1576 Jute-Spinnereien und -Webereien. 1907/08 Errichtung eines eigenen Fabrikgebäudes in Arnstadt für die Pneumatikabteilung, auch in Hörselgau fand ein Anbau statt. Kostenaufwand für diese Neubauten, M aschinen-Anschaffungen etc. ca. M. 500 000. Zugänge 1909 ca. M. 60 000. 1910: M- 113 340. 1911: M. 986 563 inkl. der Anschaffungs- u. Einrichtungskosten für Niederrad u. Arnstadt. Zugänge 1912: 134 502. Die Fabrik in Niederrad wurde 1911 zur Spezialreifen- fabrik umgebaut. Das Masch.-Kto umfasst ausser den erforderlichen Spezialmasch. zur Her- stell. der Fabrikate 10 Dampfmasch. mit rund 750 PS. u. 15 Dampfkessel mit zus. 1142 qm Heizfläche. In Niederrad sind an Masch. vorhanden 2 Tandem-Dampfmaschinen von zus. 590 PS., 4 Dampfkessel mit zus. 600 qm Heizfläche, 3 Dynamos von 110 Kw., 30 Walzwerke, 10 Schlauchmaschinen, 40 Vulkanisierkessel, 20 Pressen, 10 Drehbänke, je vier Streich- so- wie Misch- und Knetmaschinen. Diese Fabrik hat ihre eigene Licht- und Wasserversorgung. Trotz des erheblichen Mehrabsatzes von rund M. 1 000 000 ergaben sich im Jahre 1912 namentlich aus den in Frankfurt- Niederrad vorgekommenen Veruntreuungen grössere Verluste, als vorauszusehen war. Überdies veranlassten die Einrichtungs-Kosten der für die Erweiter. des Umsatzes nötig gewordenen Niederlagen sowie die mit der Verlegung der Pneumatikfabrik von Arnstadt nach Frankf.-Niederrad zus.hängende Umwälzung der Fabrikationsanlagen in Arnstadt erhebliche Aufwendungen. Die Verwalt. beschloss daher, zur Konsolidierung der Ges. alle diese Verluste abzuschreiben (Gesamtabschreib M. 158 738) u. von der Verteilung einer Div. abzusehen. Der Bilanzverlust des J. 1912 M. 22 189 wurde aus R.-F. II gedeckt. Mit Rücksicht auf das ungünstige Resultat des J. 1912 zahlten die Mitgl. der Verwalt. zur Abfindung der Regressansprüche M. 92 000, was von der a. o. G.-V. v. 15./12. 1913 genehmigt wurde. Für 1913 ergab sich infolge erheblicher Wertverminderung des Rohmaterials, der höheren Abschreib.-Ziffern, sowie von Ausfällen bei Debit. ein Bilanz- verlust von M. 145 423. Dieser wurde in Höhe von M. 7810 aus dem R.-F. II u. in Höhe von M. 137 613 aus dem gesetzl. R.-F. gedeckt. Nach Kriegsausbruch war es der Ges. möglich, den Betrieb in beschränktem Masse weiterzuführen; 1914–1916 auch Aufträge der Heeresverwaltung. Aufnahme der Verarbeit. von Papiergarn. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./7. 1895 um M. 350 000, lt. G.-V. v. 19./11 1896 um M. 250 000, angeboten den Aktionären zu 155 %; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 18./12. 1908 um M. 400 000, übernommen von Arons & Walter in Berlin etc. zu 150 %. Die Erhöh. erfolgte mit Rücksicht auf die Erricht. einer zweiten Fabrik in Arnstadt. Die G.-V. v. 29./3. 1911 beschloss eine weitere Erhöh. um M. 800 000 (auf M. 3 000 000) in 800 Aktien zu 175 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912 (für 1911 nur 4 % Zs. p. r. t.). Von diesen M. 800 000 wurden M. 325 000 zur Erwerbung der Frank- furter Gummiwarenfabrik in Frankf.-Niederrad benutzt u. restl. M. 475 000 zu 180 % den alten Aktionären zum Bezuge angeboten. Agio mit M. 311 600 in R.-F. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1912, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Privatbank zu Gotha oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1918 durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf; ab 2./1. 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf dem Grundbesitz in Hörselgau, Arnstadt, Angelhausen-Oberndorf, Neustadt Kreis Magdeburg u. Frankf. a. M.-Niederrad nebst den darauf befindl. Anlagen im Gesamttaxwert von M. 3 146 325; ausgeschlossen von der Belastung sind die Grundstücke in Gotha u. Dresden-Löbtau nebst Anlagen im Taxwert von M. 333 009. Zahlst.: Gotha: Ges.- Hauptkasse, Privatbank zu Gotha u. deren Fil.; Berlin, Dresden u. Leipzig: Deutsche Bank; Berlin: Arons & Walter. Aufgelegt M. 1 500 000 am 18./5. 1912 zu 100 %. Restliche M. 500 000 noch nicht begeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., dem auch seine Zs. zufliessen, vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst., sodann 4 % Div., vom Rest 10 %Tant. an A.-R. (mind M. 1000 jedes Mitgl.), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke 393 480, Gebäude 1 138 249, Arb.-Wohnhaus 24 296, Masch. 479 020, Werkzeuge u. Geräte 1, Formen 1, Automobile 1, Kontor- u. Lagerutensil. 1, Gespanninventar u. Telephonleitung 1, Patente 1, Kassa 13 830, Wechsel 500 139, Kaut. 2746, Effekten 2 108 642, Disagio 30 000, Debit. 586 307, Bankguth., Postsparkassen 762 769, Rohmaterial. 207 537, Betriebs- u. andere Material. 27 659, fertige u. halbf. Waren 125 586. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 651 782, unerhob. Div. 1390, Talonsteuer-Res. 22 000 (Rückl. 6000), Teilschuldverschreib. 1 530 000, do. Zs.-Kto 15 188, Kredit. 494 426, Kriegs-Rückl. 145 500 (Rückl. 20 500), Div.-Rückl. 125 000, Div. 300 000, Tant. an A.-R. 21 115, f. Rotes Kreuz 3000, Kriegerhilfe 1000, Vortrag 89 867. Sa. M. 6 400 270. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Teilschuldverschreib.-Zs. 67 500, Handl.-Unk. etc. 701 581, Verlust auf Effekten 18 701, do. auf Wechsel 1043, Abschreib. 143 480, Gewinn 441 483. – Kredit: Vortrag 83 824, Warengewinn 1 160 766, Zs. 129 199. Sa. M. 1 373 790. Kurs der Aktien: In Berlin Ende 1896–1916: 206.50, 186.50, 145.50, 130, 135, 142.50, 144.25, 146.75, 130, 151, 156.80, 180, 180.50, 219.10, 240.50, 233.50, 170, 110, 96.50*, –, 139 %. Aufgel. M. 540 000 3./1. 1889 zu 140 %. – Bis 1903 auch in Dresden notiert. Dividenden 1888–1916: 11½, 12½, 10, 10, 11, 10, 9, 11½, 12½, 8, 8, 7, 10 8, 12, 15, 15, 14, 15, 15, 0, 0, 5, 8, 10 %. Coup.-Verj.: Gesetzl. Frist. Direktion: Wilh. Schwarz, Max Zeyss, Walter Scholz, Gotha. Prokuristen: Gotha: Oskar Rittermann, K. Pflaume, W. Schulz; Magdeburg: Herm. Hildebrandt u. Walter Schlage (Kollektivprokura).