7 1360 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Tonförderung 1905 begonnen hat. Gesamtflächenbesitz 77 ha 53 a 54 qm nach Ankauf von 2 ha 05 a 62 qm in 1914. 1910–1916 wurden versandt: Roher Hafentiegel- u. Steinton 34 102, 33 743. 36 504, 34 908, 25 910, 11 296, 13 303 t, gebrannter Hafen- u. Steinton 7448, 7618, 7926, 8662, 6130, 3683, 3443 t, Chamottesteine u. Mörtel 14 385, 15 174, 15 733, 15 847, 13 031, 10 382, 16 089 t. 1916 rd. 348 Arb. 1915 u. 1916 eingeschränkter Betrieb, teilweise auch Lief. für die Heeresverwalt. Die Ges. ist bei den Hessischen Elektrizitätswerken mit M. 60 000 beteiligt, mit M. 45 000 verbucht. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000 nach Erhöh. um M. 100000 im März 1888 und um M. 700 000 im März 1890. Hypothekar-Anleihe: M. 800 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, Stücke Lit. A–0 à M. 2000, 1000 und 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Auslos. im Sept. auf 2./1. (zuerst 1901). Die Oblig. wurden vom 5.–20./4. 1898 den Inhabern der 4½ % Oblig. von 1892, soweit dieselben noch unverlost waren, zum Umtausch angeboten. Noch in Umlauf Ende 1916 M. 276 500. Zahlst.: Cassel: Dresdner Bank, S. J. Werthauer jun. Nachf.; Hannover: Vereinsbank; Berlin: Dresdner Bank. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch M. 3000), Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke u. Tonfelder 314 846, Gebäude Gross- almerode 304 123, Lengemannschacht 37 930, Brennöfen Grossalmerode 27 976, Masch. u. Kessel do. 86 749, Drahtseilbahn do. 9046, Anschlussgeleis do. 1, Geräte u. Werkzeuge 1, Fuhrwerk 1, elektr. Anlage Grossalmerode 34 127, Fabrikanlage Rommerode 585 962, Beteilig. bei Hess. Elektrizitätswerken 45 000, Warenvorräte 371 380, Debit. 185 809, Bankguth. 150 233, Avale 1430, Kaut. 3174, Kassa 441, Wertp. 176 625. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Hypoth. Anleihe 276 500, do. Zs.-Kto 3960, R.-F. 163 622, Spez.-R.-F. 100 000, Delkr.-Kto 75 000, Ga- rantie-F. 20 000, Talonsteuer-Res. 18 000, Avale 1430, Kredit. 179 376, rückst. Löhne aus Dez. 18 818, Gewinn 78 153. Sa. M. 2 334 861. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 60 005, Zs. u. Diskont 9798, Kranken- kasse, Berufsgenoss. u. Invalidenversich. 19 726, Steuern 31 365, Talonsteuerrückstell. 2250, Kriegsunterstütz. 8418, Abschreib. 83 376, Mehrabschreib. 1338, z. K-F. 4548, Tant. 8265, Reingewinn 78 153. – Kredit: Eingang aus abgeschrieb. Forder. 140, Miete u. Landpacht 10 293, Erlös f. verkauftes Altmaterial 1426, Betriebsgewinn 295 388. Sa. M. 307 247. Dividenden 1888–1916: 6, 8, 8, 6, 2, 4, 3½, 4, 2, 0, 3, 4, 5, 2, 2, 2, 2½, 4, 6, 6, 6, 6, 8, ....% 6. Direktion: A. Ascherfeld. Prokuristen: Dir. H. Hofmeister, W. Schmidt. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Dr. M. Schenck, Siegen; Stellv. Komm.-Rat Gustav Jung, Neuhütte bei Strassebersbach; Dr. Ing. H. Macco, Siegen; C. Schierenberg, Wiesbaden; Komm.-Rat M. Wertheim, Cassel. Zahlstellen: Eig. Kasse; Elberfeld: von d. Heydt-Kersten & Söhne; Cassel: S. J. Werthauerjr. Nachf., Dresdner Bank; Hamburg: H. Propfe & Co. Pfälzische Chamotte- und Thonwerke (schiffer und Kircher) A.-G. in Grünstadt, Pfalz. Gegründet: 15./4. 1898 in Eisenberg (Pfalz), eingetr. 18./6. 1898. Die Leitung der Betriebe ist seit 1900 in Grünstadt vereinigt. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fortbetrieb u. Erweiterung der bisher von Karl Fliesen betriebenen Chamotte- u. Thonwerke in Eisenberg u. Hettenleidelheim. Die G.-V. v. 24./3. 1900 beschloss Ankauf der Chamottefabrik „Palatinaé u. der Kaolin-, Thon- u. Sandgruben der Firma Schiffer & Kircher in Grünstadt (Pfalz) mit Wirk. ab 1./1. 1900 für M. 900 000 in Aktien u. M. 200 000 in Hypoth., sowie eines Sandberges der Firma Noethlichs & Sohn in Eisenberg (über die Kapitalserhöhung zu diesem Zweck s. u.). Der Immobiliarbesitz der Ges. erhöhte sich dadurch auf 463 929 qm, womit die nebeneinander liegenden Chamottefabriken auf viele Jahrzehnte mit Ton u. Quarzsand gedeckt sind. 1900 wurden in dem Hettenleidelheim-Eisenberger Tonbecken drei neue Tiefbau- schächte abgeteuft, auch die Tagebauschächte wurden vermehrt und 9070 qm allerbestes Tonfeld für M. 63 200 angekauft. Die Schächte wurden in den folg. Jahren mit ausgiebigen Förderungs- u. Windführungs-Anlagen versehen, wozu die elektr. Energie aus den Chamotte- fabriken genommen wird, die seit 1905 auch fremde Abnehmer bedienen. Im Palatinawerk Eisenberg wurde 1900 ein neuer Mendheimscher Gasofen mit ca. M. 225 000 Kostenaufwand errichtet. Die Ausbeute der umfangreichen Klebsandgruben hat die Ges. Ende 1903 an die Eisenberger Klebsandwerke G. m. b. H. übertragen, woran sie mit 27 % beteiligt ist. Seit 1906 auch Beteiligung bei den Kriegsheimer Sand- und Tonwerken, deren restliche Anteile 1908 mit M. 50 000 erworben wurden. Für Erwerbung von Tongruben, Neuanlagen, An- schaffungen etc. wurden 1908–1913 ca. M. 175 000, 66 500, 66 900, 151 000, 190 000, 177 000, 1916 d. M. 150 000 verausgabt. 1906 Bau von weiteren 2 kontinuirlicher Öfen; 1912 ein weiterer Ringofen erbaut. Versand 1907–1914: M. 1 355 200, 1 484 571, 1 150 000 (90 000 t), 1 500 000 (100 000 t), 1 750 000 (120 000 t), 1 930 000 (130 000 t), 2 200 000 (145 000 t), 1 500 000 (100 000 t). Nach der Mobilmachung 1914 teilweise Stillegung bezw. Einschränkung einzelner Betriebe. 1916 Erhöh. des Umsatzes. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, die G.-V. v. 24./3. 1900 beschloss Erhöh. um M. 900 000 begeben zu 100 % (zum Ankauf obengenannter Tonwerke).