7 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Die Lindström-Ges. wurde durch den Kriegsausbruch 1914 schwer betroffen, indem diée Nachfrage nach den Artikeln der Ges. sehr zurückging. Nach M. 322 540 Abschreib. auf Anlagen etc., von M. 159 379 auf Forder., sowie von M. 1 500 000 auf Aktien der Tochter- gesellschaften ergab sich für 1914 ein Fehlbetrag von M. 2 343 013, gedeckt aus R.-F., der dann noch mit M. 1 050 000 bestehen blieb. Die Gesamtabschreib. auf Debit. bezifferten sich nach der Bilanz für 1914 auf M. 576 489, davon M. 500 000 Abbuchungen bzw. Rücklagen für Forder. im feindlichen Auslande. Die Berliner Fabriken der Lindström-Ges. u. ihres Konzerns waren teils seit Anfang des Jahres 1915, teils seit Frühjahr 1915 mit Aufträgen für Heeresbedarf reichlich versehen u. sämtlich voll beschäftigt; Reingewinn für 1915 M. 1 816 764, auch im Jahre 1916 hatte die Ges. umfangreiche Heereslieferungen erhalten, doch blieb das Geschäft in Friedensartikeln beschränkt. Reingew. 1916 M. 1 381 576. Auf Betrieb wurden M. 350 000 abgeschrieben. Im Jahre 1917 ist die Ges. sehr stark beschäftigt, und die Um- sätze bis Ende Mai 1917 übersteigen jene der entsprechenden Vorjahrszeit um M. 3 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), die weitere Verwend. des Rein- gewinns u. die Festsetzung einer Div. nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückstell., sowie nach Abzug der dem Vorstande und den Angestellten vertragsmässig zustehenden Tant., beschliesst auf Vorschlag des A.-R. die G.-V. Der A.-R. erhält eine Tant. von 6 %, mind. aber eine Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl., der Vors. aber M. 2000, der Stellv. M. 1500. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Masch. u. Fabrikat.-Anlagen 1, Matrizen 64 739, Werkzeuge 1, Invent. 1, Patente 1, Modelle 1, Kraftwagen 1, Gespann 1, Klischee 1, Wert- papiere u. Beteilig. 3 465 151, Kaut. 3551, Kassa 42 875, Bankguth. 1 755 150, Wechsel 58 085, Debit. 1 400 583, Vorauszahl. 27 041, Waren 4 519 116. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 1 100 000 Delkr.-Kto 200 000, Arb.-Unterst.- u. Kriegsfürsorge-F. 150 000 (Rückl. 59 074, unerhob. Anteilscheine 2840, Gläubiger u. Anzahl. 2 923 542, Rückstell. für später fällig werdende Verbindlichkeiten 637 418, Div. 600 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 94 605, do. an A.-R. 41 626, Abschreib. auf Effekten 350 000, Disp.-F. 110 000, Vortrag 126 269. Sa. M. 11 336 302. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 925 417, zweifelhafte Forderung. 14 791, Abschreib. 489 024, Rückstell. für später fällig werdende Verbindlichkeiten 373 955, Rein- gewinn 1 381 576. – Kredit: Vortrag 100 220, Rohgewinn 3 084 544. Sa. M. 3 184 765. Kurs Ende 1910–1916: 325.25, 335, 256.80, 183.75, 135*, –, 200 %. Erster Kurs am 2299 % Zugelassen Nr. 35000 Dividenden 1908–1916: 12, 15, 20, 20, 20, 15, 0, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Straus. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Konsul S. Marx, Grunewald; Stellv. Bank-Dir. Paul Koch, Dr. Alb. Grünbaum, Bankier Jakob Goldschmidt, Berlin; Justizrat Rob. Heinemann, Lüneburg; Zahnarzt Alfred Straus, Frankf. a. M. Prokuristen: Sig. Salomon, H. Otterbeck. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Schwarz, Goldschmidt & Co., Nationalbank f. Deutschl., Bank f. Handel . Industrie. Deutsche Grammophon-Aktiengesellschaft in Berlin, S. 42, Ritterstrasse 35 mit Zweigniederlassung in Hannover. Gegründet: 30./1. 1900 mit Wirkung ab 1./9. 1899; eingetr. 28./6. 1900. Die Ges. ist hervorgegangen aus der Deutschen Grammophon-Ges. m. b. H. in Hannover u. der Firma Musikwerke Orpheus G. m. b. H. in Leipzig. Erstere Ges. erhielt für ihre Einlagen M. 280 000 in 280 Aktien à M. 1000 u. M. 18 137 bar; letztere M. 120 000 in 120 Aktien à M. 1000. Ferner legte The Gramophone Comp. Lim. in London verschiedene Patente, Verwertungs- u. Ausübungsrechte betreffend Verfahren u. Apparate zur Registrierung u. Wiederhervor- bringung von Tönen in die A.-G. ein, wofür M. 540 000 in 540 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Zweck: Fabrikation von grammophonischen Masch. u. Apparaten, deren Bestandteilen u. Material., die Ausübung, der An- u. Verkauf der dafür erteilten u. noch zu erteilenden Patent- u. Musterschutzrechte. 1904 Ankauf eines eigenen Grundstückes in Hannover für M. 250 000, in dem bisher schon die Plattenfabrikation pachtweise betrieben wurde. Am 20./11. 1907 zerstörte ein grösseres Schadenfeuer das Walzwerk u. das Mühlengebäude. Infolge wesentlicher Zollerhöhungen errichtete die Grammophongesellschaft in London, Paris u. Barcelona eigene Plattenpressereien. Im J. 1910 wurde eine eigene Plattenpresserei in Österreich errichtet. Die durch die Errichtung der ausländischen Fabriken in der Fabrik in Hannover frei gewordenen Räume hat die Ges. benutzt, um das gesamte Lager, Werk- statt u. Expedition von Berlin nach Hannover zu verlegen, so dass nur die gesamte Verkaufs- Organisation u. das Aufnahme-Laboratorium in Berlin verblieben sind. Das Geschäftj. 1914/15 erbrachte einen Betriebsverlust von M. 173 868. Das ungünstige Erträgnis 1914/15 ist in der Hauptsache durch notwendige Rückstell. auf Aussenstände verürsacht worden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die sämtlichen Aktien befanden sich bei Kriegsausbruch in engl. Besitz. Dieselben wurden durch den Liquidator des in Deutschland befindlichen Vermögens der „The Gramophone Co. Ltd. Hayes“ Anfang 1917 an die Polyphon Musikwerke in Wahren bei Leipzig verkauft. Geschäftsjahr: 1./7.–30 /6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstück 120 000, Gebäude 314 810, Masch. 184 567, Inventar u. Utensil. 35 632, Waren 459 773, Kassa u. Guth. auf Postscheckkto 4966, Wechsel ―§‚—