336 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. 16 G.-V. v. 19./12. 1916 um M. 7 500 000 (auf- M. 15 000 000) in 7500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916, angeboten den alten Aktionären 1:1 bis 13./1. 1917 zu pari, frei von Zs. u. Spesen; 25 % waren sofort, restl. 75 % bis spät. 1./5. 1917 einzuzahlen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), bis 4 % Div., vom Rest 12 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 2 517 364, Kraftanlage 2, Fabrikat.-Anlagen 2, Mobil. 3, Utensil. u. Werkzeuge 2, Bahnanschluss 1, Patente 1, Kassa 156 520, Wechsel 5 928 399, Effekten 6 987 416, Rohmaterial. 317 478, Betriebsmaterial. 146 385, Fabrikat. u. Waren 170 934, Bankguth. 6 149 152, Debit. 7 787 296. – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 1 500 000 (Rückl. 750 000), Sonderrücklage 4 054 982 (Rückl. 1 000 000), do. f. Beamten- u. Arb.-Unterstütz. 777 444 (Rückl. 150 000), Delkr. Kto 350 000, unerhob. Div. 151 460, Kredit. 4 345 998, Div. 2 400 000, Tant. an A.-R. u. Vorst. u. Grat. 564 449, Vortrag 1 016 624. Sa. M. 5 881 073. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 4 117 222, Gen.-Unk. 1 458 416, Ab- schreib. 132 492, do. auf Effekten 106 151, Delkr.-Kto 115 339, Gewinn 5 881 —–Kredit: Vortrag 899 610, Fabrikat.-Kto 10 367 977, Zs. u. Bankspesen- Kto 543 108. Sa. M. 11 810 696. Kurs Ende 1906–1916: 523, 625, 673, 579.50, 536, 588, 560, 552, 550*, –, 190 % Die Aktien Nr. 1–2500 wurden an der Berliner Börse eingeführt am 16./5. 1906 zum ersten Kurs von 480 %. Nr. 2501 bis 5000 sind seit Juli 1909, Nr. 5001–7500 seit Dez. 1913 lieferbar. Dividenden: 1899/1900 (15 Mon.): 0 %; 1901–1916: 9, 15, 20, 30, 30, 35, 40, 40, 36, 36, 36, 40, 34, 27, 30, 16 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: W. Ohlischlaeger, Carl W. Scherer, Prof. Dr. Emil Bronnert, Dr. Ing. Ed. Boos, Oberbruch; Dr. jur. F. Blüthgen, Elberfeld. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dr. jur. Hans Jordan, Schloss Mallinckrodt; Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. Alfred Wolff, München; Komm.-Rat Arthur Lossow, Glauchau; Dir. Joh. Urban, St. Pölten (Österr.); Gen.-Dir. Dr. jur. W. Springorum, Elberfeld; Komm.-Rat Dr. M. Fremery, B.-Baden. Prokuristen: Max Hohmann, Dr. Leop. Hesse, Theod. Im Hof. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Berlin: Deutsche Bank, Georg Fromberg & Co.; Elberfeld: Berg. Märk. Bk. (Fil. d. Deutschen Bank; Mülhausen in E.: Bank von Elsass u. Lothr. Vereinigte Kunstseidefabriken, Aktiengesellschaft Sitz in Frankfurt a. M., Bureau in Kelsterbach a. M. Gegründet: 28./2. bezw. 28./3. 1900; eingetr. 29./3. 1900. Gründ. s. Jahrg. 1900/1901. Die Gründ. verfolgte den Zweck, die bisher bestehenden nach verschied. Patenten arbeitenden 2 Ges., Chardonnetseidefabrik Spreitenbach u. Lehner Kunstseidefabrik Glattbrugg, zu ver- einigen und den Bau der von der letzteren in Angriff genommenen deutschen Fabrik in Bobingen bei Augsburg weiter zu betreiben. Die G.-V. der Ver. Kunstseidefabriken v. 3./7. 1900 genehmigte die geschlossenen bezügl. Kaufverträge mit Wirkung ab 1./1. 1900. Zweck: Erzeugung, Bearbeitung, Verwertung u. Handel in Kunstseide, ähnlichen Pro- dukten u. Nebenprodukten. Näheres über die Ges. in den Jahren 1900–1912 siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Bei Gründung der Firma war der Zweck des Unternehmens die Fabrikation von Kunst- seide nach dem Nitrocelluloseverfahren. Die diesem Verfahren bekanntermassen anhaftende Explosionsgefahr liess es damals wünschenswert erscheinen, die Fabrikation an getrennten Ortlichkeiten zu betreiben, um einen Stillstand des gesamten Betriebes bei Eintreten von Feuer- schaden zu vermeiden. Aus diesem Grunde wurde die Produktion auf die 4 Fabriken: Glatt- brugg, Spreitenbach (1915 verkauft), Bobingen u. Kelsterbach, verteilt. Im Laufe der Jahre hat sich der Konsum in Kunstseide in solch unerwarteter Weise gesteigert, dass Kon- kurrenzunternehmen in allen Ländern entstanden. Es wurde der Ges. mehr u. mehr der Beweis erbracht, dass die deutschen Werke, die nach dem kostspieligen Nitrocellulose- verfahren arbeiten u. mit sehr ungünstigen gesetzl. Vorschriften zu rechnen hatten, in ihrer Rentabilität weit hinter den ausländischen zurückbleiben mussten. Dazu kam, dass die Konkurrenz, die nach anderen, billigeren Verfahren, z. B. dem Kupferoxyd- Ammoniak- oder Viscose-Verfahren mit grossem Erfolg arbeitete u. den Weltmarkt beherrschte, die Ges. dadurch zurückdrängte, so dass die Rentabilität des Unternehmens in zunehmendem Grade st: ändig ungünstiger beeinflusst worden ist. Die Ges, ist daher zu der Einsicht gelangt, dass ein Erfolg nur dann zu erwarten sei, wenn sie ebenfalls allmählich ihr altes verlassen u. ein neues besseres Verfahren einführen würde. In Frage konnte nur das Vis- coseverfahren kommen, welches die Ges. in technischer Bezieh. schon jahrelang studiert und vor einigen Jahren in einer Versuchsabteil. aufgenommen hatte. Weniger die damit erzielten Resultate, als die von Tag zu Tag ungünstiger werdende Wettbewerbsfähigkeit mit Nitrocellulose zwang die Ges., diese Viscoseabteil. vorzeitig auszudehnen. Durch diese Aus- dehnung wurde die Viscoseide der Ges. im Markte immer mehr bekannt u. sie kam infolge- dessen bald in Patentstreitigkeiten mit den Fürst Henkel Donnersmarck'schen Werken, bezw. mit deren Rechtsnachfolgern, den Vereinigten Glanzstoff-Fabriken in Elberfeld, w elche das bekannte Patent zur Herstell. von Viscoseide erworben hatten. Es bot sich dann An- fang 1913 die Möglichkeit, mit den bisher. Prozessgegnern, den Vereinigten Glanzstoff-