* 0 woll -Wäschereien woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken ete. 453 Sächsische Wollgarnfabrik Akt.-Ges. vorm. Tittel & Krüger in Leipzig-Plagwitz. Gegründet: 28./3. 1887 als A.-G.; eingetr. 14./4. 1887. Übernahmepreis M. 3 494 113. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die früh. Firma bestand seit 1866. Zweck: Wollgarnfabrikation, Kämmerei, Kammgarnspinnerei, Dampffärberei, Strumpf- Strickerei u. Tapisseriemanufaktur, sowie Herstell. u. Verkauf anderer verwandter Artikel. Die Produkte des Fabrikbetriebes sind Kammgarne, u. zwar Zephir-, Web-, Strick-, Häkel-, Stick- u. Fabrikat.-Garne in roh, meliert u. gefärbt, Fabrikation wollener Strümpfe u. Tapisseriemanufaktur. Etwa 2000 Arb. Der gesamte Grundbesitz des Unternehmens in Plagwitz beläuft sich auf ca. 31 000 qm, wovon ca. 24 000 am bebaut sind. Im Februar 1907 kam zwischen der Ges. u. der Nordd. Wollkämmerei u. Kammgarnspinnerei in Delmenhorst eine Interessen- gemeinschaft zustande, wobei die Selbständigkeit der Plagwitzer Ges. vollständig gewahrt pleibt. Die Delmenhorster Ges. erwarb etwa nom. M. 3371 000 Aktien der Sächs. Wollgarnfabrik. Zugänge 1913 u. 1914 auf Anlage-Kti M. 246 337 u. 652 239. Die Ges. war 1914 u. 1915 teil- weise mit Aufträgen für Militärzwecken beschäftigt. Der Spinnereibetrieb war 1915 unregel- mässig u. bedeutend eingeschränkt. 1916 Heeresaufträge. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 300 000, erhöht 1898 um M. 1 150 000 zu 130 %, u. 1900 um M. 1 550 000 (auf M. 5 000 000), übernommen von einem Konsort. zu 135 %, angeboten den Aktionären 1150 Stück zu 138 %. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Oblig. von 1889, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1895 durch jährl. Auslos. von 2 % im Mai auf 30./9. Hypoth. nicht eingetragen. Ende 1916 in Umlauf M. 842 500. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Leipzig Ende 1902–1916: 98.25, 99.50, 99.50, 100, 97.50, 96, 97.75, 99.50, 99, 97.50, 96, 91.50, 94.30*, –, 88 %. Hypotheken (31./12. 1916): M. 900 000 insgesamt in zwei Posten, verzinsl. zu 4½ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergüt. von M. 9000), bis 10 % Grat. an Beamte u. Arbeiter, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke 531 827, Gebäude 2 686 985, Brücke 1, Bahngleis 1, Masch. 1, vorausbez. Versich. 82 332, Bankguth., Kassa, Wechsel 116 331, Wertp. 2 627 482, Waren 4 152 751, Debit. 1 443 961, Beteil. 30 001. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 1 000 000, Rückl. auf Debit. 100 000, Rückl. für Beamtenunterstütz. 185 999 (Rückl. 15 000), Arb.-Unterst.-F. 169 840 (Rückl. 15 000), Hypoth. 900 000, Schuldverschreib. 842 500, Akzepte 260 043, Kredit. 2 193 729, Talonsteuer-Res. 52 000, unerhob. Div. und Schuldverschreib.-Zs. 10 830, Div. 500 000, Tant. an A.-R. 50 086, Grat. 40 000, Kriegsunterstütz. 150 000, Vortrag 216 650. Sa. M. 11 671 675. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 722 866, Reingewinn 986 736. – Kredit: Vortrag 259 911, Erträgnis nach Abzug aller Unk. 1 449 691. Sa. M. 1 709 603. Kurs der Aktien: In Leipzig Ende 1901–1916: 100, 120, 123, 113.25, 121.25, 115, 120, 119.50, 144, 148, 144.25, 143, 138, 142*, –, 140 %. – In Berlin Ende 1904–1916: 113, 122, 115.50, 120, 119, 144, 148.25, 144.75, 142, 145.75, 141.40*, –, 140 %. Erster Kurs 28./4. 1904: 118 %. 0 Dividenden 1901–1916: 3, 6½, 6, 2, 1, 3, 7, 7, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %. C.-V.: 3 J. (K.) Direktion: H. Pfabe. Prokuristen: Herm. Sperner, Fritz Eltzsch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat S. Sieskind, Stellv. Paul Schröder, Kaufm. Aug. Simon, Bankier Dr. jur. Jakob Sieskind, Leipzig; Geh. Komm.-Rat Carl Lahusen, Delmen- horst; Freih. R. von Swaine, Günthersleben. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, H. C. Plaut; Berlin: Disconto-Ges. ――iZ.――Ü―Ü‚‚ÜÜ, ‚ Thüringer Wollgarnspinnerei Act.-Ges. in Leipzig, Plösner Weg. Zweigniederlassungen in Langensalza u. Werd au. Gegründet: 22./9. 1897; eingetr. 15./11. 1897. Ubernahmepreis der von der Kom- mandit-Ges. „Thüringer Wollgarnspinnerei Clad & Co.“ erworbenen sämtl. Fabrikanlagen in Langensalza M. 2 621 885 abzügl. 1 604 162 Kredit., so dass der Vorbesitzer M. 1 017 722 bar erhielt. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Sitz der Ges. lt. G.-V. v. 9./3. 1913 in Leipzig; bis dahin in Langensalza. Zweck: Betrieb von Wallgarnspinnereien, Erwerb u. Betrieb gleichartiger oder ver- wandter Unternehm., ferner die gesellschaftl. Beteil. bei solchen Unternehm. sowie die Er- richt. u. der Betrieb von Zweigniederlass. u. Fabriken. Spez.: Melierte u. gefärbte Kamm- strickgarne u. wollfarbige Cheviotgarne. Der Zugang auf Anlagekonti betrug 1909–1916 M. 93 290, 101 958, 151 480, 105 512, ca. 60 000, ca. 100 000, rd 85 000, 155 650. 1907 Übernahme der Leipziger Strickgarnspinnerei mit Wirkung ab 1./1. 1907 (siehe bei Kap.). Die a. o. G.-V. vom 31./8. 1910 genehmigte die Fusion mit der Werdauer Strickgarnspinnerei mit Wirk. ab 1./4. 1910, sowie die Erhöh. des A.-K. um M. 780 000 (siehe auch bei Kap.). Von den neuen Aktien wurden 750 Stück im Austausch gegen die Aktien der Werdauer Strickgarnspinnerei in dem Verhältnis ausgefolgt, dass auf je 5 Stück der bisherigen Aktien der Werdauer Strickgarnspinnerei je 3 Stück neue Aktien der Thüringer Wollgarnspinnerei mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910 im Austausch gewährt wurden. Ausserdem erhielten diese 750 Stück neue Aktien im Voraus vor allen übrigen