Fabriken für Chemikalien etc. 1609 Zweck: Errichtung und Erwerb chemischer Fabriken, insbes. Erwerb und Weiterbetrieb 1. der Chemischen Fabrik Morosow & Co. in Kineschma a. Wolga; 2. der Chemischen Fabrik Krell & Cie. in Grodzisk b. Warschau; 3. der Chemischen Fabrik Ottmann & Cie. in Srodula; 4. der Chemischen Fabrik Dymnitza (Gouv. Kostroma); Verarbeitung von forst- u. land- wirtschaftl. Produkten u. Herstell. chem. Erzeugnisse aller Art. Spezialitäten: Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Sulfat, Weinsteinpräparat, Essigsäure tech. u. chem. rein, Essig- essenz in allen Stärken, Salicylsäure tech. u. chem. rein, Chloroform puriss., Aceton tech. u. chem. rein, Acetonöl, Holzspiritus in verschied. Stärken, Bisulfite, Carboformal-Glüh- blocks u. Hydroformal-Apparate, einfachste Desinfektion mittelst Formaldehyd, verschied. Pharmaceut. Präparate. Da die Ges. 4 chemische Fabriken in Russland betreibt, war die Verwalt. nicht in der Lage, ordnungsmässig aufgestellte Bilanzen für 1913/14, 1914/15 u. 1915/16 zur Beschlussfassung vorzulegen, da alle Unterlagen fehlen. Die Inbetriebnahme der polnischen Fabriken war bislang nicht möglich. Der Fabrikbetrieb für Schwefelsäure in Srodula ist durch die Entfern. der Bleiapparaturen gänzlich zerstört, Schadenersatzan- sbrüche werden erhoben werden. In der Fabrik Crodzisk wurde der Graukalk beschlag- nahmt. Von Material. u. Waren ist nichts mehr auf Lager. Vorhanden sind nur noch Ballons u. kleinere Restbestände. Die endgültige Abrechn. u. Restzahl. der in der Fabrik Srodula beschlagnahmten Waren schwebt noch. Eine Verbindung mit der Leitung der in Russland gelegenen beiden Fabriken herzustellen, ist trotz aller Bemühungen nicht ge- lungen, sodass über diese Betriebe nichts berichtet werden kann. Kapital: M. 1 330 000 in 1330 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 9./11. 1907 beschloss den Ankauf des der Ww. E. J. Sokolowa gehörigen Besitztums in Dymnitza im Kostromaer Gouvernement. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, ver- tragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanzen für 1913/14, 1914/15, 1915/16: Noch nicht veröffentlicht. Gewinn- u. Verlust-Rechnung für Geschäftsjahre 1913/14, 1914/15, 1915/16: Debet: Gehälter, Löhne, Spesen, Verwalt., allg. Unk. der Fabriken Srodula u. Grodzisk v. 1./8. 1914 bis 30./6. 1916 65 473, Verlust von 8 Kesselwagen mit Schwefelsäure gefüllt 57 675, festgestellte Schäden i. d. Fabrik Grodzisk 183 685. Sa. M. 306 833.–Kredit: Saldo des Verlustes M. 306 833. Dividenden 1904/05–1915/16: 2, 3½, 4, 2, 0, 2, 5, 5, 6, 0, 0, 0 %. Direktion: Herm. Ottmann, Biebrich. Prokuristen: Heinr. Querfurth, K. Baranowski, Grodzisk. Aufsichtsrat: Vors. Carl Möllmann, Iserlohn; Stellv. Komm.-Rat Th. Fleitmann, Bonn; Carl Cosack, Mentzelsfelde; Hch. Ottmann, Biebrich. Zahlstellen: Grodzisk: Gesellschaftskasse; Cöln: J. H. Stein. 0 7 0 0 ** 7 = Allgemeine Radiogen-Akt.-Ges. in Berlin NW. 7 Dorotheenstr. 35/36. (Bis 27./3. 1915 Sitz in Charlottenburg.) Gegründet: 20./9. 1913 bezw. 30./1. 1914; eingetr. 9./2. 1914. Gründer: Fabrikbes. Louis Loewenthal, B.-Wilmersdorf; Bankier Alfred Hethey, Amsterdam; Dir. Alwin Loewenthal, Charlottenburg; Chemiker Dr. Alois Fischer, Wien; A.-G. zu Amsterdam unter der Firma: Algemeene Radium Maatschappij (jetzt in Liquid.), vertreten durch Dir. Carel Daniel van Ryn in Amsterdam. Die Gründer brachten auf das A.-K. ein a) an Geschäfts- anteilen der Radiogen G. m. b. H. zu Charlottenburg: Louis Loewenthal M. 160 000, Alfred Hethey M. 100 000, Alwin Loewenthal M. 100 000, Dr. Alois Fischer M. 40 000; b) Die Algemeene Radium Maatschappij ihr gesamtes Unternehmen mit allen Aktiven u. Passiven sowie mit dem Firmenrecht nach dem Stande v. 30./6. 1913 im einzelnen zu den beigesetzten Worten: Radiumbestand hfl. 8460, Apparate einschl. Radium hfl. 55825, Präparate hfl. 8903, Aussenstände hfl. 52 027, Kassa u. Bankguth. hfl. 7672, Laboratorium hfl. 1160, Patente hfl. 1, mithin insgesamt Wert hfl. 134 051, davon ab Schulden hfl. 31 110, verblieb Einbringungswert hfl. 102 941, gleich M. 175 000. Als Entgelt für diese Sacheinlage erhielten an für vollgezahlt erachteten Aktien: Louis Loewenthal 300 Stück, Alfred Hethey 188 Stück, Alwin Loewenthal 187 Stück, Dr. Alois Fischer 75 Stück u. Algemeene Radium Maatschappij 175 Stück. Der Gewinn für 1913/14 belief sich auf M. 400 000. Zu dieser Summe trat ausserdem noch eine Ausschüttung der Radiogen G. m. b. H. im Dez. 1914 in Höhe von M. 80 000, so dass sich der Gesamtgewinn auf M. 480 000, d. h. auf über die Hälfte des A.-K. beziffert. Von dieser Summe ist jedoch der Betrag von M. 350 000 als Kaufsumme für den Firmenwert der Radiogen G. m. b. H. abzuziehen, so dass der Gewinn des Geschäftsjahres 1913/14 sich auf M. 138 000 reduziert. Hiervon wurden für Gründungs- kosten M. 54 000 beansprucht, während M. 65 000 abgeschrieben wurden. Zu dem Posten Abschreib. erklärt die Direktion, dass die Aussenstände des Unternehmens im feindl, Aus- land sich auf M. 300 000 beziffern. Hierauf M. 50 000 abgeschrieben. Zweck: Gewerbl. Verwertung von Radium, Mesothorium u. ähnlichen Stoffen. Die Ges. kann sich auch an anderen Unternehmungen ähnlicher Art beteiligen. Infolge des Kriegszustandes 1914/15 Stockung des Absatzes; M. 180 906 Jahresverlust, erhöht 1915/16 auf M. 323 115.