Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1421 wurde. Die schlechte Konjunktur des J. 1909 verschärfte sich 1910 u. 1911 weiter, sodass die Ges. unter einem tiefen Preisstand ihrer Fabrikate spez. der Beleuchtungsartikel, zu leiden hatte. Es resultierte für 1910 ein Gesamtverlust von M. 121 022, wovon M. 19 007 durch Gewinn-Vortrag u. M. 23 044 aus dem R.-F. Deckung fanden, restl. M. 78 970 Verlust wurden vorgetragen; 1911 u. 1912 Erhöh. desselben auf M. 256 665 bezw. M. 338 361 (San ier. s. b. Kap.). Da eine Erhöhung der Preise für ihre gewöhnl. Beleuchtungsartikel für die nächste Zeit nicht zu erwarten ist, wurden Vorkehrungen getroffen, den Betrieb durch die Aufnahme neuer Artikel (Pressglas, Bausteine etc.) weiter auszubauen, um nach u. nach die verlustbringenden Artikel ganz fallen lassen zu können. Der Kriegszustand brachte eine Stockung der Geschäfte u. spätere Betriebseinschränkung. Nach Abschreib. u. Rück- stell. ergab sich für 1914 ein Bilanzverlust von M. 67 486, der aber 1915 auf M. 41 719 ver- mindert werden konnte, aber 1916 ganz getilgt wurde, ausserdem M. 153 084 Reingewinn erzielt. Kapital: M. 870 000 in 675 Vorz.-Aktien u. 195 St.-Aktien à M. 1000. Zur Sanierung der Ges. (Unterbilanz Ende 1912 M. 338 361) beschloss die G.-V. v. 5./6. 1913: Die Aktien werden im Verhältnis von 5: 3 zus. gelegt, sofern nicht eine Zuzahlung von 40 % = M. 400 geleistet wird. Durch die Zuzahl. werden die betreffenden Aktien nicht nur von der Zus., Ieg. befreit, sondern dadurch auch noch in Vorz.-Aktien mit Div.-Ber., ab 1./1. 1913 umgewandelt, denen vor den St.-Aktien 7 % Vorz.-Div. mit dem Rechte der Nachzahl. u. nach 4 % Div. auf die zus.gelegten St.-Aktien noch die Hälfte des alsdann als Div. zu verteilenden Gewinns zusteht. Ferner wird dem Vorstand die Ausgabe weiterer Vorz.-Aktien bis zum Betrag von M. 300 000 zu pari überlassen, unter Wegfall des Bezugsrechtes der bisherigen Aktionäre. Diese Vorz. Aktien haben die gleichen Rechte wie die durch Zuzahl. entstandenen Stücke. Nach Durch- führung der Transaktion A.-K. jetzt wie oben M. 870 000. Hypotheken: M. 200 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 7 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % an St.-Aktien, etwaige besond. Abschreib. u. Rückl., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen, auf Handl.-Unk.-Kto zu verbuchenden Jahresvergüt. von M. 6000), vom Rest die Hälfte an Vorz.-Aktien, die andere Hälfte an St.-Aktien 3 Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke 47 183, Gebäude 425 000, Öfen 60 000, Masch. 35 000, Pferdebahn 30 000, Gespanne 1, Utensil. 15 000, Kontor-Utensil. 1, Formen 6000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 10 000, Effekten u. Kaut. 6903, Prämien 1, Fabrik.-Vorräte 209 418, Brennmaterial. 1604, Wechsel 10 980, Kassa 2704, Debit. 584 925, Anspruch der Vorzugs- aktionäre 114 750. – Passiva: A.-K. 870 000, Hypoth. 200 000, Delkr.-Kto 10 000, Kriegs- Res.-F. 50 000, Talonsteuer-Res. 10 000, Kriegssteuer-Res. 30 000, bedingter Anspruch der Vorz.- Aktionäre 114 750, unerhob. Div. 240, Kredit. 121 399, Gewinn 153 084. Sa. M. 1 559 473. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 43 379, Handl.-Unk. 96 577, Abschreib. 88 284, Delkr.-Kto 5931, Kriegs-Res. 20 000, Reingewinn 153 084. – Kredit: Fabrikat.- Betriebsgewinn 405 102, Agiogewinn 2154. Sa. M. 407 257. Kurs Ende 1890–1912: In Dresden: 108, 104, 105.75, 103, 120, 120, 123, 120, –, 103, –, –, –, 92, 87, 85, 78, 75, 118.50, 101, 80, 70, 48 %. – Auch notiert in Leipzig (daselbst ult. 1906 bis 1912: 78, 77, 119, 104, 82, 70, – %). Notiz seit 1./10. 1913 eingestellt. Dividenden: St.-Aktien 1889–1916: 10½, 10½, 9, 7½, 7, 7, 7, 7, 6, 6, 7, 6, 2, 4, 6, 0, 1, 2, 5, 8, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. – Vorz.-Aktien 1913–1916: 7, 7, 7, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). 1916 wurden auf Vorz.-Aktien 3 % für 1913 u. je 7 % für 1914 u. 1915 nachgezahlt. Auf Vorz.-Aktien sind für 1916 7 % Div. mit M. 47 250 rückständig. Direktion: Dir. Steska, Georg Steglich. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrikbes. Max Hoffmann, Strassgräbchen; Stellv. Fabrikbes. Max Dudek, Dresden-Blasewitz; Baumstr. Nic., Paulick, Justizrat Dr. Felix Popper, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Dresdner Bank. Glasfabrik Aktiengesellschaft in Brockwitz bei Meissen. Gegründet: 28./3. 1903; eingetr. 6./5. 1903. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Glashütten in Brockwitz. Betriebseröffn. Anfang 1904. 1905/06 Vergrösserung der Anlagen, was ca. M. 400 000 erforderte. Die Ges. fabriziert Press- glas-, Hohlglas- u. Schleifglas-Artikel für Beleuchtung, Haus- u. Wirtschaftsbedarf und für Montage. Als Spezialität wird Pressglas nach amerikan. Art hergestellt. Ca. 850 Beamte u. Arb. Das auf der Flur Brockwitz bei Meissen gelegene Fabrikgrundstück ist 116 860 qm gross, wovon 75 410 qm bebaut. Gleisanschluss an Eisenbahnlinie Dresden-Meissen vor- handen. Die Fabrik hat eine eigene elektr. Licht- u. Kraftanlage, ausserdem hat ein be- nachbartes Gaswerk Gas für Beleucht.- u. Betriebszwecke zu liefern. Der Fabrikation dienen: 3 Regenerativ-Schmelzöfen, System Siemens, mit den dazu gehörigen Nebenöfen u. Lagerräumen für die Rohmaterialien, ferner 3 nach dem Patent Turck-Maly gebaute Generatoren-Anlagen, sowie die zur eigenen Herstellung von Glashäfen und Eisenformen dienenden Gebäude. Zur Fabrik gehören 14 Arb.-Wohnhäuser. Der gesamte Grundbesitz der Ges., einschl. der zum Bau von Arb.-Wohnhäusern verwendeten Grundstücke, hat eine Grösse von 127 890 qm. 1914 Erwerb des Hohl- und Pressglas-Hüttenwerkes Ottendorf- Okrilla, Heinrich Plötz & Co. Die Brockwitzer Ges. unterhält 2 Verkaufsbüros in Leipzig u. Berlin, sowie zahlreiche Vertretungen u. Musterlager. Die Ges. litt 1914 u. 1915 unter