1406 Porzellan-Fabriken. Dividenden 1891–1916: 12½, 10, 10, 11, 16, 16, 13, 12½, 11, 10, 9, 8, 8, 8, 9, 9, 0, 2, 3, 4, 5, 6, 0, 0, 0 %. Direktion: Th. Albrecht. Prokurist: H. Hörnlein. Aufsichtsrat: Vors. Max Wenzel, Ilmenau; Stellv. Stadtrat R. Gärtner, Bankier Erich Stürcke, Bankier Max Stürcke, Erfurt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Erfurt: Ad. Stürcke. Porzellanfabrik Kahla in Kahla in Sachsen-Altenburg mit Filialfabriken in Hermsdorf-Klosterlausnitz u. Freiberg i. Sa. u. Zweig: stelle in Zwickau i. Sa. unter der Firma: „Zwickauer Porzellanfabrik-. Gegründet: 5./1. 1888; eingetr. 20./1. 1888. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die dem Komm.-Rat Koch gehörigen Porzellanfabriken in Kahla für M. 870 000. Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren u. anderen keram. Artikeln u. Handel mit solchen. Die Etablissements der Ges. sind z. Z. folgende: 1. die Hauptfabrik in Kahla: ältere Stamm- fabrik mit 8 Öfen nebst 2 Wohnhäusern und Garten, Wiesenmühle mit 8 Öfen und grossen Malerei- und Lagergebäuden, frühere Lehmannsche Fabrik mit 5 Öfen, Fabrik am Bahnhof mit 11 Öfen, Neubau Jenaer Landstr. mit 5 Öfen, Massenmühle an der Saale mit ca. 240 PS., Porzellansandgruben, Verwaltungsgebäude, Elektricitätswerk Jägersdorf Mmit es. 4 Arb.-Wohnhäuser mit Hintergebäuden, Badeanstalt, Kinderheim mit Garten, Wohn- haus mit Ledigenheim; 2. die Fabrik in Hermsdorf-Klosterlausnitz: Fabrikgebäude mit 21 Öfen, Villa mit Garten, Arb.-Wohnhaus für ca. 40 Familien, Wohnhaus mit Garten; 3. die Zweigniederlassung in Zwickau: Fabrikgebäude mit 6 Öfen; 4. die Zweigniederlassung in Freiberg: Fabrikgebäude mit 14 Öfen; 5. ein Grundstück in Schmiedeberg (Flächeninhalt ca. 4½ ha). Der Flächeninhalt der gesamten bebauten u. unbebauten Grundstücke der Ges. beträgt ca. 55 ha. 1912/14 bedeutende Erweiterungen der Fabrikanlagen, so Zugänge hierfür 1914–1916 M. 740 040; 138 943, rd. 110 000. Beschäftigt werden in norm. Zeiten bis 3500 Arb. Die Ges. gehört dem Verband deutscher Porzellanfabriken zur Wahrung keramischer Interessen, G. m. b. H. in Berlin an u. ferner ist dieselbe Mitgl. der Vereinigten Porzellan-Isolatoren- Werke in Berlin. Infolge des Krieges litt der Export ausserordentlich; der Betrieb ist eingeschränkt, nur 40 % des sonst. Personals sind tätig. Infolge des andauernden Kriegs- zustandes ergab sich für 1915 nach M. 299 871 Abschreib. ein Fehlbetrag von M. 522 501, der aus R.-F. Deckung fand, 1916 Fehlbetrag M. 296 123, ebenfalls aus R.-F. gedeckt, der noch mit M. 1 701 595 bestehen blieb. Forder. im feindl. Ausland Ende 1916 noch M. 230 000. Der Verlust in 1916 entstand durch gezahlte Kriegsunterstütz. im Betrage von M. 317 761. Die Nachfrage nach den Erzeugnissen der Ges. war 1916 eine grosse, auch für 1917 liegt ein sehr reichlicher Auftragsbestand vor. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1890 um M. 300 000, 1896 um M. 200 000 zu 200 %, 1900 um M. 600 000 zu 175 %. Zur weiteren Vergrösserung der Anlagen u. zum Bau einer Fabrik in Freiberg i. S. Erhöh. des A.-K. 1904 um M. 900 000, angeboten zu 175 %. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 10./3. 1909 um M. 600 000, übernomm. von der Bank f. Thür. (Strupp) zu 200 %, angeb. den alten Aktionären ebenso. Agio mit M. 589 942 im R.-F. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./8. 1912 um M. 400 000 (auf M. 4 000 000) in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von einem Konsort. (Bank für Thür. etc.) zu 240 % phis Stempel, angeb. den alten Aktionären 10: 1 vom 2.–16./9. 1913 zu 250 % plus 4 % Stück-Zs. bis 31./12. 1912 u. zuzügl. M. 74.40 Reichsstemp. u. Schlussnotenstemp. Anleihen: I. M. 750 000 in 4 % Oblig. von 1890, 1500 Stück à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1892 bis längstens 1919 durch jährl. Ausl. von M. 15 000 u. ersparten Zs. im Juli auf 2//1, verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 Monate Frist vorbehalten. Die Anleihe ist an erster Stelle auf die Grundstücke der Ges. in Kahla hypoth. eingetragen. Zahlst. wie bei Div. Ende 1916 noch in Umlauf M. 124 500. Kurs Ende 1901–1916: 98, –, 101.75, –, 101, 101.75, –, 98.25, 100, 100,–, 98.50, 95, 94*, –, 90 %. Notiert in Dresden. II. M. 750 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 bis längstens 1918 durch jährl. Ausl. von 4 % u. ersp. Zs. im Juli auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 Monate Frist vorbehalten. Die Anleihe ist an erster Stelle auf das Grundstück der Ges. in Hermsdorf hypoth. eingetragen. Zahlst. wie bei Anleihe I. In Umlauf Ende 1916 M. 96 000. Nicht notiert. III. M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. von 1906, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. bis längstens 1926 mit jährl. 3½ % u. ersp. Zs. im Juli auf 3./1. Sicherungshypoth. auf sämtl. Grundstücke. Mit IV. Em. in gleichem Range. Aufgenommen behufs Ausführ. von Bauten u. zur Verstärk. des Betriebskap. In Umlauf Ende 1916 M. 1 245 000. Nicht notiert. IV. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 15./8. 1912, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bank für Thüringen in Meiningen oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis spät. 1923 durch jährl. Auslos. von 3 % nebst ersp. Zs., im Juli auf 2./1.; verst. Tilg oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs.-Hypoth. auf sämtl. Grundstücke der Ges. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 1 307 500. Aufgenommen zur Deckung der Kosten für Neubauten. Zahlst. wie bei Div. Kurs: Aufgelegt 23./9. 1912 zu 99.75 %. Eingef. an der Börse zu Leipzig 18./4. 1914; Kurs Ende 1914–1916: 102.25*, –, 94 %. Hypotheken: M. 400 000. ――