Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1067 Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000, urspr. M. 812 000, begeben zu Pari. Er- höht lt. G.-V. v. 25./6. 1910 um M. 588 000, div.-ber. ab 1./1. 1911, begeben an die alten Aktionäre zu 120 %, anderweitig zu 130 %. Anleihe: M. 700 000 in Öblig. von 1912, aufgenommen zur abermaligen Fabrik- erweiterung. Bisher M. 450 000 begeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1914 v. 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstück 38 857, Fabrikgebäude 414 371, Gleisanlage 8006, Fabrikgebäude 186 163, Grundstück (Fleischgasse, Wagnergasse, Ried) 65 863, Masch. 380 000, elektr. Anlage 10 000, Werkzeug 12 000, Utensil. 17 000, Mobil. 1, Patente 1, Modelle I. Kassa 6684, Bankkto 138 306, Postscheckkto 7243, Wertp. (Kriegsanleihen) 334 906, Wechsel. 2692, Kaut. 1150, Debit. 872 251, Rohwaren, Halb- u. Fertigfabrikate 826 125, Betriebsmaterial. 6343. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Oblig. 450 000, do. Zs.-Kto 2227, R.-F. 140 000, Rückstell für dubiose Forder. 45 843, Kriegsrückstell. für Auslandsforder. 123 500, Talonsteuer-Res 17 000, Kredit. 350 769, unerhob. Div. 3760, Kriegssteuer-Res. 330 000 (Rückl. 100 000) Rückstell. fur Aktieneinführ. 15 000, Beamten- u. Arb.-Fürsorge-F. 61 200, Div. 168 000, Tant 118 062, Vortrag 102 107. Sa. M. 3 327 969. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 288 114, Abschreib. 119 099, Talonsteuer- Res. 3500, Beamten- u. Arb.-Fürsorge-F. 10 000, Gewinn 488 170. – Kredit: Vortrag 158 661, Gesamtgewinn aus den verschied. Abteil. 750 222. Sa. M. 908 884. Dividenden: 1909/10–1913/14: 7, 8, 9, 5, 4 %; 1914 (6 Mon.): 4 % 1915–71916: 12, 1 2 % Direktion: Komm.-Rat Alfred Ley. Prokuristen: Hugo Rochser, Heino Runknagel. Aufsichtsrat: (3–4) Vors. Justizrat Alfred Jänicke, Stellv. Bank-Dir. Oskar von Külmer, Geh. Reg-Rat Dr. Bielfeld, Arnstadt; Ing. Hugo Ley, Erfurt. Zahlstelle: Arnstadt: Fil. d. Privatbank zu Gotha. Actien-Maschinenfabrik „Kyffhäuserhütte“ vormals Paul Reuss in Artern; Zweigniederlass. in Prag. Gegründet: 23./2. 1897; eingetr. 10./5. 1897. Übernahme der Firma Paul Reuss für M. 375 000 gegen Gewährung von 375 Aktien. Zweck: Erwerbung u. Fortführung der gewerbl. Unternehmungen u. damit zusammen- hängender Geschäfte der Firma Paul Reuss, Artern. Herstell. von Milchentrahmungsmasch., Viehfutterdämpf-Apparaten, Dampferzeugern, Schrotmühlen, Motor-Lokomobilen, Motoren, Motorpflügen, Dreschmasch., Ackergeräten, Pumpen, Heizkörpern, Waschmasch. Grosse Ver- zinkungs-Anlage: Areal 7,3 ha. Kraftmasch. von 500 PS. Neubauten u. Einricht. erforderten 1904–1916: M. 400 103, 398 000, 106 342, 44 347, 97 697, 185 612, 228 311, 228 930, 148 399, 38 808, ca. 55 000, 69 982. Umsatz 1904–1913: M. 1 348 042, 1 913 626, 2 423 180, 2 164 000, 1 833 142, 1 965 300, 2 723 500, 3 325 500, ca. 3 989 000, ca. 3 900 000. 500 Arb. u. 130 Beamte. Verkaufs- bureaus in Breslau, Danzig, Frankf. a. O., Hannover, Karlsruhe, Nürnberg. Beteiligt bei Wohnungsbauverein Artern mit M. 25 200. Im Mai 1910 erfolgte die Angliederung der Ergon- Kosmos-Akt.-Ges. in Karlsruhe (siehe bei Kap.) u. im Mai 1911 die Gründung der Firma „Ruhr- werke, Motoren- u. Dampfkesselfabrik Akt.-Ges.“ in Duisburg, mit einem A.-K. von M. 1 200000 zwecks Übernahme der Motorenabteil. der Kyffhäuserhütte u. der Firma Wiedenfeld & Co. in Duisburg. Die Aktien-Beteilig. an dieser Ges. betrug M. 663 000. Lt. G.-V. der Kyff- häuser-Hütte v. 18./1. 1913 wurden die Ruhrwerke mit Wirkung ab 1./1. 1912 übernommen; siehe bei Kap. Mit Rücksicht auf die schwierigen Geldverhälthisse beschloss die G.-V. v. 16./6. 1913 den restl. Reingewinn aus 1912 (M. 405 345) nicht als Div. zu verteilen, sondern vorzutragen. Nach Aufzehrung aller Rückl. u. von M. 933 192 Abschreib. auf Debit. Duisburg resultierte für 1913 ein Gesamtverlust von M. 2 204 568, wovon M. 1 086 876 aus Res. u. M. 300 045 aus dem Gewinn für 1913 Deckung fanden, sodass ein Verlustvortrag von M. 817 647 verblieb. Artern erzielte M. 300 045 Nettogewinn, die Ruhrwerke arbeiteten mit M. 632 579 Betriebsverlust. Der verlustbringende Betrieb der Abteil. Duisburg (Ruhrwerke) ist 1914 gänzlich eingestellt worden. Die Liquidation dieser Abteil. ist bis auf die Ver- wertung des Grundstückes u. der Gebäude durchgeführt. Bei Ausbruch des Krieges 1914 stockte der Eingang von Aufträgen fast vollständig, so dass die Ges. gezwungen war, den Betrieb vorübergehend einzustellen. Später gelang es der Ges., Heeresaufträge hereinzunehmen, indessen verging durch die erforderlichen Neu- einricht. noch einige Zeit, so dass nur ein kleiner Teil dieser Aufträge im Jahre 1914 zur Ablieferung kommen konnte; der Nutzen daraus entfällt daher in der Hauptsache auf das J. 1915. Der Krieg hat den Absatz u. die Erträge der sonstigen laufenden Fabrikations- Artikel im J. 1914 ungünstig beeinflusst, doch war die Ges. dann im J. 1915 mit Aufträgen für die Landwirtschaft hinreichend beschäftigt. Weitere erhebl. Abschreib. auf Inventur- bestände u. Debit. (zus. M. 439 487) ergaben in Verbind. mit dem Betriebsverluste für 1914 einen Gesamtverlust der Abteil. Duisburg von M. 448 910. Unter Verrechnung des Arterner Gewinnes per 1914 von M. 3136 erhöhte sich der Verlust aus 1913 (M. 817 647) um M. 445 773, also auf M. 1 263 420. konnte aber aus dem Gewinn für 1915 (M. 505 488) auf M. 757 932 u. 1916 um M. 501 835 auf M. 256 096 herabgedrückt werden. Um die ungestörte Fortführ. des Betriebes, namentl. die Ausführ. der Heeresaufträge, zu sichern. beantragte die Ges. am 19./8. 1914 die Anordn. einer gerichtl. Geschäftsaufsicht, welehem Antrage stattgegeben wurde.