Tkonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1347 Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges. in Charlottenburg, Berlinerstrasse 23, mit Fabriken in Münsterberg in Schles. Krauschwitz, Muskau-Lugknitz;, Bettenhausen-Cassel, Westend-Charlottenburg Gegründet: 15./9. 1874; eingetr. 23./9. 1874. Die Firma lautete bis 15./7. 1904 Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik; Sitz bis 30./3. 1905 in Berlin-Münsterberg, Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Porzellan- u. Tonwaren. Übernahme u. Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- u. Chamottefabrik. Der Kauf erfolgte für M. 975 000. Im Betrieb 47 Öfen; die Rohleistenfabrik wurde 1907/08 liquidiert, da nicht gewinnbringend. Das Areal der früheren Deutschen Thonröhren- u. Chamotte- Fabrik hat einen Flächeninhalt von ca. 45 ha. Die Fabrik-Anlagen liegen in Münsterberg u. Reindörfel, die Tongruben in Leipe b. Münsterberg u. Beckern, Kreis Striegau. Die Fabrikgebäude sind sämtl. massiv, überwiegend vierstöckig. Das Anschlussgleis, Bahn von Werk Münsterberg nach der Station Münsterberg u. Schienennetz auf dem Fabrikgrundstücke, hat eine Länge von ca. 4 km. Nach den Tongruben Leipe führt eine schmalspurige Bahn von ca. 2 km Länge. Das Grundstück in Lichtenberg bei Berlin (53 a 46 am) dient als Lagerplatz. Die G.-V. v. 14./5. 1904 beschloss Vereinigung der Gesellschaft mit der A.-G. Vereinigte Thonwarenwerke in Charlottenburg, deren A.-K. M. 1 250 000 betrug u. wofür ebensoviel neue Aktien der aufnehmenden Ges. gegeben wurden. Grundstücke u. Gebäude des Werkes Charlottenburg der Ver. Thonwarenwerke waren Eigentum des früheren Inhabers der Firma Ernst March Söhne und der Ges. nur bachtweise überlassen. Die am 1./4. 1903 er- folgte auf 1./10. 1904 gekündigte Pachtvereinbarung war Veranlass. für auf den 3 Provinzwerken der Vereinigt. Thonwarenwerke in Krauschwitz, Lugknitz, Muskau u. Bettenhausen (b. Cassel) vorgenommene umfangreiche Neubauten zur Aufnahme u. Fortsetzung der bisher in Charlotten- burg berriebenen Fabrikation; nur die Fertigstellung u. Montage der Spezial-Schleiffabrikate, Pumpen, Exhaustoren etc. erfolgt noch in Charlottenburg, woselbst auch das Hauptkontor der vereinigten Gesellschaften verblieben ist. Neu- u. Umbauten auf allen Werken der Ges. erforderten 1906–1916 M. 316 433, 126 053, 128 447, 163 092, 139 352, 356 332, 108 635, 143 883, 31 952, 46 642, 1569, davon 1911 M. 232 370 auf Neubau Berlinerstr. in Charlottenburg. 1905/06 Neubau eines Werkes in Lugknitz-Muskau mit 3 grossen Brennöfen zur Herstell. säurefester Gefüässe spez. v. Apparaten für die chem. Industrie. Das Areal der bisher. Ver. Thonwarenwerke hat einen Flächeninhalt von ca. 24 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Gebäulichkeiten in Bettenhausen haben Brenngebäude mit 6 grossen Brennöfen, Fabrikations- u. Maschinen- gebäude, Dampfkraft u. elektr. Lichtanlage etc. Die Fabrikationsgebäude in Muskau enthalten 3 grosse Brennöfen. In Krauschwitz sind 6 grosse Brennöfen. Nettoerlös der verkauften Waren der verein. Werke 1905–1916: M. 2 645 270, 3 045 086, 3 291 449, 3 095 676, 2 749 628, 2 888 140, 3 117 689, 3 382 216, 3 320 201, 2726 932, 3 115 605, 3 540 776. Im J. 1910 Erwerb des dritten Teils eines der Masch.-Fabrik O. Stegmeyer, Charlottenburg, Sophie-Charl.-Str. 5, gehör. Grundstückes von 8 ar 90 qm. Auf dem Grundstück befindet sich ein Fabrikgebäude mit linkem Seitenflügel u. Quergebäude, dreistöckig, welches gemeinschaftlich von der Ges. u. der Firma 0. Stegmeyer benutzt wird. Unter Beteilig. seitens der Thermal Syndicate Ltd. in N eweastle-on-Tyne hat die Ges. die Deutsch-Englische Quarzschmelze G. m. b. H. in Pankow zur Herstellung von Quarzglas nach den Patenten der engl. Teilhaber gegründet bei M. 60 000 Beteilig. Wegen Beteil. im J. 1910 bei Vereinigte Magnesia Co. u. Ernst Hildebrandt A.-G. in Pankow siehe bei Kap. (Div. 1914–1916: 12, 10, 14 %). Die Deutsche Ton- u. Steinzeugwerke-A.-G. hat 1911 zwecks Förderung des Absatzes in Osterreich-Ungarn das gesamte A.-K. von K 1 000 000 der Hruschauer Thonwarenfabrik in Hruschau erworben. (Näheres hierüber siehe bei Kap.) 1915 erfolgte eine grössere Beteil. auf diesen Aktienbesitz. Der Krieg brachte für die Steinzeugröhren-Abt., von Aug. 1914 beginnend, so geringe Beschäftig., dass die Ges. zu erheblichen Betriebseinschränkungen schreiten musste. Die Ein- schränk. hielt auch 1915 u. 1916 noch an, doch war die Abt. Apparatebau für die chem. Industrie 1915 u. 1916 sehr stark beschäftigt. Im Verein mit der Stettiner Chamottefabrik (Didier) u. anderen Interessenten wurde Ende 1906 die Didier-March-Comp. bei New York gegründet. Beteilig. hierbei $ 125 000 pref. Shares u. $ 125 000 common Shares. 1912 Verkauf dieser Shares an die Stettiner Chamotte-Fabrik Act.-Ges. (Didier). Die zwecks Weiterführung der Steinzeug-Abt. dieser amerik. Ges. von der Charlottenburger Ges. mit einem A.-K. von $ 300 000 und einer Oblig.-Anleihe unter ihrer Bürgschaft von $ 100 000 gegründete Akt.-Ges. German American Stoneware Works hat ein bestehendes Werk der Feuertonbranche erworben u. hat auch die Fabrikation von Magnesiaringen für die Beleucht.-Ind. aufgenommen. Diese Ges. war 1915 lohnend beschäftigt u. konnte 10 % Div. verteilen. Kapital: M. 7 000 000 in 1667 Aktien (Nr. 1–1667) à M. 600 u. 5998 Aktien (Nr. 1668–7665) àa M. 1000 u. 1 Aktie zu M. 1800 (Nr. 7666) A.K. urspr. M. 825 000, erhöht 1884 um M. 175 200, 1889 um M. 250 000, 1890 um M. 175 000, 1892 um M. 375 000 Zzu 126.50 %, 1898 um M. 450 000 zu 120 %. Die G.-V. v. 14./5, 1904 beschloss dann wegen Übernahme der Ver. Thonwaaren-Werke A.-G. in Charlottenburg Erhöh. des A.-K. um M. 1 250 000. Zur Verstärk. der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 30./3. 1905 das A.-K. um weitere M. 500 000 zu erhöhen, übernommen von Gebr. Arnold in Dresden zu 120 %, angeboten den Aktionären zu 125 %. Nochmals erhöht behufs Beteilig. an der Didier-March-Comp. u. zur Verstärk. der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 19./9. 1906 um M. 750 000 (auf M. 4 750 200) in 750 Aktien, 85*