1392 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. ihr gesamtes Unternehmen mit allen Aktiven u. Passiven u. dem Firmenrecht sowie mit der in Nürnberg betrieb. Zweigniederlass. nach dem Stande vom 30./11. 1912 in die Akt.-Ges. ein, wofür ihr der Betrag von M. 270 000 Aktien gewährt wurde. Die Gründerin zu 3 brachte in die Ges. ein: a) Grundstücke in Kalkberge, in Fürstenwalde nebst Gebäuden, Anlagen, b) Masch. sowie Inventar etc., c) die Rechte aus dem zwischen dem Rechtsvorgänger der Ges. für Ofenfabrikation u. Tonexport m. b. H. – J. W. Durin — mit der Königl. Berg- inspektion Rüdersdorf zu Kalkberge am II. u. 15./10. 1905 abgeschlossenen Vertrage, betr. die Gewinnung von Ton auf dem der fiskalisch-städtischen Sozietät zur Ausbeutung der Rüdersdorfer Kalksteinbrüche gehörenden, 22 a 99,7 qm grossen Gelände u. einem mit der Königl. Berginspektion Rüdersdorf in Kalkberge geschlossenen Pachtvertrage, betr. einen Teil der Anlage am Kesselsee in Kalkberge, dagegen übernahm die Akt.-Ges. M. 361 000 auf den in Kalkberge u. Fürstenwalde belegenen Grundstücken ruhende Hypoth. u. gewährte der Gründerin den Betrag von M. 300 000 Aktien. Der Rest der Aktien im Betrage von M. 100 000 wurde zum Nennbetrage ausgegeben. Bereits am 13./9. 1913 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Rud. Berschnitz, Fürsten- walde. Als Ursache des Zusammenbruchs wird bezeichnet, dass das A.-K. von vornherein zu gering bemessen gewesen sei, u. dass auf der andern Seite die Aussenstände, namentl. diejenigen des eingebrachten Weissenburger Unternehmens, sich als zu schwer einbringl. erwiesen hätten. Weitere Betriebsmittel waren nicht zu erlangen. Kapital: M. 670 000 in 670 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./12.–30./11. Eine Bilanz wurde nicht veröffentlicht. Direktion: Friedr. Böttcher, Fabrikbes. Wilh. Böttcher, Weissenburg i. B.; Bernh. Noack, Fürstenwalde. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Arthur Wachsmann, Berlin. (Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Bankfirma Arthur Wachsmann.) Act.-Ges. N orddeutsche Steingutfabrik in Grohn-Vegesack. Gegründet: 2./10. 1869; eingetr. 17./9. 1870 in Lesum. Zweck: Spezialfabrik glasierter Wandplatten. Zugänge auf Grundstück-, Immobil.-, Masch.-Kti etc. 1904/05–1916/17: M. 51 920, 377 433, 900 221, 451 710, 40 705, 65 364, 105 370, 138 845, 160 252, 66 527, =–, 2526, 16 827. Summa der Abschreib. in den letzten 18 Jahren M. 1 929 650, 1906/07 Vergrösser. der Fabrikanlagen, Kosten inkl. Terrain ca. M. 550 000. Ca. 650 Arb. in Friedens- zeiten. Die neue Bremer Wandplattenfabrik m. b. H., Aumund-Vegesack (St.-Kap. M. 500 000), wird als Tochterges. der Nordd. Steingutfabrik betrieben. Spezialität: Fliesen zu Wandbekleid. u. zu ähnlichen Zwecken. Die Fabrikgrundstücke der Ges. Iiegen zwischen dem Bahnhof Grohn- Vegesack bei Bremen u. der Lesummündung, sodass die Güter nach u. von der Fabrik sowohl per Wasser als auch per Bahn befördert werden können. Grösse der Gesamtgrund- stücke beträgt rund 80 000 qm. Die Gesamtmaschinenkraft besteht aus 3 Dampfmasch. von zus. ca. 500 PS. u. 3 Dampfkesseln von ca. 290 qm Heizfläche. Die Fabrik hat elektr. Beleucht. u. wird zum Teil auch elektrisch betrieben. Die 4 Dynamos haben eine Leistung von zus. ca. 140 Kw. Die Batterien haben zus. ca. 1300 Amp.-Stunden. Vorhanden: 16 Bisquitöfen, 11 Glattöfen u. 13 grosse Majolikamuffeln. An Arb.-Wohnungen besitzt sie 132 Wohnungen, zum grossen Teil Einzelhäuser. Die Ges. besitzt einen eigenen Sandberg in der Nähe von Vegesack, aus dem das für die Plattenfabrikation benötigte Roh- material gewonnen wird; bei vollem Betriebe reicht dieses Lager noch für mind. 30 J. aus. 1913/14 litt die Ges. unter dem Darniederliegen des gesamten Baumarktes, ebenso die Monate April bis Juli 1914. Nach Ausbruch des Krieges trat ein weiterer starker Rückgang des Absatzes ein. Die Ges. sah sich daher gezwungen, umfangreiche Betriebseinschränk. vor- zunehmen. Die. Bremer Wandplattenfabrik m. b. H., Aumund wurde gleich nach Ausbruch des Krieges ganz still gelegt. – Das Geschäftsj. 1914/15 schloss nach M. 102 437 Abschreib. mit einem Fehlbetrag von M. 97 901 ab, dessen Deckung dem Spez.-R.-F. entnommen wurde, sodass noch M. 2099 als Vortrag verblieben. Im J. 1915/16 ergab sich nach M. 100 606 Abschreib. ein neuer Fehlbetrag von M. 177 671, zu dessen Deckung dem gesetzl. R.-F. M. 180 000 entnommen u. M. 2328 vorgetragen wurden. 1916/17 M. 30 526 Reingewinn er- zielt, der vorgetragen wurde. Kapital: M. 1 625 000 in 123 Aktien (Nr. 1–123) à M. 2000 u. 1379 Aktien (Nr. 124–1502) à M. 1000, sämtlich gleichberechtigt. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber gegen eine vom Vorstand fetzusetzende Gebühr in Namen-Aktien umgewandelt werden und um- gekehrt. Urspr. A.-K. M. 375 000 (Thlr. 125 000); über die Wandlungen des A.-K. seit 1874 (bis 1905 auf M. 1 000 000 gebracht) siehe Jahrg. 1912/13 dieses Buches. Erhöhung zur Ver- grösserung der Fabrikanlagen lt. G.-V. v. 6./9. 1906 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 Aktien à M. 1000, übernommen von E. C. Weyhausen in Bremen zu 255 %, angeboten den alten Aktionären zu 260 %. Zur weiteren Vergrösserung der Fabrikanlage bezw. zur Erricht. der Bremer Wandplattenfabrik m. b. H. in Aumund-Vegesack beschloss die a. o. G=M„. 12./12. 1911 Erhöh. um M. 325 000 (auf M. 1 625 000) in 325 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1912, übernommen von einem Konsort. zu 250 %, angeboten den alten Aktionären zu 266 %; auf M. 4000 alte Aktien entfiel 1 neue zu M. 1000. Agio mit M. 478 500 in R.-F. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. von 1908, Stücke à M. 3000 u. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses E. C. Weyhausen oder dessen Order u. durch Indoss. über- tragbar; rückzahlb. zu 103 %; Tilg. lt. Plan ab 1913 bis spätestens 1940 durch Auslos. (zuerst