Sehachtbau-Ciesellschaften etc. gewinnung durch G.-V.-B. v. 21./11. 1911 angenommen, bei gleichzeitiger Verlegung des Sitzes nach Nordhausen. Die Ges. erwarb durch Vertrag v. 21./11. 1911 das gesamte Geschäft der Deutschen Schachtbau-Ges. m. b. H. zu Nordhausen mit Wirkung ab 1./1. 1911 (siehe dieses Handb. 1914/15). Die Anderung der Firma der Ges. Celle-Wietze in „Deutsche Schachtbau- A.-G.“ erfolgte durch Beschluss der G.-V. v. 21./11. 1911, nachdem die Ges. durch Verträge vom 21./11.1911 ihre sämtl. Anlagen, Bestände, Gerechtsame etc. per 1./1. 1911 u. mit Nutzen u. Lasten von diesem Tage ab veräussert u. statt dessen das Geschäft der Deutschen Schachtbau- Ges. m. b. H. u. die Nordhäuser Masch.-Fabrik der Deutschen Erdöl-A.-G. erworben hatte. Zweck: 1. Ausführ. von Schacht- u. Tief bauten, 2. Herstell. von Bergwerksanlag en über u. unter Tage, 3. Ausführ. von Bohrungen einschl. Schachtbohrungen, 4. Herstell. u. Ver- wertung von Masch. u. Bohrgeräten, 5. Erwerb, Ausgestalt. u. Verwert. von Erfind ungen u. Patenten, die sich auf die Unternehm. der Ges. beziehen, 6. Beteilig. bei Unternehm. der zu 1–5 aufgeführten Art u. Beteilig. bei bergbaul. Unternehm. Der Betrieb der Deutschen Schachtbau-A.-G. erstreckt sich in der Hauptsache auf das Niederbringen von Bergwerks- schächten für fremde Rechnung. Zur Durchführung dieser Aufgabe besitzt sie Förder- masch. u. Abteufgeräte, Gefrieranlagen, Kessel, Kompressoren, Dampf- u. elektr. Pumpen, Schachttürme etc. Die Herstell. der für ihre Arbeiten benötigten Masch., Apparate u. Geräte erfolgt grösstenteils in der Fabrikanlage der Ges. in Nordhausen. Diese hat einen Flächen- inhalt von 2.6 ha, wovon ca. 5000 qm überbaut sind. Ausser den Fabrikwerkstätten sind vorhanden ein Verwalt.-Gebäude, Magazin- u. Nebengebäude. Erzeugt werden in erster Linie Bergwerksmasch., Masch. u. Apparate zum Schachtabteufen u. zur Rohölgewinnung, Tiefbohreinrichtungen sowie kleinere Eisenkonstruktionen des angegebenen Verwendungs- ebietes. Die Vergrösser. des Bestandes an Masch., Geräten, Seile etc. betrug 1911–1916: NI. 1 295 637, 368 915, ca. 60 000, ca. 35 611, 21 899, 38 870. Die Zahl der in allen Betrieben einschl. der Masch.-Fabrik beschäftigten Beamten u. Arb. beträgt in Friedenszeiten ca. 2500. Im J. 1912 wurden 7 Schächte fertiggestellt. In das Geschäftsj. 1913 trat die Ges. mit einem Auftragsbestande von 18 Schächten mit einem Bauwert von M. 22 000 000 ein; An- fang 1914 erhielt die Ges. neu in Auftrag 4 Schächte, dazu 14 in Arbeit befindliche Schächte mit einem Gesamtbauwert von ca. M. 17 000 000. Der im Geschäftsj. 1914 ausgebrochene Krieg hat auch in die Entwicklung des Unternehmens tief eingegriffen. Während die Ges. in den ersten 7 Monaten voll beschäftigt war u. bereits 4 Schächte hatte zur Ablieferung bringen können, sah sie sich bei Kriegsausbruch infolge Einziehung des grössten Teiles ihrer Beamten u. Arb. gezwungen, zunächst sämtl. Betriebe stillzulegen. Durch Zusammen- ziehung der Belegschaften gelang es dann, Anfangs Sept. zunächst bei einem u. Mitte Okt. bei einem zweiten Schacht die Arbeiten wieder aufzunehmen u. 1915 zu beenden. Im J. 1915 ist der Ges. wieder ein Auftrag zum Bau von 2 Steinkohlenschächten in Oberschles. u. eines Erdölschachtes im Els. zugeflossen. Bei den stillgelegten Schächten sind alle Sicher- heitsvorkehrungen so getroffen, dass Beschädigungen nicht eintreten u. die Arbeiten zu jeder Zeit wieder aufgenommen werden können. Im Geschäftsj. 1916 gestalteten sich die Arbeitsverhältnisse immer schwieriger und ermöglichten nur ein langsames Fortschreiten der wenigen in Betrieb stehenden Anlagen. Immerhin gelang es, den Erdölschacht für die Deutsche Erdöl-Aktien-Ges. fertigzustellen. Ein weiterer derartiger Schacht ist in Auftrag gegeben. Bei den beiden Steinkohlenschächten in Oberschlesien konnten die Arbeiten wenigstens soweit gefördert werden, dass gegenwärtig auf beiden Anlagen die Gefrierteufe überschritten ist. Auf allen übrigen Schächten ruht die Arbeit nach wie vor. Die Masch.- Fabrik der Ges. arbeitet auch für Heeresbedarf. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1903 um M. 250 000 zu 140 % u. lt. G.-V. v. 5./5. 1905 um weitere M. 500 000, über- nommen von der Nationalbank für Deutschl. in Berlin zu 150 %, angeb. den Aktionären zu dem gleichen Kurse. zum Zwecke der Vermögensübertragungen im Nov. 1911 nochmals erhöht lt. G.-V. v. 21./11. 1911 um M. 750 000 (auf M. 2 500 000) in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, begeben zu pari. Wegen des Umtausches der Aktien gegen Vorzz- Aktien der Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke im Jahre 1910, sowie in solche der Deutschen Erdöl-Akt.-Ges. in Berlin im Jahre 1911 siehe Jahrg. 1911/12 dieses Handbuches Die Petroleum-Gerechtsame, Grundstücke, Anlagen aller Art u. Masch. in Wietze-Hornbostel gingen 1911 an die Deutsche Mineralöl-Industrie Akt.-Ges. über. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie == St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., event. bes. Kbschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 4 % Tant. an A.-R. (garantiert M. 10 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstück 67 397, Gebäude 252 580, Eisenbahn- 1 anschluss 1, Kraft-Zentrale 9 496, Fabrik-Masch. 87 031, Schachtbau-Masch. u. Geräte 391 532, Seile 10 812, Mobil. 1, Modelle 1, Fuhrwerk 1, Materialienlager 135 091, Bestand an Verkaufs- fabrikaten 16 857, Wertp. 1 011 564, Kassa 6941, Versich. 6680, Vorschuss-Kto 250, Bankguth. u. sonst. Debit. 4 421 814. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. I 250 000, do. II 750 000, alonsteuer-Rückl. 15 000, Lohn-Kto 13 833, unerhob. Div. 500, in Ausführ. begriff. Arb. 1 692 0545 Kredit. 416 053, Div. 625 000, Tant. 57 250, Vortrag 98 361. Sa. M. 6 418 053. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 25 361, Verwalt.-Unk. 69 547, Steuern u. Knappschaftsbeiträge 179 946, Abschreib. 133 735, Reingewinn 780 611. – K redit: Vortrag 105 278, Zs. u. Prov. 231 360, Betriebs-Kto 852 564. Sa. M. 1 189 202.