1024 Metall-Industrie. Für den Antrieb der Masch. u. für Beleuchtungszwecke stehen 4 mit Dampfmasch. gekuppelte Dynamomasch. mit ca. 2100 PS. zur Verfügung. Ausserdem ist eine Wasserkraft mit ca. 240 PS. vorhanden. Behufs Erweiterung verschied. Betriebe wurden 1912/13 grössere Neubauten erstellt. Die Filialfabrik in Berlin befasst sich mit der Veredlung u. Fertigstellung der von der Zentrale gelieferten Rohwaren u. mit dem Vertrieb der fertigen Waren in Norddeutsch- land. Sie arbeitet in gemieteten Räumen. Die erforderliche elektr. Kraft für Betriebs- u. Beleuchtungszwecke wird von dritter Seite bezogen. Die Zweigniederlassung in Göppingen betreibt die Herstellung von Messing-, Kupfer- u. vernickelten Metallwaren (Haushaltungs- u. Luxusgegenständen); sie erhält die für ihren Betrieb u. für Beleuchtungszwecke not- wendige elektr. Kraft von dritter Seite geliefert. Als Reserve sind 2 eigene Dampf- und Dynamomasch. von zus. 350 PS. vorhanden. Die Göppinger Fabrikanlagen werden zu rzeit durch umfangreiche Neubauten erheblich erweitert. An Grundstücken besitzt die Ges: in Geislingen für den eigentlichen Fabrikbetrieb 100 000 qm, für sonstige Zwecke u. als B au- plätze 145 000 qm, zus. 245 000 am, hiervon entfallen auf Fabrikgebäude 33 500 qm; in Göppingen für den Fabrikbetrieb 28 400 am, hiervon entfallen auf Fabrikgebäude 10 300 qm. Geschäftshäuser in Stuttgart, Berlin, Nürnberg u. Köln. Die Ges. unterhält in den grösseren Städten des Deutschen Reichs insgesamt 24 Verkaufsniederlagen zum Teil in eigenen, zum Teil in gemieteten Lokalitäten. Beschäftigt werden in Geislingen u. den Filialen 650 Be- amte u. 4600 Arbeiter. In Wien wurde die Firma A. Köhler & Co. mit Wirkung ab 1./1. 1907 in eine Ges. m. b. H. unter der Firma Württemb. Metallwarenfabrik vorm. A. Köhler * & Gie. G. m. b. H. umgewandelt. Beteil. bei R. Plewkiewicz A.-G. in Warschau. Grund- stücke, Gebäude u. Einricht. erforderten bis 1916 M. 19 727 938, abz. M. 11 351 183 Abschreib., somit Buchwert Ende 1916 M. 7 726 992. Die Produktion u. der Absatz der Ges. in Friedens- ware wurden durch den Krieg empfindlich betroffen. Teilweiser Ersatz wurde 1915–1917 durch Militärliefer. geschafft. Kapital: M. 6 750 000 in 2000 Aktien à M. 500 (I. Em.), 500 Aktien à M. 1000 (II. Em. von 1887), 1000 Aktien à M. 1000 (III. Em. von 1890), 150 Aktien à M. 1000 (IV. Em.); letztere nach G.-V. v. 1./5. 1897, ausgegeben zu 200 %, 1325 Aktien à M. 1000 (V. Em.), begeben lt. G.-V. v. 5./5. 1903 zu pari, dieselben wurden den Aktionären 1.–15./6. 1903 in der Weise über- lassen, dass durch Verwend. von M. 1 325 000 des Gewinnvortrags die zu beziehenden Aktien als einbezahlt galten. VI. Em. M. 525 000 lt. G.-V. v. 3./5. 1905 in 525 Aktien à M. 1000, übernommen von der Württ. Vereinsbank in Stuttgart mit der Verpflichtung, 198 Stück den Besitzern von Aktien der „Orivit“ A.-G. für kunstgewerbliche Metallwarenfabrikation zur Verfügung zu stellen und die restl. 327 Aktien den Aktionären der Geislinger Ges. zu 325 % zum Bezug anzubieten (geschehen 9.–22./5. 1905). Von dem Ertrag der VI. Em. dienten danach M. 198 000 zum Erwerb von nom. M. 792 000 Aktien der Orivit-A.-G., der Rest zur Erweiterung des Geislinger Unternehmens. VII. Em. M. 2 250 000 lt. G.-V. vom 4./5. 1911 in 2250 Aktien à M. 1000, übernommen von der Württemb. Vereinsbank zu 200 % mit der Verpflichtung, dieselben den alten Aktionären zu 100 % zum Bezug anzubieten (geschehen v. 15.–29./5. 1911). Um dies zu ermöglichen, wurden der Vereinsbank seitens der Württemb. Metallwarenfabrik M. 1 125 000 aus den Reserven der Ges. überwiesen. Div.-ber. waren die neuen Aktien pro 1911 mit ¼ % von der Jahresdiv.; seit 1./1. 1912 sind die neuen Aktien vollberechtigt. Die Beteiligung bei der Orivit-Ges. in Cöln ergab für 1905–1915 keine Div., vielmehr wurde das A.-K. dieser Ges. 1908 von M. 800 000 auf M. 300 000 zus. gelegt. 1915 konnte Orivit die Unterbilanz tilgen u. einen Gewinnbetrag auf neue Rechnung vortragen; auch 1916 mit Gewinn gearbeitet. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. 1905, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Württ. Vereinsbank in Stuttgart u. durch Indossam. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1906 in längstens 20 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./11.; seit 1911 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten, doch ist die Ges. nicht befugt, ihren derzeitig hypoth.- freien Grundbesitz in Geislingen u. Göppingen während der Dauer des Schuldverhältnisses zugunsten Dritter zu belasten. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 817 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Kurs in Stuttgart Ende 1905–1916: 102.75, 102.50, –, 100, 99.50, 100.50, 100, 101, 98, 90 % Zugel. OÖkt. 1905, Hypothek: M. 1 725 833, davon M. 1 600 000 auf Berliner Grundstück zur I1. Stelle, zu 371 % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: Jede Aktie I. Em. = 1 St., jede Aktie II.–VII. Em. = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. bis 33 % des A.-K. (ist erfüllt), dann zunächst 5 % Div., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, 5 % Tant. an A.-R. (ausserdem ist der A.-R. berechtigt, bis 5 % als bes. Entschädigung an seine Mitgl. für gewisse Sständige Leistungen in der Verwaltung zu vergüten), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke, Gebäude u. Einricht. 7 726 992, Fabrikat.- u. Betriebskto 4 673 245, Kassa, Wechsel. Bankguth. u. Wertp. 2 665 015, Debit. einschl. der Zweiganstalten u. der Beteilig. 9 693 380. —– Passiva: A.-K. 6 750 000, Hypoth. 1 725 833, Oblig. 817 000, do. Zs.-Kto 5890, R.-F. 4 281 129, Extra-R.-F. 1 000 000, R.-F. für ausw. Beteilig. 476 713, Unterst.-F. 1 988 373, Pens.-F. 2 017 479, Wohlf.-F. 153 505, Dr. G. v. Siegles Stiftungs-F. 82 792, Hans Schaufflers do. 21 129, Kredit. 2 108 850, Gewinnvortrag v. 1915 1 048 827, Tant. 314 638, Gewinn 1916 1 636 470. Sa. M. 24 428 634. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tant. 314 638, Reingewinn 1 636 470. – Kredit: Fabrikat.-Überschuss 1 653 402, div. Erträgnisse 297 706. Sa. M. 1 951 108. * *