Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. 1549 in Glanzfäden u. Produkten aus Zellulose; 2. Herstellung u. Verwert. von Nebenprodukten; Spez.: Herstellung künstlicher Seide aus Zellulose. Die in Petersdorf im Riesengeb. neu erbaute Fabrikanlage kam 1911 in Betrieb. Die Unterbilanz stieg 1911 von M. 11 917 auf M. 55 064, 1912 um M. 244 671 auf M. 299 735, 1913 auf M. 445 719, 1914 auf M. 495 788, 1915 auf M. 569 796, doch 1916 auf M. 541 340 reduziert. Der G.-V. v. 17./2. 1916 wurde Mitteil. nach § 240 H. G.B. gemacht. Die Fabrik lag seit Ausbruch des Krieges still, doch dürfte 1916 der Betrieb wieder aufgenommen worden sein, da für 1916 auf Fabrikations-Kto ein Gewinn von M. 931 577 verbucht wurde. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; M. 400 000 Aktien sind voll, M. 600 000 anfänglich um 25 % eingezahlt, restl. 75 % seit 1911 eingezahlt. Hypotheken: M. 150 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.–April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Patente 1, Kassa 2872, Grundstück u. Gebäude 225 822, Masch. u. Fabrikutensil. 97 145, Rohstoffe u. Material. 64 636, Waren 16 428, Debit. 139 062, Bankguth. 65 888, Verlust 541 340. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 150 000, Kredit. 3197. Sa. M. 1 153 197, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 569 796, Abschreib. 777 515, Unk. 126 372. —– Kredit: Fabrikat.-Kto 931 577, Verschiedenes 766, Verlust 541 340. Sa. M. 1 473 684. Dividenden: 1910–1911: 0, 0 % (Baujahre); 1912–1916: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Minck. Prokuristen: Carl Becker, Otto Briest. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Ernst Börstinghaus, Wannsee; Stellv. Fabrikbes. Albert Pintsch, Verlagsbuchhändler Louis Joseph, Geh. Komm.-Rat Dr. Rich. Pintsch, Heiko Schulze-Janssen, Berlin. Anton & Alfred Lehmann, Aktiengesellschaft in Berlin, W. Mohrenstrasse 40, Zweigniederlass. in Berlin-Niederschöneweide. Gegründet: 1891. Zweck: Betrieb aller Zweige der Textilindustrie, spez. Fabrikation von Plüschen, Trikotfabrikaten u. Konfektionsstoffen. Fabriken in Nieder-Schöneweide, Muskau u. Katscher. Infolge der schwierigen Lage der deutsch-engl. Wollwarenfabrikat. schloss das Geschäftsj. 1910 nach M. 62 317 Abschreib. mit M. 318 871 Verlust ab. Die Ges. stellte hierauf Mitte 1911 den Betrieb für Herstellung engl. Wollwaren ein, indem sie sich an den Vereinigten Märkischen Tuchfabriken Akt.-Ges. in Berlin bezw. Luckenwalde beteiligte. Die Anton & Alfred Lehmann A.-G. erhielt für die Belassung ihrer Bestände an Halbfabrikaten und Rohmaterialien M. 200 000 in Aktien (inzwischen auf M. 60 000 ab- geschrieben) und für die ihrer Maschinen M. 500 000 in bar, die in innerhalb 10 Jahren in jährlichen Raten von je M. 50 000 ab 1./1. 1912 gezahlt werden. Die jeweils verbleibende Restsumme wird mit 5 % p. a. verzinst. Diese Zinsen ermässigen sich um je 20 % für je 1 % Div., die unter 5 % zur Verteilung gelangt. Ausserdem pachteten die Ver, Märkischen Tuchfabriken A.-G. die Fabrikräume dieser Firma in Niederschöneweide auf 10 Jahre für eine jährliche Pacht von M. 45 000. Die Plüsch-Abteil. bleibt von dieser Anderung unberührt. 1915 beschränkter Betrieb. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 800 000 in gleichwert. Aktien, beschloss die G.-V. v. 20./6. 1906 Einteilung des A.-K. in 2000 Aktien A u. 800 Aktien B à M. 1000. Zur Beseitigung der Ende 1908 M. 260 312 betragenden Unterbilanz und zur Abfindung der Aktien Lit. B hat der Vorstand 1909 mit einer Gruppe von Aktionären ein Abkommen dahin getroffen, dass ein baureif hergestelltes, für die Fabrikationszwecke der Ges. entbehrliches Trennstück des Niederschöneweider Besitzes von dieser Gruppe über- nommen wurde. Der Kaufpreis betrug M. 672 000 u. zwar in der Weise, dass eine auf dem Grundstück lastende Hypoth. von M. 172 000 seitens der Erwerber übernommen wurde, und zur Begleichung der restlichen M. 500 000 die im Umlauf befindlichen nom. M. 800 000 Aktien Lit. B der Ges. zur Vernichtung übergeben wurden. Der hieraus entstandene Buch- gewinn von M. 300 000 fand zur Deckung der Unterbilanz und der Kosten des Kaufgeschäfts Verwendung, der Überschuss von M. 16 167 wurde dem R.-F. zugeführt. Die G.-V. v. 29./6. 1909 genehmigte das Kaufgeschäft. A.-K. somit dann nur noch M. 2 000 000 in Aktien A, das zur Tilg. der Unterbilanz (ult. 1911 M. 700 000) lt. G.-V. v. 28./6. u. 25./10. 1912 auf M. 1 300 000 herabgesetzt wurde. Die Gewinne 1912–1914 mit zus. M. 356 500 wurden lt. G.-V.-B. v. 28./6. 1912 dem Spez.-R.-F. zugewiesen. Hypotheken: M. 1 037 087 (ult. 1916). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 362 208, Masch. 468 485, Betriebs- u. elektr. Anlagen 1, Fuhrwerk 1, Mobil. u. Handl.-Utensil. 1, Kassa 4310. Wechsel 9335, hinterlegte Sicherheiten 6676, Beteil. 68 150, Hypoth. 100 000, Wertpap. 735 000, vor- ausbez. Versich. 3000, Schuldner, einschl. Bankguth. 1 477 310, Warenbestände 9968. –— Passiva: A.-K. 1 300 000, R.-F. 103 869, Spez.-R.-F. 341 500, Delkr.-Kto 72 387, Hypoth. 1037087, Sonderrückl. für Kriegsgewinnsteuer 32 000, Pens.- u. Unterst.-Kasse 92 248, Warenschulden 493 662, sonst. Kredit. einschl. Guth. der früheren Inhaber 348 782, Rückstell.-Kto 23 000, Reingewinn 399 908. Sa. M. 4 244 445. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Betriebsunk. 85 489, Handl.-Unk. 172 395, Hypoth.-Zs. 31 660, Abschreib 120 991, do. auf Aussenstände 111 327, Rückstell.-Kto 23 000, Gewinn 399 908. Sa. M. 944 773. – Kredit: Rohgewinn auf Generalwarenkto M. 944 773.