Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. 1545 auf diesem Grundstück befinden sich die Fabrikanlagen und das Verwaltungsgebäude. Es sind gegenwärtig 156 Tüllmasch. nebst Zubehörmasch. im Betriebe, ausserdem sind noch 2 Dampfmasch. à 200 PS, 3 Dampfkessel à 100 u. 125 qm u. 2 Dynamomasch. à 126 KW. vorhanden. Zugänge auf Anlage-Kti 1914: rd. M. 200 000, spez. für neue Masch., 1915 etwa M. 320 000. Umsatz 1907–1909: M. 920 000, 1 800 000, 2 400 000; später nicht veröffentlicht. Die Ges. beschäftigt in Friedenszeiten etwa 35 Beamte u. 370 Arb. u. Arbeiterinnen im Hause sowie etwa 300–400 Arbeiterinnen ausser dem Hause. Seit Kriegsbeginn eingeschränkter Betrieb. Doch gelang es 1916 durch Aufnahme neuer Artikel ein günstiges Resultat zu erzielen. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht zum weiteren Ausbau des Etablissements lt. G.-V. v. 24./11. 1908 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, über- nommen von der Vogtländ. Bank zu 110 %, angeboten den alten Aktionären 3: 2 zu 115 %; seit Juli 1909 voll eingezahlt. Die neuen Aktien waren ab 1./1. 1909 pro rata der Einzahl. div.-ber., seit 1./7. 1909 voll div.-ber. Agio mit M. 100 000 in R.-F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., 7½ % Tant. bezw. Grat. an Vorst. u. Beamte, 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke 119 800, Gebäude 595 000, Masch. I 40 000, do. II 755 000, Brunnen 1, Transmiss. u. Treibriemen 1, Heizungs- u. Beleucht.-Anlage 1, Werkzeug u. Utensil. 1, Inventar 1, Rohmaterial. Tüll u. div. Material. 435 495, Kassa 2279, Hypoth. 12 000, Effekten 714 440, do. f. d. Beamt.- u. Arb.-Unterstütz.-F. 11 407, Avale 10 000, Warendebit. 377 026, Bankguth. 911 780, Debit. u. Vorauszahl. an Lieferanten 168 480, Asse- kuranz 582. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 250 000, Spez.-R.-F. 275 000, Delkr.-Kto 60 000 (Rückl. 36 603), Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 19 607 (Rückl. 8200), Talonsteuer-Res. 27 500 (Rückl. 2500), Div. 1200, Avale 10 000, Kredit. 248 905, Div. 400 000, Tant. an A.-R. 34 664, do. an Vorst. u. Beamte 34 664, Grat. an Arb. u. für Wohlfahrtszwecke 40 000, Vortrag 251 753. Sa. M. 4 153 296. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 63 198, Steuern 45 573, Skonto u. Zs. 70 427, Fabrik-Unk. 4629, Abschreib. 190 853, Gewinn 808 386. – Kredit: Vortrag 198 883, Miet- zins 10 500, Fabrikat.-Kto 973 686. Sa. M. 1 183 070. Kurs Ende 1910–1916: 218, 176, 133.25, 156.75, 190*, –, 167 %. Eingeführt an der Berliner Boörse am 13./5. 1910 zum ersten Kurse von 260 %. Dividenden: 1906: 0 % (Baujahr); 1907–1916: 10, 12, 15, 15, 10, 6, 10, 8, 6, 16 %. Cp.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Max Lesch. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Bank-Dir. Emil Schreyer, Stellv. Fabrikant Franz Lorenz jr., Dir. Hugo Herz, Fabrikant Otto Tröger, Fabrikant Walther Mammen, Fabrikant Alfred Schönfeld, Bank-Dir. Louis Unglaub, Plauen i. V.; Fabrikant Otto Krötenheerdt, Falkenstein i. V. Prokurist: Richard Ebert. Zahlstellen: Plauen: Ges.-Kasse, Vogtländ. Bank; Berlin: Disconto-Ges. * — Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Rheinische Kunstseide-Fabrik Akt-Ges. in Aachen. Gegründet: 26./10. 1907; eingetr. 3./12. 1907. Sitz bis 6./9. 1909 in Cöln. Gründer: A. Schaaffhaus. Bankver., Cöln; Gocher Ölmühle Gebr. van den Bosch, Oskar Müller etc. Zweck: Erricht. u. Betrieb einer Kunstseidefabrik u. aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung verschiedene deutsche Patente u. Erfindungen betreffend Fabrikation von Kunstseide etc. (Siehe Jahrg. 1910/11 dieses Handb.) Die Gründer zu 2 u. 3 (s. oben) haben diese Erfindungen u. Patente der Ges. als Einlage auf das A.-K. übertragen u. hierfür als Gegenwert 1000 Aktien erhalten, u. zwar die Gocher Ölmühle Gebr. van den Bosch 600 u. Oskar Müller 400. Eine Fabrikation nach diesen Verfahren konnte jedoch nicht aufgenommen werden, vielmehr hat die Ges. im Geschäftsjahre 1909/10 die auf Erlangung neuer u. brauchbarer Patente gerichteten Versuche fortgesetzt u. nach der Annahme zweier Hauptpatente u. eines Zusatzpatentes durch das deutsche Patentamt zum Abschluss gebracht. Diese Patente beziehen sich auf das Lösungsverfahren. Nach denselben sollte der Betrieb aufgenommen werden, der 1910 von Wipperfürth nach Goch verlegt wurde. Bis zu Anfang des Geschäftsj. 1912/13 war dann die Herstell. von Kunstseide in dem Versuchsbetriebe der Ges. zu Goch nach dem der Ges. patentierten Verfahren s0o weit gediehen, dass kleinere Mengen zum Verkauf gebracht werden konnten. Da das Erzeugnis allgemein als gut anerkannt wurde u. die Vorberechnungen einen angemessenen Nutzen in Aussicht stellen, wurde beschlossen, den Versuchsbetrieb in Goch aufzugeben u. nunmehr zur Erricht. eines regelmässigen Fabrikbetriebs überzugehen. Ein zu Hamm-Mühle, Gemeinde Buesbach (Landkreis Aachen), gelegenes u. für die Zwecke der Ges. geeignetes Grundstück, das auch noch genügend Raum für spätere Ausdehnung bietet, wurde erworben,