Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1433 * packungsgläser mit luftdichten Patentverschlüssen, Flaschen aller Art, Flaschen- u. Kon- servengläser-Verschlüsse, Glasbausteine (System Falconnier), Dachziegel, Oberlichtplatten u. Prismen, mechanisch hergestellte Glaswaren. Gesamtumsatz 1904–1909: M. 1 590 810, 1 830 807, 2 021 572, 2 273 380, 2 279 017, 2 334 057. 1910–1913 weit. Zunahme, aber 1914–1915 Rückgang des Absatzes; 1916 wieder gestiegen. 1914 bis zum Krieg 975 Arb., 30 Beamte. Die Ges. gehört dem Verband der Flaschenfabr. in Berlin an, der seinerseits an dem „Europäischen Verband der Flaschenfabr. G. m. b. H.“ in Berlin beteiligt ist. Infolge der Zugehörigkeit zum Verband besitzen die Adlerhütten im Verhältnis der vertraglich festgesetzten Beteiligungs- ziffer das Recht auf Benutzung der Owens'schen Maschine zur Herstellung von Flaschen. Die Ges. macht zurzeit von diesem Rechte keinen Gebrauch. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in der Gemarkung Penzig 16 ha 51 a. Davon sind 31 270 qm bebaut. Unter den Immobilien befinden sich 31 Beamten- u. Arbeiter- Wohnhäuser mit insgesamt 130 Wohnungen. An Fabrikationseinrichtungen in den 4 ge- trennten Fabrikanlagen sind vorhanden: 10 Glasschmelzöfen (System Siemens), 3 Wannen (System Henning und Wrede) nebst Kühlanlagen, Glasschleifereien, Malerei, Schmiede, Schlosserei und eine Verschlussfabrik. Die im August 1906 in Penzig durch Feuer zer- störte Masch.-Anlage wurde nicht mehr errichtet, dafür das Elektr.-Werk Penzig für M. 190 000 angekauft. Dasselbe, seitens der Gemeinde bis 1935 konzessioniert, gibt auch Licht u. Kraft an Dritte ab. Der elektr. Strom wird seit 1910 von der Überlandzentrale der Stadt Görlitz bezogen. 1908 Ausbau der Betriebsanlagen, sowie Neubau von Arb.-Wohnhäusern. Zu- gänge auf Anlage-Kti 1911–1916 M. ca. 150 000, 85 000, 120 000, 130 000, 89 000, 24 000. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien, voll eingezahlt. Um die Deubener Niederlassung derartig herunterzuschreiben, dass die Realisierung zum Buchwert ermöglicht wird u. weitere Verluste daran nicht mehr zu befürchten sind, haben sich die Aktionäre 1904 entschlossen, nom. M. 216 000 Aktien gratis einzuliefern, welche mit dem durch den Vertrag mit Sievert & Co. seitens der Ges. erworbenen Nominalbetrage von M. 200 000 eigener Aktien, von einigen Aktionären gegen M. 374 400 in bar übernommen wurden (s. auch Jahrg. 1908/09 dieses Handb.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., v. verbleib. Überschuss an Vorst. u. Beamte vertragsm. Gewinnanteile, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. ZBilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Immobil. 1 194 695, Hamburger Lagerhaus 1, Masch. 1, Formen 1, Wannen u. Öfen 1, Hütten-Inventar 1, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Kontor- Utensil. 1, Feuerwehr 1, Patente 1, Anschlussgleise 1, Pferde u. Wagen 1, Elektrizitätswerk- Kapital 270 000, Material. 72 471, Waren 155 731, Kassa 4810, Wechsel 59 893, Debit. 754 713, Kaut. 1550, Effekten 761 366. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Delkr.-Kto 43 034, Talonsteuer-Res. 2000, Kredit. 149 883, Unterstütz.-F. 8841, Elektrizitätswerk Rückstell. 45 000, Rückstell. für Umbauten 40 000, Albert-Mayer-Stiftung 3192, Rückst. Div. 1070, Kriegsrückst. für Kriegsrisiko, Kriegsgewinnsteuer usw. 350 000, Div. 300 000, Tant. an Vorst. etc. 37 034, do. an A.-R. 28 657, Vortrag 66 529. Sa. M. 3 275 242. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.- u. Unk. 1 789 554, Abschreib. 48 813, Talonsteuer-Res. 2000, Verlust auf Effekten 3458, Unterstütz.-F. 8000, Kriegsrückst. 125 000, Delkr.-Kto 10 000, Gewinn 432 221. – Kredit: Vortrag 28 614, Waren 2 327 087, Zs. 59 083, Elektrizitätswerk-Uberschuss 4261. Sa. M. 2 419 047. Kurs Ende 1909–1916: 161, 184, 181, 171, 194.50, 205.25*, –, 212 %. Die Zulass. der Aktien an der Berliner Börse erfolgte Anfang Mai 1909; erster Kurs 17./5. 1909 146 %. Dividenden 1896–1916: 7½, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 6, 8, 9, 9, 10, 11, 11, 13, 15, 12, 14, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alb. Mayer. Prokuristen: Bruno Irmscher, Franz Weberbauer, Rich. Kaplan, M. Fiedler (koll.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Max Doertenbach, Stuttgart; Stellv. Moritz Baumann, Dr. Alfr. List, Berlin; Komm.-Rat Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Herm. Hecht, Grunewald. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann; Stuttgart: Doertenbach & Co. G. m. b. H. W. Hirsch Aktien-Gesellschaft für Tafelglasfabrikation in Radeberg i. S. Gegründet: 2./5. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 5./6. 1899. Übernahmepreis M. 973 821. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Übernahme u. Betrieb der der Firma W. Hirsch zugehörigen Tafelglasfabriken in Radeberg und Schmölln. 1906 wurden sämtliche 5 Schmelzöfen und ein Streckofen in Radeberg umgebaut. Die Schmöllner Anlagen wurden infolge G.-V. v. 29./12. 1906 verkauft. Nach M. 79 630 Abschreib. ergab sich 1913 eine Unterbilanz von M. 71 515, welche sich 1914 auf M. 169 513 erhöhte, aber 1915 auf M. 141 481 vermindert u. 1916 ganz getilgt werden konnte. Infolge des Krieges 1914 u. 1915 eingeschränkter Betrieb; 1916 erhöhte Verkaufspreise. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 16./3. 1901 um M. 150 000, begeben zu 110 % an die Vorbesitzer.