Petroleum-Industrie. 969 Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Finanzrat Dr. Ernst Springer, Berlin; I. Stellv. Dr. jur. Georg Solmssen, Cöln a. Rh.; II. Stellv. Dr. Paul von Schwabach, Berlin; Mitgl.: Ritter- gutsbes. Dr. Busch, Deuna; Paul vom Rath, Cöln; Bank-Dir. Wilh. Jötten, Konsul J. . KRfrüft, ag Weltze, Essen; Amtsrichter a. D. He Thomas, Mülheim-Ruhr; Bank- Dir. Rich. F. Ulner, Bank-Dir. H. Nathan, Berlin; Bank-Dir. Ludwig Neurath, Wien; Geh. Rat Herm. Mathies, Bergassessor Dr. Paul Heimann, Dir. Dr. Erich Alexander, Bankier Fritz Andreae, Bankier Georg Helfft, Berlin; Komm.-Rat Joh. Emil Erkens, Grevenbroich. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges., S. Bleichröder, Dresdner Bank, Hardy & Co. G. m. b. H.; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Essen: Essener Credit- Anstalt u. die Fil. dieser Banken. Vereinigte Deutsche Petroleum-Werke, A.-G. in Berlin. Friedenau, Südwestkorso 6. Gegründet: 14./8. 1881; eingetr. 15./8. 1881. Der Sitz der wurde lt. G.-V. v. 25./2. 1911 von Peine nach Berlin verlegt. Zweck: Anlage u. Ausnutzung gewerblicher u. industr. „ welche mit der Gewinnung oder Verarbeitung von Petroleum oder Rohöl in Zusammenhang stehen, u. die Beteiligung bei solchen. Die Ges. ist entstanden aus den Akt.-Ges. Petroleum-Lahd-Ges. in Peine, Olheimer Petroleum-Industrie-Ges. Adolf M. Mohr u, Deutsche Petroleum-Bohr-Ges. in Bremen. Die dingl. Rechte der Akt.-Ges. umfassten einen Kali-Salzvertrag, den die Ges. gegen die früheren dingl. Rechte auf Hänigsen von der Firma Max Meyerstein in Hannover einge tauscht hatte. Nach der letzten Sanierung der Ges. im J. 1903 stand das sogenannte Gerechtsame-Kto mit M. 1 200 000 zu Buche; dasselbe bestand damals aus Ölverträgen auf 1944.77 ha im Gebiete Hlänigsen. 1905 wurde beschlossen, diese Bohrverträge für Hänigsen einzutauschen in 326 ha = 1200 Mor gen dingliche Rechte auf Kali u. ÖPin Oldhorst. Die Gerechtsame, deren entsprechender Kalisalz. u. Ölbohr- Vertrag ab 1910 noch 90 Jahre läuft, steht mit noch M. 1 000 000 zu Buche, nachdem darauf 1910 M. 200 000 zur Abschreib. gelangten. Das Grundeigentum der Ges. in den Gemeinden Edemissen, Ödesse (Bohrwerk Ölheim) u. Obershagen Umfasst zus, 16 ha 40.88 a. Die nicht benutzten Ölheimer Flächen sind verpachtet. Auf dem Werke in OÖlheim waren im J. 1915 17 Bohrlöcher in Betrieb. Die G.-V. v. 16./5. 1905 beschlose Verkauf von 210 Anteilen der Bohrges. Hänigsen für M. 126 000, für die der Ges. verbleib. 50 Anteile erhielt dieselbe Beteilig. mit 50 Kuxen an der neuen Kaligewerkschaft Riedel u. ausserdem im Austausch Ölgerechtsamen um Hänigsen gegen die dingl. Rechte Oldhorst nebst M. 3000 Pachtvergüt. (siehe oben). 1908 Verkauf dieser 50 Riedel- -Kuxe, die 1906 u. 1907 eine Zubusse von je M. 250 bezw. 50 erforderten. Sämtliche seit Jahren schwebenden Prozesse wegen der Hypoth.- u. Grundschulden kamen 1913 durch Vergleich zur Erledigung. Rohöl-Prod. in OÖOlheim 1908–1916: 745 391, 768 969, 503 301, 355.865, 317 666, 291 409, 301 569, 265 747, ? Kg. Einnahme hierfür 1913– 1915 M. 34 761, 42 033, 50 940, 97 950. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1907 beschloss die Übernahme einer Beteilig. , d. h. den Erwerb von sogen. Bruttoanteilen im Betrage von M. 350 000 einer galizischen Erdölunternehm., nämlich der Karpathen- Akt.-Ges. in Tustanowice. Das Lieferungsabkommen mit der Raffinerie Steyj wurde 1910 gelöst, da es sich für die Ges. verlustbringend gestaltete, ein weiterer Teil 1913 für M. 106 353 verkauft. Aus der Beteilig. an den galizischen Gruben flossen der Ges. im 19081911 1918 156, 1 586 610, 1 130 000, 1 200 000 kg Rohöl zu. Die Einnahmen aus Tustanowice-Nafta betrugen 1913–1916: M. 43 144, 33 801, 52.029, 102 067. Da seit Sept. 1914 bis Mai 1915 der östliche Teil Galiziens mit den Rohölgruben Tusta Boryslaw durch die Russen besetzt war, so gingen die Einnahmen daselbst in dieser Zelt zurück, zumal ein Teil der Gruben, an denen die Ges. beteiligt ist, durch die Russen zer- stört wurde. Kapital: M. 1 006 000 in 1006 abgest. Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1–1006) à M. 1000. Urspr. M. 2 175 000 in St.-Aktien u. M. 2 300 000 in Prior.-Aktien. Über die Herabsetz. u. Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Genussscheine: Die Ges. kann zur Amort. eigene Aktien erwerben oder durch Auslos. al pari zurückzahlen. Für jede al pari zurückbez. Aktie erhält der Besitzer einen Genuss- schein, welcher zum Bezuge der Super-Div. berechtigt. Hypotheken: M. 67 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: J ede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), bis 4 % Diy., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (u. ausserdem eine jährl. Vergüt. von M. 4500), verbleib. Überschuss zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Dingliche Rechte: Kali- u. Ölgerechtsame 1 000 000, Ländereien: Grundeigentum in OÖlheim u. Hänigsen 10 746, Gebäude 26 100, Bohrtürme u. Röhren 7800, Masch., Werkzeuge, Bohr- u. Pumpgeräte, Tanks 13 170, Röhrenleit., Bahnanlage, Fuhrpark u. Mobilien 1, Materialien 5910, Ölheimer Rohöl-Bestand 5419, Kassa 4, Brutto- Prozente Tustanowice 92 372, Wertp. 56 707, Bankguth. 81 917, Debit. 40 024. – Passiva; A.-K. 1 006 000, R.-F. 100 600, Hypoth. 67 000, Kredit. 8265, Aktien-Erlös 1135, Wartegelder Oldhorst 2198, Neubohrres. 50 000, Rentensteuer Galizien 10 000, Gewinn 94 974. Sa. M. 1 340 172. Gewinn- u. Verlust-Konto: De bel Betriebs-Unk. 42 611, -Unk. 18 313, Hypoth.-Zs. 4575, Abschreib. 20 258, Neubohrres. 50 000, Rentensteuer Galizien 10 000, Gewinn 94 974