83 93 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etec. „ 1335 Portland Cement Fabrik Drachenber „Akt.-Ges. Sitz in Walbeck (Kreis Gardelegen). Vorstand in Misburg. Gegründet: 19./1. 1907; eingetr. 7./3. 1907. Sitz der Ges. bis 29./6. 1908 in Weferlingen. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Zweck: Errichtung, Betrieb, Ausbeutung, Pachtung, Verpachtung u. Veräusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie. Ursprünglich war nur eine Kapazität der Fabrikanlage von jährlich 250 000 Fass vorgesehen; mit Rücksicht auf die Mächtigkeit u. Güte des Lagers wurde die Fabrik jedoch für eine Produktion von 450 000 Fass ausgebaut; Kosten hierfür in 1909 M. 254 751. Der Betrieb wurde im Juni 1908 aufgenommen. Die Ges. gehört d. Verkaufsvereinig. der Hannov.-Portland-Cement-Fabriken an. Infolge masch. Betriebsstörungen u. gedrückten Verkaufspreisen schloss das Jahr 1909 nach M. 136 780 Ab- schreib. mit M. 166 347 Verlust ab, somit Gesamtverlust ult. 1909 M. 260 827, der sich 1910 nach M. 142 912 Abschreib. auf M. 740 607 erhöhte. Zur Tilg. desselben u. zur Vornahme weiterer Abschrelb. haben die Aktionäre der Ges. M. 1 000 000 Aktien gratis zur Verfüg. ge- stellt. Von diesen Aktien sind bis Juni 1911 bereits M. 500 000 zu pari weiter begeben u. zum Rückkauf von M. 500 000 der Oblig.-Anleihe Serie II verwendet worden, welche der Ges. zu pari zum Kauf angeboten waren. Durch diesen Rückkauf ist der Gesamtbetrag der Oblig. auf M. 1 500 000 ermässigt u. somit in ein richtiges Verhältnis zum A.-K. gebracht. Die noch im Portefeuille der Ges. verbliebenen M. 500 (000 Aktien sollen bei sich darbietender Gelegenheit ebenfalls verkauft werden. Infolge Neuordn. des Syndikats waren 1911 mit Rücksicht auf die Vertreterverträge M. 90 000 zurückzustellen, sodass keine Div. zur Verteil. kommen konnte. Für 1912 6 % Div. verteilt; mit Rücksicht auf die ungünst. Verhältnisse in der Zementindustrie wurde beschlossen, das Werk bis auf weiteres stillzulegen. Die Beteilig.-Quote wurde abgetreten. Die aus 1914 mit M. 467 243 übertragene Unterbilanz er- höhte sich 1915 auf M. 601 550 u. 1916 auf M. 606 550. Die G.-V. v. 30./6. 1916 beschloss die Beteilig. an der Sulfur, G. m. b. H. u. die Verpacht. der Fabrikanlagen an diese Ges. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Die G.-V. v. 29./6. 1908 beschloss Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien zu pari (siehe oben). Anleihen: I. M. 1 000 000 in 5 % Oblig. von 1908, rückzahlbar zu 102 % 28.21 % Tilg. ab 1914 innerhalb 20 Jahre. Der Erlös wurde zur Vollendung des Fabrikbaues u. zur Stärkung der Betriebsmittel benutzt. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 870 500. II. M. 1 000 000 in 5 % Oblig. lt. Beschluss des A.-R. vom 2./12. 1909, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 1915 innerhalb 20 Jahren. Der Erlös diente zur Abstossung von Verbind- lichkeiten. Reduziert 1911 durch Rückkauf auf M. 500 000 (siehe oben). Noch in Umlauf En de 1916: M. 469 000. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstückskto. 230 000, Gebäude 940 000, Masch. u. elektr. Licht- u. Kraft-Anlage 1 100 000, Eisenbahn-Anschluss u. Gleise 80 000, Inventar, Utensil. u. Geräte 15 000, Patent- u. Musterschutz 2, Inventurbestände: Materialen 39 718, Kassa u. Postscheckguth. 13 071, Effekten 1568, Hypoth. 2213, Beteilig. 27 301, Debit. 357 252, Verlust 606 550. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Obligat. I 870 500, do. II 469 000, ausgeloste 51 510, Kredit. 501 110, Talonsteuer-Res. 12 000, unerhob. Div. 8557. Sa. M. 3 412 678. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 601 550, Handl.-Unk. 27 281, Reparat. 31 759, Zs. 65 966, Fabrikunk. 22 729, Abschreib. 93 158. – Kredit: Zementverkauf 162 848, Miete u. Pacht 73 047, Verlust 606 550. Sa. M. 842 445. Dividenden: 1907–1908: 0, 0 % (Baujahre); 1909–1916: 0, 0, 0, 6, 0, 6 ― Direktion: Wilh. Bauermeister, Otto Schäfer. Aufsichtsrat: Vors. Dir. A. Brosang, Wunstorf; Dir. Dr. A. Vehse, Dir. Dr. Wilh. Renner, Misburg; Dir. Dr. Rud. Kneisel, Höver; Dir. Walter Hensel, Dir. Th. v. Helmolt, Hannover; Oberamtmann O. Ohlmer, Hardegsen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Dingel & Co. Weseler Portland-Cement und Thonwerke in Wesel. Gegründet: Akt.-Ges. Eltener Thonwerke 1891, Weseler Kunstziegelei 1873; 1894 ver- einigten sich beide Werke unter der Firma Weseler Kunstziegelei und Eltener Thonwerke; jetzige Firma lt. G.-V. v. 29./4. 1899 angenommen. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Zementfabriken u. Kalköfen, sowie von Werken zur Herstell. von Zementwaren, gewöhnl. u. Verblendziegeln, feuerfesten Steinen, Ornamenten, Glasuren, Belegplatten etc., Betrieb von Gruben u. Steinbrüchen. Die Ges. besitzt einen Kalk- steinbruch in Laubenheim a. Rh. (Grösse 52 228 am): die Weseler Felder (über 30 ha gross) geben den notwendigen Ton für viele Jahrzehnte. 1899 wurde eine neue Portland-Zementfabrik erbaut, welche 1900 erheblich vergrössert wurde; nach Fertigstell. aller Anlagen im März 1901 ist die Jahresproduktion auf ca. 400 000 Fass Portland-Zement gebracht. Die Vergrösser. des Werkes bezw. die Neubauten erforderten einen Kostenaufwand von M. 1 237 550. Zugänge 1908 M. 99 671, davon entfallen M. 84 120 auf eine Drahtseilbahn in Weisenau. Das Eltener Werk brannte Anfang 1899 vollständig ab und ist der Betrieb desselben nicht wieder aufgenommen worden. Nach Uberweisung von M. 65 032 an den Ern.-F. (statt Abschreib.) blieb die Unter- bilanz von M. 545 253 aus dem Vorjahre 1907 in gleicher Höhe bestehen, erhöhte sich aber 1908