„ „. Metall-Industrie. Gustav Genschow & Co., Akt.-Ges. in Berlin Sw. 68, Charlottenstr. 6; Zweiggeschäfte in Cöln, Durlach, Hamburg, Wien u. Herstal b. Lüttich. Gegründet: 22./3. 1907 mit Anderungen v. 14.— 15. u. 16./5. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907, eingetr. 23./5. 1907. Gründung siehe Jahrg. 1913/14. = Zweck: Erwerb u. Fortführ. der in Durlach u. in Wolfartsweier unter der Firma Badische Munitionsfabrik, G. m. b. H. bestehenden Munitionsfabriken, sowie der Waffengrosshandl. u. des Export- u. Importgeschäfts der bisherigen offenen Handelsges. in Firma Gustav Genschow & Co. in Berlin u. Cöln. Umsatz der Ges. einschl. der Tochterges. 1910–1912: M. 4 242 000, 3 558 000, 6 552 000; später nicht veröffentlicht. In allen Betrieben ca. 350 Personen beschäftigt. In den in Durlach u. Wolfartsweier in Baden beleg. Schrot- u. Munitionsfabriken fabriziert die Ges. in erster Linie Friedensmunition. Die Haupterzeugnisse sind: in der Schrotfabrik: Jagdschrot, Gewehrpfropfen u. Plomben, in der Munitionsfabrik: Militärpatronen sowie Pa- tronen für automatische Waffen, wie Büchsen, Karabiner u. Pistolen, Zündhütchen aller Art, Flobert- u. Revolverpatronen, Jagdhülsen, geladene Jagdpatronen sowie Messinghülsen u. Knallsignale für Eisenbahnen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst ein Areal von über 36 200 qam, gelegen in Durlach u. Wolfartsweier bei Karlsruhe in Baden, wovon über 18 000 am bebaut sind. Das Handelsengros-Geschäft der Ges. in Berlin, Cöln u. Durlach erstreckt sich auf den (irossvertrieb von Waffen, Munitionen sowie verwandter Artikel auf dem Kontinente, während die Pflege des überseeischen Exportes der Zweigniederlass. in Hamburg, obliegt. Die Zweigniederlass. in Lüttich firmiert: „Gustav Genschow & Co. Sociste anonyme“ u. domiziliert in Herstal-lez-Liege, sie ist seit Kriegsbeginn im J. 1914 geschlossen. Die Fil. in Wien firmiert Gust. Genschow & Co. G. m. b. H. (Stammkap. K 50 000). Diese Beteil. sowie diejenige bei Adolf Frank Export G. m. b. H. in Hamburg (Stammkap. M. 250 000) wurden 1914 bis auf zus. M. 1 abgeschrieben. Die Hamburger Beteil. wurde 1916 in eine Zweigniederlass. der Ges. umgewandelt. Der durch den Krieg entstandene Ausfall an Export wurde durch die verstärkte Arbeitsleistung im Landes- interesse ausgeglichen. Auch 1917 ausreichende Beschäftigung. Kapital: M. 2 550 000 in 2250 St.-Aktien (Nr. 1–2250) u. 300 Vorz.-Aktien (Nr. 1 bis 300) à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000. 1908 Erhöhung um M. 250 000, begeben zu 157.50 % plus Aktienst. Lt. G.-V. v. 18./6. 1910 weitere Erhöh. um M. 250 000 in Aktien zu 165 % 2390 Verz. Aktien zu 105 % Die Verz. Aktien erhalten eine auf 4½% % be- schränkte Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsanspruch. Die Ges. hat seit 30./12. 1913 das Recht, die Vorz.-Aktien am 1./1. u. 1./7. eines jeden Jahres einzuziehen u. zwar mittels Ankaufs zum Kurse von 105 %. Der Erlös der Emiss. von 1910 wurde wie folgt verwandt: M. 250 000 (aus dem Verkauf der St.-Aktien) für den im Laufe des Jahres 1910 voll- zogenen Erwerb der Engros- u. Export-Waffen- u. Munitionshandlung Adolf Frank u. die Umwandlung derselben in eine Ges. m. b. H. unter der Firma Adolf Frank. Export G. m. b. H., Hamburg (St.-Kapital M. 250 000), M. 300 000 zum Zwecke der Ablösung der auf der Schrot- u. Munitions-Fabrik lastenden Hypoth. im Betrage von M. 300 000, wodurch der Grundbesitz der Ges. völlig schuldenfrei wurde. Agio von M. 177 500 floss abzügl. der durch die Ausgabe der neuen Aktien entstehenden Druck- u. Stempel-Kosten dem R.-F. der Ges. zu. Die G.-V. v. 12./4. 1913 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 500 000 (auf M. 2 550 000) in 500 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913. Die jungen Aktien wurden von einem Konsort. azu 160 % zuzügl. 4 % Stückzs. ab 1./1, 1913 unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre übernommen. Agio mit rd. M. 300 000 in R.-F. Die sämtl. Emissionskosten einschl. der Stempelgebühren u. der durch die Zulassung der jungen Aktien an der Berliner Börse ent- stehenden Kosten hat das Konsort. zu tragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im T. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), etwaige Sonderrückl., 4½ % Div. an Vorz.- Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, 5 % Tant. an Vorst., Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. etwaige Rücklagen nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält 5 % Tant., mindestens jeédoch M. 2000 für den Vors. u. je M. 1000 für die anderen Mitgl. Wegen Vorz.-Aktien s. b. Kap. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Kassa 37 779, Bankguth. 865 738, Wechsel 10 226, Effekten 1 698 535, Debit. 1 289 619, Guth. bei Zweigniederlass. 402 146, Rohmaterial., halb. fertige u. fertige Fabrikate u. Waren 1 030 393, Immobilien 294 790, Masch., Werkzeuge u. Apparate 1, Beteilig. 1, Mobil., Einricht. u. Utensil. 1, Schiessstand 1, Automobile 1, Muster- schutz,. Patent u. Warenzeichen 1, Kataloge etc. 1, elektr. Lichtanlage 1. – Passiva: A.-K. 2 550 000, R.-F. I 613 197, do. II 271 802, Disp.-F. 115 000, Talonsteuerres.-F. 40 000, Sonder- rückl. f. Kriegsgewinnsteuer 420 000, Kredit. 703 593, Kriegsres. 63 750, unerhob. Div. 1260, Wohlf.-F. 18 607, Div. an Vorz.-Aktien 13 500, do. an St.-Aktien 315 000, Tant. an Vorst. 11 842, z. Übergang z. Friedenswirtschaft 200 000, Kriegsgewinnsteuer 275 000, Vortrag 16 684. Sa. M. 5 629 237. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Handl.-Unk., Gehälter, Steuern, Reisespesen, Provis., Reklame etc. 708 155, Kriegsfürsorge 28 243, Abschreib. 268 775, Reingewinn 832 026. EKfedit: Vortrag 13 927, Waren-Bruttogewinn 1 687 696, Zs. 123 845, Dubiose 11 131, Miete 600. Sa. M. 1 837 200. Kurs: St.-Aktien Ende 1909–1916: 179.10, 182.10, 180.75, 188, 190, 187*, –—, 240 %. Die Zulass. an der Berliner Börse erfolgte im Juli 1909; erster Kurs 13./7. 1909: 15/%60 %