Metall-Industrie. 1013 Hohlkörpern für technische und artilleristische Zwecke. 1899/1900 hat die Ges. in Gemein- schaft mit der Fahrzeugfabrik Eisenach die Fabrikation von Schnellfeuerfeldgeschützen „System Ehrhardt', 1901/1902 die Kartuschenhülsen-Herstellung nach Ehrhardt'schem Press- verfahren aufgenommen; ferner 1902 in Betrieb gesetzt ein Radscheibenwalzwerk zur Anferti- gung nahtloser Speichenräder. 1896 Übernahme des Rather Metallwerks, vorm. Ehrhardt & Heye. Die Abt. Rath (Martinstahlwerk mit 4 Martinöfen, Tiegelgussstahlfabrik etc.) ist seitdem bedeutend erweitert. und auch für die Herstellung von Granaten, Kanonen u. nahtlosen Röhren eingerichtet. Die Ges. hat einen 1000 ha grossen Schiessplatz bei Unterlüss bei Celle (Prov. Hannover) erworben u. zur Errichtung eines grösseren Etablissements in Danzig 1899/1900 ein 20 Morgen grosses Grundstück daselbst angekauft. 1906 Erwerb der benachbarten Masch.-Fabr. Germania in Derendorf. 1901 erfolgte die Übernahme der A.-G. Munitionsfabrik Dreyse in Sömmerda. 1914 Ankauf der angrenzenden Fabrikanlagen u. Grundstücke der Papierfabrik Flender & Schlüter in Düsseldorf. 1916 Erwerb der Masch.-Fabrik Oskar Recke in Rheydt u. des grössten Teiles der Werksanlagen der Rather Dampfkesselfabrik vorm. M. Gehre. Auch Beteilig. an der Heinr. Ehrhardt'schen Masch.-Fabrik A.-G. in Zella Sankt Blasii. Gesamtsumme der Buchwerte von Grundstücken, Gebäuden und Masch. in Düsseldorf, Rath u. Sömmerda nebst Schiessplatz in Unterlüss Ende Sept. 1915 rund M. 3 791 462. Die Grundstücke in Düsseldorf umfassen ein Areal von etwa 27 ha, wovon ca. 3, 12 ha be- baut, in Rath ca. 3,24 ha, wovon etwa 3, 13 ha bebaut, in Sömmerda ca. 6, 68 ha, wovon ca. 1,30 ha bebaut sind; das Grundst. in Danzig ist ca. 5, 10 ha gross, Schiessplatz in Unterlüss 480 ha. Gesamtgrundbesitz Ende Sept. 1916 ca. 533 ha. Zugänge auf Anlage-Kti der Etablissements in 1908/09–1915/16 1 100 000, ca. 650 000, ca. 1 400 000, ca. 1 960 000, ca. 1 200 000, ca. 2 900 000, rd. 1 000 000, 792 601. Gesamtabschreib. auf sämtl. Anlagen bis Ende Sept. 1916 M. 31 374 563. 1911/12 stieg bei zugenommenen Geschäftsumfang der Reingewinn auf M. 1 636 671, 1912/13 auf M. 1 937 731, 1913/14 auf M. 3 524 439, 1914/15 auf M. 9 876 619, 1915/16 auf M. 15 303 675. 1915/16 grösster Umsatz, den die Ges. bisher erzielte. Seit Aus- bruch des Krieges im August 1914 ist die Ges. bis 1917 in Heereslieferungen sehr stark beschäftigt. Der am 1./10. 1916 vorhandene Auftragsbestand in Kriegsmaterial sichert der Ges. auch für 1916/17 volle Beschäftigung. Im Geschäftsj. 1915/16 durschnittlich 300 Beamte u. 24 614 Arbeiter, welche letztere M. 48 383 229 Löhne erhielten. Arb.-Zahl im Jan. 1917 mehr als 34 000. Aus Gewinn für 1914/15 (M. 9 876 619) wurde u. a. eine Rückl. für Kriegs- gewinnsteuer mit M. 5 300 000 gestellt u. sämtl. bisher ungetilgten Gewinnanteilscheine u. unverzinsl. Teilschuldverschreib. (zus. M. 2 001 840) eingelöst. Auch im Geschäftsj. 1915/16 waren sämtliche Betriebe bis an die Grenze ihrer Leistungs- fähigkeit beschäftigt u:. mussten noch durch Neubauten u. Beschaffung von Maschinen erweitert werden, um den Anforderungen der Heeresverwaltung entsprechen zu können; ein grosser Teil dieser Neubauten war auch Anfang 1917 noch nicht zum Abschluss gelangt. Aus diesem Grunde u. mit Rücksicht darauf, dass nach dem Kriege ein grosser Teil der Werke zum Erliegen kommt u. der Ges. nur erhebliche Unkosten verursachen wird, hat die Verwalt. es für erforderlich gehalten, auf die Anlagewerte der Ges. zu Lasten des Be- triebes grössere Abschreib. vorzunehmen. Die Erzeugung von Friedensmaterial beschränkte sich auf Lieferung von Radsätzen u. Lokomotivkesselröhren, die zurzeit dem Kriegsmaterial bezüglich ihrer Wichtigkeit gleichwertig sind. Für Neueinricht., Betriebsverlegung u. Um- stellung der Betriebe auf Friedenstätigkeit wurde aus dem Gewinn für 1915/16 eine Rück- lage von M. 10 000 000 gebildet. Bisher wurden ca. M. 30 000 000 für Kriegsgewinnsteuer zurückgestellt. Kapital: M. 12 300 000 in 750 St.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–8867) und 11 550 abgest. Vorz.-Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenreihe 1–12 300), sämtl. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000; Erhöhung 1889 um M. 400 000, 1892 um M. 550 000, 1893 um M. 60 000, 1894 um M. 690 000, diese angeb. den Aktionären zu 130 %; ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1895 um M. 600 000 (den Aktionären zu 210 %), lt. G.-V. v. 11./4. 1896 um M. 750 000 (den Aktionären zu 192 % angeb.), lt. G.-V. v. 12./5. 1896 um M. 2 100 000 zum Ankauf von 2100 Aktien des Rather Metallwerkes vorm. Ehrhardt & Heye. Die G.-V. v. 19./1. 1899 be- schloss zZwecks Erweiter. u. Neuanlagen nochmals Erhöh. um M. 2 150 000, angeb. den Aktionären zu 165 %. Die G.-V. v. 30./3. 1901 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 200 000 (auf M. 9 200 000) zwecks Erwerb der Munitions- u. Waffenfabriken Sömmerda A.-G. vorm. von Dreyse, deren Aktionäre mit diesen Aktien im Verhältnis. 3: 4 abgefunden wurden. Zwecks Sanierung der Ges., Tilg. der Unterbilanz von M. 1 717 249 per 30./9. 1901 und der bis März 1909 auf M. 4 730 000 angewachsenen Bankschulden beschloss die G.-V. vs. 3./3. 1902 Ausschreib. einer Zuzahl. von M. 300 per Aktie; bei der Zahlung wurden 6 % bis 30./9. 1902 vergütet). Die Aktionäre, welche diese Zuzahl. leisteten, erhielten für jede Aktie einen durch Indossament übertragbaren Gewinnanteilschein (Genussschein). Näheres über diese bis 1916 wieder getilgten Scheine siehe dieses Handb. 1916/17. Die Aktien, auf welche zugezahlt ist, sind als Vorz.-Aktien abgestempelt. Über die Beteil. derselben am Reingewinn siehe unten bei Gewinn-Verteil. Bei Auflös. der Ges. geniessen die Vorz.-Aktien bezügl. der Rückzahl. des Nennbetrages Vorrang vor den St.-Aktien. Zugezahlt auf 8450 Aktien M. 2 535 500. Im ganzen flossen der Ges. durch die Beschlüsse der G.-V. v. 3./3. 1902 M. 4 955910 zu (Zuzahl. auf Aktien abzügl. Zs. M. 2 482 577 u. Verkauf von M. 3 000 000 Oblig. zuzügl. Zs. M. 2 473 333). Der durch die Zuzahl. freigewordene Betrag wurde mit M. 2 482 576 zu Ab- schreib. u. Rückstell. verwandt. Da der Ges. zur Bewältig. der Bestell. grosse Ausgaben