Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. „„ 1899 übernahm die Didier-Ges. zwecks Erweiterung ihrer Tätigkeit von der mit jetzt M. 3 750 000 Stammkapit. ausgestatteten Firma „Ver. Chamotte-Fabrik (vorm. C. Kulmiz) G. m. b. H. in Saarau i. Schles.“' sämtl. Anteile (damals M. 3 000 000). Diese Firma beschäftigt sich mit Herstellung von Chamottewaren u. Thonverkauf u. hat Fabriken resp. Anlagen mit wertvollen Thonlägern in Saarau, Peterwitz, Conradswaldau, Hohenposeritz u. Kallendorf (Schles.), ferner in Rupersdorf u. eine Chamottefabrik in Markt-Redwitz, Haingrün, Halbstadt (Böhmen). Die Fabrikgrundstücke in Saarau umfassen 8 ha 61 ar 24 qm; dazu kommen an Iongrundstück-Besitz in Saarau und den benachbarten Dörfern 80 ha 82 ar 59 qm sowie auf anderen Tongrundstücken in Saarau und nächster Umgegend dauernd ein- getragenen Ton-Förderberechtigungen 7 ha 33 ar 60 qm. Die gewonnenen Tonmengen be. trugen in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 75 675 t. Bei Annahme dieser Durch.- schnittsziffer würde der taxierte Tonvorrat auf den eigenen und fremden Tongrundstücken etwa 90 Jahre ausreichen. Fast der gesamte eigene Tongrundstück-Besitz ist noch un angetastet, da die Tonförderung zurzeit auf Pachtgruben geschieht. Für Abtret. der Ge- schäftsanteile hat die Stettiner Ges. gezahlt: M. 2 000 000 neu ausgegebener Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1899, ferner M. 250 000 solche Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1900 gegen Zahlung des Em.-Kurses u. bar M. 624 022. Der Restbetrag von M. 346 696 war die Vergüt. für Waren, Fabrikate etc. Nach weiteren Erwerbungen Pbesitzt die Ges. jetzt alle nom. M. 3 750 000 Anteile der Kulmiz-Ges. 1911 übernahm die Stettiner Ges. die selbstschuldnerische Bürgschaft für eine Anleihe der Kulmiz-Ges. im Betrage von M. 2 000 000. Die Stettiner Ges. besitzt nom. M. 900 000 Aktien des Thonwerks Bieberich (Div. der Biebericher Ges. 1907/08 bis 1913/14: 25, 14, 30, 30, 30, 24, 12 %; 1914–1916: 12, 12, 18 %.) Gewinn der Kulmiz-Ges. an Div. 1913–1916: M. 845 836, 275 736, 115 452, 716 851. Diese Beträge sind dem Gewinn der Didier- Ges. zugeschrieben. Die G.-V. v. 31./3. 1904 der Stettiner-Ges. beschloss Erwerb sämtl. M. 1750000 Aktien der Oberschles. Chamottefabrik (früher Arbeitsstätte Didier) in Gleiwitz zwecks Ver- schmelz. mit derselben. – Die G.-V. v. 1./3. 1906 stimmte einer mit der Berlin-Anhaltisch. Masch.-Bau-A.-G. in Berlin u. Dessau ab 1./1. 1906 auf 30 Jahre geschloss. Interessengemein- schaft zu. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1913/14 ds. Buches. Diese Interessengemeinschaft wurde 1914 gelöst und trat an deren Stelle ein loseres Vertragsverhältnis. Umsatz 1908–1916: M. 10 368 374, 14 563 160, 10 593 936, 10 888 049, 12 624 202, 15 394 097, 10 398 448, 8 835 754, 10 655 520. Im Juni 1917 lagen für rd. M. 22 120 000 Aufträge vor. Fabriziert 1908–1916: 12 327, 11 795, 12 704, 11 557, 12 855, 14 505, 14 281, 5377, 7169 Re- torten; 29 496 700, 23 591 000, 21 021 300, 24 369 445, 28 685 814, 30 286 363, 21811 699, 16 147 027, 17 888 889 kg verschied. Formsteine; 9 125 300, 8 966 000, 7 438 000, 7 206 668, 8 748 562, 9 631 534 Stück, 26 377 921, 23 665 366, 28 085 332 kg Streichsteine; 7 387 100, 7 954 800, 6263 800, 6 336 137, 7 315 017, 7 778 218, 4 992 179, 5 778 351, 6 324 817 kg Chamottemörtel; Rohmaterial wurde ver- braucht: 89 650 870, 85 520 900, 74 012 500, 79 522 756, 92 114 670, 103 390 740, 69 614 889, 59 635 421, 68 562 272 kg. Verbrauch an Kohlen u. Koks: 34 640 600, 29 166 873, 24 101 600, 28 994 388, 31 092 859, 33 440 400, 25 753 396, 22 198 300, 26 657 628 Kg. Arb. 1908–1915: 1379, 1513, 1446, 1339, 1422, 1502, 799, 935, 1242. Die Beteil. Lehigh Coke Co., die Ende 1916 noch mit M. 7 363 758 zu Buch stand, wurde Anfang 1917 mit M. 3 520 231 Verlust verkauft. Die Stettiner Chamottefabrik ist durch den Krieg schwer betroffen worden. Gleich nach Ausbruch des Krieges verlor sie infolge Einberufung in allen ihren Fabriken nahezu die Hälfte ihrer Leute. Die Betriebe mussten dementsprechend eingeschränkt werden, der Verkehr stockte wochenlang, die Verbindung mit dem Auslande, auch mit den neutralen Staaten, hörte fast vollständig auf, Auslandsbauten konnten nicht fertiggestellt werden. Auch die Erledigung der vorliegenden Aufträge konnte nur mit grosser Mühe u. unter Auf- wendung grosser Mehrkosten bewerkstelligt werden. Auf ihre Auslandsforder. von M. 1 742 922 hat die Ges. eine besondere Abschreib. nicht gemacht, doch wurde der Jahresüberschuss für 1914 von M. 615 375 nicht zur Verteil. einer Div., sondern zur Bildung einer Kriegsreserve verwendet. In den Fabriken der Ges. u. den Werken, an denen sie beteiligt ist, konnte im Jahre 1915 der Betrieb mit den vorhandenen Leuten aufrecht erhalten bleiben. Es konnten 1915 die Abschreib. mit M. 257 906 verdient u. ausserdem M. 77 272 Reingewinn vorgetragen werden. 1916 erhöhte sich der Reingewinn auf M. 982 508, der zur Deckung des Verlustes aus dem Lehigh Coke Co. Geschäft mit verwendet wurde. Zur Deckung des restlichen Verlustes aus dem amerikanischen Geschäft wurde der R.-F. mit M. 2 537 722 herangezogen. Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000 in 1250 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. 1883 um M. 500 000 erhöht durch Entnahme dieses Betrages aus dem Extra-R.-F., indem jeder Inh. einer alten Aktie über M. 600 eine neue Aktie über M. 1000 erhielt; ferner erhöht 1889 um M. 750 000, 1890 um M. 2 000 000, 1898 um M. 2 000 000 zu 110 %, 1899 um M. 3 250 000. Hiervon dienten M. 2 000 000 zum Ankauf der Geschäftsanteile der Ver. Chamotte- Fabriken G. m. b. H. in Saarau i. Schles., M. 250 000 erhielten die Ver. Chamottefabriken gegen Zahlung des Ausgabekurses, M. 75 000 wurden gegeben an C. Kulmiz gegen M. 120 000 Biebrich- Aktien, der Rest, wurde von einem Konsort. zu 110 % übernommen u. davon M. 750 000 den Aktionären zu 110 % angeboten. Die verbleib. M. 175 000 Aktien sind börsenmässig verkauft worden; der Überschuss des Verkaufserlöses über 110 bis 325 % nach Abzug der Spesen gehörte der Ges., darüber hinaus die Hälfte der Ges. und die Hälfte dem Konsort., welches dafür