―――― Musikwerke- und Ha Fabriken etc. 123 Dividenden 1910–1916: 8, 12, 12, 12, 0, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arthur Bodansky, Hugo Brock. Prokurist: Max Grossmann. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Konsul Sal. Marx, Grunewald, Stellv. Isidor Bielschowsky, Dr. Alfred Grünbaum, Berlin; Dir. Max Strauss, Charlottenburg; Justizrat Rob. Heinemann, Lüneburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschland, Schwarz, Goldschmidt u. Co. 77* Las 8 7 Carl Lindström Akt.-Ges. in Berlin O. 17, Grosse Frankfurterstr. 137. Gegründet: 26./4. 1908 mit Wirkung ab 1./1. 1908; eingetr. 23./6. 1908. Gründung siehe Jahrg. 1913/14 ds. Buches. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Erzeugnissen der Feinmechanik, insbes. Phonographen, Sprechmaschinen, Automaten, Diktiermaschinen u. Kleinmotore. Umsatz 1908–1911: M. 2 600 000, 4 035 000, 6 520 000, 7 400 000, später nicht veröffentlicht. Die Ges. betreibt ihr Unternehm. in dem Fabrikgebäude, Grosse Frankfurter Strasse 137, genannt „Choné's Indu- striepalast“ in Berlin. Die zusammenhängenden Räume haben gegenwärtig eine Ausdehn. von ca. 20000 qm, Miete hierfür zurzeit M. 130 000 jährl. Zahl der Arb. durchschnittl. 700, seit 1915 2 500. Der Antrieb der Masch. – Drehbänke, Bohrmasch., Fraismasch., Pressen, Automaten u. a. – ist ein elektr. mittels 25 Motoren von zus. 300 PS. Die Fabrikation er- streckt sich hauptsächl. auf die Herstell. von Erzeugnissen der Fein-Mechanik, insbesondere von Sprechmaschinen, Automaten und Diktiermaschinen (Parlograph), die in ihren wesent- lichen Teilen im eigenen Betriebe hergestellt werden. Die Fabrikation erfolgt zum Teil nach patent. Verfahren, Von den 7 deutschen Patenten läuft 1 bis 1922, die anderen bis 1924 bezw. 1925. Von den 19 Auslands-Patenten laufen die meisten bis ungefähr zum J. 1924, einige bis 1928. Im J. 1912/13 Erricht. einer eigenen Fabrik in St. Croix (Schweiz). Wegen Beteilig. bei der Beka-Record-Akt.-Ges. in Berlin siehe unten bei Kap. u. diese Ges. Seit 1913 weitere Fabrikationsstätte: Schinkestr. 21/22 früher Dr. Grünbaum & Thomas. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, begeben zu pari; erhöht lt. G.-V. v, 12./1. 1909 um M. 250 000, begeben zu pari, dazu lt. G. V24, 6. 1909 M. 250 000, zu 110 %, R a o G 38s. 1910 M. 750 000. Von diesen neuen Aktien wurden einem Konsort. M. 350 000, zum Kurse von 250 % überlassen, M. 400 000 Aktien zu pari dienten zum Erwerb der Aktien der Beka-Record-Akt.-Ges. Berlir. Näheres siehe Jahrg. 1913/14 ds. Buches. Aufgeld dieser Emiss. mit M. 454 750 im R.-F. Von dem Besitz an M. 1 000 000 Beka-Record-Aktien gingen im Nov. 1912 nom. M. 875 000 (zu 40 % bilanziert) an ein Bankkonsort. zu 145 % über, welche diese Beka-Aktien im Nov. 1912 den Lindström- Aktionären zu 155 % anbot Der Buchgewinn aus dieser Transaktion wurde dem R-F. der Lindström-Ges. mit M. 918 750 zugeführt. Zu dem verbliebenen Stand an nom. M. 125 000 alten Beka-Aktien hat alsdann die Lindström-Ges. nom. M 500 000 neue Beka-Aktien mit halber Div. für 1912 zu 141 % übernommen. Bestand an Beka-Aktien somit jetzt nom M. 625 000 (Div. für 1912–T19161 12, 12, 0, 6, 6 %). Die Lindström-Ges. beschloss lt. G. V. v. 15. /8. 1911 nochmalige Erhöh. ihres A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 3 500 000) in 1500 Aktien, div.-ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen von dem Konsort. J. Löwenherz etc. in Berlin zu 130 %, angeboten den alten Aktionären im Sept. 1911 zu 240 %. Diese Emiss. erfolgte zum Zwecke der teilweisen Beschaffung der Mittel zur Er- werbung des Betriebes der Fonotipia Limited in London, die eine erstklassige Plattenmarke fabriziert. Von dem Kapital der Fonotipia Ltd., das nom. £ 70 000 in shares à £ 1 beträgt, ghat die Lindström-Ges. die bis 1911 ausgegebenen £ 60 646 bis auf noch ausstehende 146 shares für den Gesamtpreis von M. 3911 557.20 erworben. (Näheres über diesen Erwerb siehe dieses Handbuch 1914/15). Die Fonotipia verteilte für 1911, 1912 u. 1913 Div. von 20 bezw. 32 %, bezw. 30 % welche nach Abzug der engl. Einkommensteuer mit M. 233 729.70 bezw. 372 143, bezw. 350 594 der Lindström, Ges., zuflossen. Eine Tochter- ges. der Fonotipia ist die Intern at. Talking Machine Co. m. b. H. Ödeon-Werke in Berlin-Weissen- see u. Rio de Janeiro, deren St.-Kap. jetzt M. 1 200 000 beträgt. Zum Konzern der Fonotipia gehören ausser der vorerwähnten Ges. ferner: die Società Italiana di Fonotipia in Mailand Lire 100 000), die Comp. Francaise des Disques et Machines Odeson et d'Instruments de Musique (ancienne maison Ch. & J. Ullmann) in Paris (A.-K. Frs. 500 000). Die a. o. G.-V. der Lindström-Ges. v. 29./10. 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 (also auf M. 5 000 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. für 1913 zur Hälfte; diese Emiss. erfolgte zum Zwecke der Übernahme der Dr. Grünbaum & Thomas Akt.-Ges. (Plattenfabrik) in Berlin, zum Erwerb von M. 956 000 Aktien der Favorite-Record Akt.- Ges. in Hannover, M. 500 000 Anteilen der Dacapo Record Co. m. b. H. und M. 500 000 Anteilen der Lyrophonwerke G. m. b. H. in Berlin. Zur Durchführung dieser Transaktionen dienten M. 1 150 000 neue Aktien, restliche M. 350 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel emittiert. Diese M. 350 000 sind von einem Konsort. zum Kurse von 132 % übernommen und den alten Aktionären dergestalt angeboten worden, dass auf je 10 Carl Lindström-Aktien eine neue Aktie zum Kurse von 140 % bezogen werden konnte. Agio mit M. 90 146 in R.-F. Die Favorit-Record-Akt.-Ges. ist inzwischen durch Fusion vollständig mit der Lindström- Ges. verschmolzen worden, die Dacapo Record Co. u. die Lyrophon-Werke befinden sich in Liquidation.