimarische Staat erhält eine Förder- abgabe von 4.8 Pfg. pro dz Kalisalz. Die Gew. gehört dem Kali-Syndikat an. Die Beteilig. für Schacht I beträgt ab 1./4. 1917 7.3837 %0; provisor. Beteil. für Schacht II 1.9765 00, Mit Rücksicht auf die Fabrik, die 1914 leistungsfähiger gestaltet wurde, wurde der in 1913 erzielte Reingewinn von M. 444 039 nicht verteilt, sondern davon M. 400 000 zu ausserord. Abschreib. verwendet. 1914 nur M. 14 990 Reingewinn; 1915 ergab nach M. 285 358 Abschreib. einen Bilanzverlust von M. 66 094, der aus dem Gewinn des J. 1916 getilgt werden konnute, ausserdem im J. 1916 M. 39 874 Reingewinn erzielt. Absatz 1913: Rohsalze 140 772 dz eff., 40er Düngesalze 57 860 dz eff., Chlorkalium 72 680 dz eff. à 80 %. Kaliumsulfate 78 138 dz eff. à 90 %, Kieserit 610 dz eff. Diese Mengen entsprechen einem Gesamtabsatz von 115 588 dz reinen Kalis gegen 120 635 dz K20 in 1912. Wie in 1912, so hat die Ges. auch im Berichtsjahre ihren Bromanteil verkauft. Absatz 1914: 37 d/ Carnallit à 9 %, 143 602 dz Kainit-Hartsalz à 12 %, 56 781 dz . düngesalze à 40 %, 34 922 dz Chlorkalium à 80 %, 5400 dz Kalidünger à 38 %, 49 531 dz Schwefels. n ―――