1284 Cemem-, Kalk-, Gibs- und Märtel-Werke ete. zsement ausreichend sind, in Göschwitz ausserdem in kleinerem Umfange Zementwaren- (abrikation. An Kraftanlagen sind in Göschwitz vorhanden Dampfmasch. u. 2 Dampfturbinen von zus. ca. 3600 PS., in Schönebeck Dampfmasch. von zus 1700 Ps. Dem Transport des Materials dienen in Göschwitz u. Schönebeck Drahtseilbahnen u. Schmalspurbahnen, Beide Werke haben Bahnanschluss, das Schönebecker Werk ist durch 2 Drahtseilbahnen mit dem Salinenkanal an der Elbe verbunden. Die Herstell. des Zements geschieht auf beiden Werken durch Trocknung des Rohmaterials in Trockentrommeln, Vermahlung desselben u. Brennen des Materials in Schachtöfen. In Göschwitz befinden sich ausserdem 2 Drehöfen. Der erbrannte Zement wird schliesslich in Kugel- u. Rohrmühlen sowie Doppelhartmühlen zu Feinmehl vermahlen. Die Ges. beschäftigt z. Z. in Göschwitz u. Schönebeck in normalen Zeiten je ca. 450 Arb. Der Grundbesitz umfasst in Göschwitz 343 656 qm, in Schönebeck 243 800 qm; bebaut sind in Göschwitz ca. 80 000 qm, wobei Hofraum, freies Klinkerlager etc. mit eingeschlossen ist, in Schönebeck 20 123.93 qm. 1913 Übernahme von 2 Dampfern u. 5 Saalekähnen. Zugänge auf Anlagekonti 1914–1916 rd. M. 350 000, 165 000, 1450. Produktion der Fabriken in Göschwitz u. Schönebeck 1910–1912: 941 680, 1 068 035, 1117 203 Fass; später nicht veröffentlicht. Nach Kriegsausbruch 1914–1916 einge- schränkter Betrieb. 1915 wurden die Abschreib. M. 182 126 aus der Sonderrücklage gedeckt. Der Reingewinn von M. 345 503 wurde vorgetragen; durch den Gewinn des J. 1916 auf M. 370 338 erhöht, welcher Betrag vorgetragen wurde. Die Ges. besitzt folgende, auf Konsortial-Kto verbuchte Beteilig.: Das ganze M. 250 000 betragende St.-Kap. der „S. Dünkler, Kalkwerke u. Cementkalkfabrik G. m. b. H.“ Förderstedt. Aus dem Förderstedter Kalksteinbruch bezieht das Schönebecker Werk tonhaltigen Mergel, der bei der Kalksteingewinnung abfällt. Ferner ist die Ges. an dem M. 200 000 betragenden St.-Kap. der von ihr gegründeten Cementfabrik Thuringia, G. m. b. H., Unterwellenborn, mit 70 % beteiligt. Die Gründung erfolgte zur Verwendung der Schlacke des angrenzenden Hochofenwerks der Maximilianshütte. Weiter ist die Ges. durch die S. Dünkler G. m. b. H. in Förderstedt, an der Gründung des Portland-Cementwerkes „Jesarbruch', G. m. b. H. in Nienburg a. d. S. mit M. 500 000 Kap. beteiligt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1887 um M. 100 000, 1888 um M. 100 000, 1891 um M. 150 000, 1898 um M. 170 000, 1899 um M. 230 000. 1904 Fusion mit resp. Erwerb der Aktien u. Vorz.-Aktien der Mitteldeutschen Portland- Gement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe u. Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Es wurde ferner beschlossen, zur Tilg. des Bankkredites der aufgenommenen Schönebecker Ges, eine 4½ % bis Ende 1934 zu 103 % zu tilgende Oblig.-Anleihe von M. 1 000 000, eingetr. mit M. 1 150 000 auf die zum Schönebecker Werk gehörigen Liegenschaften, aufzunehmen. Die a. o. G.-V. v. 15./6. 1909 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 in 500 Aktien. Von diesen Aktien sind 66 Stück zum Nennwerte u. die übrigen 434 Stück zum Kurse von 130 % an das Bankhaus S. L. Landsberger mit der Verpflicht: begeben worden, zur Bezahlung der restlichen Anteile der S. Dünkler, Kalkwerke u. Cementkalk Fabrik G. m. b. H. die erstgenannten 66 Aktien zum Einstandspreise der Ges. zurückzugeben u. ferner den Kommanditisten auf je 6 alte Aktien Ineue zu 130 % zuzügl. 4 % Zs. auf den eingezahlten Betrag v. 15./6. 1909 ab u. des Schluss- scheinstempels zum Bezuge anzubieten (ist erfolgt). Agio dieser Emiss. Hliß M. 117221 in R.-F. Die G.-V. v. 29./3. 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 550 000 in 550 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von einem Konsort. zu 145 %, angeboten den alten Aktionären zu 150 %; der Erlös dieser Emiss. diente zum Bau einer Rotierofen- Anlage in Göschwitz. Agio mit M. 216 570 in R.-F. Nochmals behufs Beteilig. bei 3 Kon- tingenten erhöht lt. G.-V. v. 25./4. 1914 um M. 700 000 (auf M. 4 000 000) in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. zu 155 %, angeboten M. 660 000 den alten Aktionären ebenfalls zu 155 %. Anleihen Göschwitz. I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 6./5. 1909, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen des Bank- hauses S. L. Landsberger in Berlin oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1. 1913 bis spät. 1938 durch jährl. Auslos. im III. Quartal (zuerst 1912) auf 2./1. (erstmals 1913); verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf die Göschwitzer Fabrik etc. In Umlauf Ende 1916 M. 800 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1909–1916: 102.25, 101.30, 102.10, 99.80, 97, 97.75*, –, 91 %. Eingeführt daselbst am 24./8. 1909 zum ersten Kurse von 101.50 %. II. M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1913, rückzahlbar zu 102 %. Frühestens zum 1./1. 1918 kündbar. Sicherheit: Ebenfalls auf Besitz Göschwitz eingetragen Anleihe Schönebeck: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1904. Tilg. ab 1910 bis 1934 zu 103 %. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 1 150 000 auf den Grundbesitz in Schönebeck. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 808 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an persönl. haft. Gesellschafter (ausser einer festen Jahresentschädig. von M. 18 0000, 10 % an A.-R. (ausser einer festen Jahresentschädig. von M. 3000 pro Mitgl. u. M. 6000 für den Vorsitz.), Rest weitere Div bezw. zur Verfüg. der G.-V. Die pers. haftenden Ges. erhalten ausser erwähnter Tant. eine feste Entschädigung von M. 25 600 u. 12 % des Reingewinns, der nach Dotierung des gesetzl. R.-F. u. Verteilung von 4 % Div. verbleibt.