2 7 3 4 0 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1105 Zweck: Die Fortführung der in Breslau unter der Firma Breslauer Actiengesellschaft für Eisenbahn Wagenbau (urspr. G. Linke's Söhne) betriebenen Eisenbahnwagenfabrik sowie infolge Vereinigung mit der Masch.-Bau-Anstalt Breslau G. m. b. H. u. der Waggonfabrik Gebr. Hofmann & Co. Act.-Ges. in Breslau die Herstell. von Eisenbahnwagen, Lokomotiven u. Masch. aller Art, Anfertigung sämtl. zum Bau, zur Ausrüstung u. zum Betriebe von Eisenbahnen u. sonst. Verkehrswegen u. für jegliche andere Verwendungszwecke erforder- lichen Gegenstände, Erwerb u. die Errichtung dazu dienender Anlagen. Nach der Fusion mit der Hofmann-Ges. betreibt die Ges. zwei Eisenbahnwagenfabriken auf den Grundstücken II u. IV u. eine Lokomotiv- u. Masch.-Fabrik auf dem Grundstück III. Das ältere Werk II bedeckt eine Grundfläche von etwa 9 ha, das neu erbaute Werk IVWeine solche von etwa 15 ha. Die Lokomotiv- u. Masch.-Fabrik umfasst eine Grundfläche von etwa 19 ha. Ausserdem dient für Vergrösserungs-Zwecke der Werke ein unmittelbar be- nachbartes Grundstück von etwa 54 ha Fläche. Sämtl. Grundstücke liegen unmittelbar an den Hauptlinien der Staatsbahn u. sind mit denselben durch Anschlussgleise verbunden. Werk II verfügt über maschinelle elektr. Kraftanlagen von etwa 760 Kw., ausserdem über Akkumulatorenbatterien mit einer Gesamtleistung von etwa 2400 Amp.-Std. In der neuen Wagenfabrik ist der Antrieb der Arbeitsmasch. durchweg elektr., der Strom wird geliefert von der elektr. Zentrale auf Grundstück III. Für den Bau von Wagen stehen gedeckte Montage- u. Lackierhallen mit einer Grundfläche von zus. etwa 82 000 qm u. einer Gesamt- gleislänge von etwa 8.5 km zur Verfügung. Die drei grössten Hallen befinden sich in der neuen Wagenfabrik u. bedecken eine Grundfläche von etwa 43 000 qm. Die Lokomotiv- u. Masch.-Fabrik besitzt Montagehallen für Lokomotiv- u. Tenderbau, allgem. Masch.-Bau, den Bau von Dampfmasch. u. Rohölmotoren, Kesselbau, sowie die erforderlichen Hallen für die Metallbearbeitung, ausserdem eine Eisengiesserei, eine Gelbgiesserei sowie Werkstätten für Federfabrikation u. Herstell. von Pressteilen aller Art. Die Werkstättengebäude bedecken insgesamt eine Grundfläche von etwa 59 000 qm. Für die Lokomotivmontierung stehen etwa 1000 m Gleis zur Verfügung, ausserdem sind Gleisanlagen mit etwa 4 km Länge für den Verkehr zwischen den Werkstätten u. für Lokomotivprobefahrten vorhanden. Der Antrieb der Arbeitsmasch. erfolgt auch hier durchweg elektr. von der Zentrale aus, die eine Leistung von 3750 KW. besitzt; ferner ist eine Akkumulatorenbatterie für eine Leistung von 2300 Amp.-Std. vorhanden. Der Betrieb der urspr. Eisenbahnwagenfabrik am Striegauer Platz wurde im Laufe des J. 1912 eingestellt u. nach der neuen Fabrik in Klein Mochbern verlegt. In gleicher Weise hat die Überführung des Betriebes der früheren Hofmannschen Fabrik in der Holteistrasse nach dem neuen Werke in Klein Mochbern stattgefunden. Die dadurch frei gewordenen Grundstücke, welche in guter Stadtgegend von Breslau gelegen eind, sind einstweilen vermietet. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1913–1916: für Gebäude u. Immobil. M. 298 267, 286 070, 130 576, ? für Masch. M. 563 995, 200 358, 168 623, 196 780. Ausserdem erforderten 1915 u. 1916 die Instandhalt. und der Ersatz der An- lagen zus. M. 958 612 bezw. 1 432 388. Arbeiterbestand vor dem Kriege etwa 7000. Die Ges. ist während des Krieges hauptsächlich mit Kriegsaufträgen beschäftigt. Kapital: M. 16 575 000, u. zwar M. 3 300 000 in 11 000 St.-Aktien à Tlr. 100 = M. 300 u. 9975 St.-Aktien (Nr. 13 701–23 675) à M. 1000, sowie M. 3 300 000 in 2200 Vorz.-Aktien (Nr. 12–2200) à M. 1500. Das urspr. A.-K, von M. 2 880 000 in St.-Aktien wurde 1872 um M. 1 230 000 auf M. 4 110 000 erhöht u. 1874/75 um M. 510 000 u. 1877/79 um M. 300 000 (auf M. 3 300 000) reduziert. Die Vorz.-Aktien ausgegeben lt. G.-V.-B. v. 28./4. 1897, angeboten bis 3./7. 1897 den Gründern zu 100 %, den Aktionären zu 104 %. Die a. o. G.-V. v. 5./2. 1912 hat beschlossen, das A.-K. um M. 9 975 000 durch Ausgabe von 9975 St.-Aktien à M. 1000 zu erhöhen. Nach § 4 des Ges.-Vertrages waren die ersten Zeichner der bei Gründung der Linke-Ges. im J. 1871 geschaffenen Aktien berechtigt, bei späteren Emissionen die Hälfte der zu emittierenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen; diese Befugnis ist jedoch durch Abfindung der Be- rechtigten mit M. 578 100 gegenstandslos geworden. Diese M. 9 975 000 neuen St.-Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1912, sind mit den alten St.-Aktien gleichberechtigt. Von denselben dienten M. 1 125 000 zur Durchführung des mit der Waggonfabrik Gebr. Hofmann & Co. Akt.-Ges. au Breslau abgeschlossenen Fusionsvertrages (siehe dieses Handb. 1916/17), die restlichen M. 8 850 000 dienten zur Verstärkung der Betriebsmittel. Diese Verstärkung des Betriebs- kapitals war notwendig, weil der Bau der neuen Waggonfabrik in Klein Mochbern die disponiblen Gelder der Ges. fast vollständig in Anspruch genommen hatte, und die Er- weiterung der Geschäfte die Bereithaltung grosser flüssiger Mittel erforderlich machte. Die nicht für die Fusion erforderl. M. 8 850 000 neuen Linke-St.-Aktien wurden unter Aus- schluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre zu 130 % zuzügl. 4 % Stückzs. ab 1./1. 1912 an ein Konsort. begeben. Dieses hatte sie dewalten St.-Aktionären der Linke-Ges. sowie den Hofmann- Aktionären bezw. den Besitzern der an Stelle von Hofmann-Aktien ausgegebenen neuen Linke-St.- Aktien zu 133½ % zuzügl. Stückzs. u. Schlusssch.-Stempel derart zum Bezuge angeboten, dass auf je M. 1500 bezugsber. Aktien (alte Linke-St.-Aktien u. Hofmann-Aktien) 3 neue Linke-St.-Aktien à M. 1000 u. auf jede bezugsber. neue Linke-St.-Aktie à M. 1000 2 neue Linke-St.-Aktien à nom. M. 1000/ erhoben werden konnten. Der aus der Kap.-Erhöh. sich ergebende Agiogewinn, nach Abzug der Kosten ca. M. 1 750 000, wurde dem gesetzl. Res.-F. zugeführt. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorrecht auf 4½ 0% Div., aber ohne weiteren Anteil am Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1917/1918. I. 70