7 1612 Fabriken für Chemikalien etc. Hlektrochemische Werke Ges. m. b. H. in Berlin, Dorotheenstrasse 35. Zweigniederlassung in Bitterfeld. Gegründet: 28./6. 1893; eingetr. 6./9. 1893. Jweck: Gewerbl. Ausnutzung und Verwertung elektrochemischer Verfahren aller Art und der Betrieb aller hierzu erforderlichen und geeigneten Unternehmungen, ins- besondere die elektrolytische Scheidung der Kali- und Natronsalze; Beteilig. an anderen mit genannten Fabrikationen im Zus. hang stehenden Unternehmungen. Betriebsstätten (elektrochemische Fabriken) in Bitterfeld und Rheinfelden (Baden). Der Grundbesitz- der Ges. in Bitterfeld umfasst 225 214 qm, in Rheinfelden 86 270 qm. Die elektro- chemischen Fabriken in Bitterfeld und Rheinfelden sind, soweit sie auf die Her stellung von Chlor, Chlorkalk, Atzkali, Atznatron, Pottasche (ausgenommen diejenige aus dem Oxalsäurebetrieb), Natrium, Magnesium, Kalzium- Karbid und Wasserstoff eingerichtet sind, mit allen Anlagen, Zubehörstücken und zum Betriebe gehörigen Rechten, Pflichten und Konzessionen auf Grund eines Vertrags v. 8./9. Nov. 1898, vom 5./8. 1898 ab bis zum 31./12. 1929 der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron, A.-G. in PFrankf. a. M., überlassen. Griesheim-Elektron ist verpflichtet, alle erforderlichen Erneuerungen und Ausbesserungen vorzunehmen, die Werke dauernd auf der technischen Höhe und Leistungsfähigkeit ihrer eigenen Werke unter Einführung aller auf ihren eigenen Werken eingeführten neuzeitlichen Verbesserungen zu erhalten. Als Gegenwert für die Überlassung der Werke zahlt Griesheim-Elektron die Hälfte des Bruttogewinns- ihrer eigenen Anlagen, bestehend aus einer Fabrik in Bitterfeld und einer Fabrik in Gries- heim, insoweit solche die Fabrikation von Chlor, Chlorkalk, kaustischem Kali, kaustischem Natron, Pottasche, Natrium, Magnesium, Kalzium-Karbid u. Wasserstoff zum Gegenstand haben, sowie der Anlagen der Elektrochemischen Werke G. m. b. H. in Bitterfeld u. Rheinfelden, soweit sie die gleichen Produkte herstellen. Von dieser Hälfte geht vorweg für die Verwalt. ein Teilbetrag des Gesamtbruttogewinns ab, welchen Griesheim-Elektron für sich erhält. Nach 10jähr. Vertragsdauer kann jeder Teil den Vertrag jeweilig innerhalb 3 Wochen nach Fertigstellung der Bilanz auf den Schluss des Jahres kündigen, sofern sein Anteil an dem Bruttonutzen der der Kündig. vorangegangenen drei Geschäftsjahre die Gesamtsumme von M. 1 000 000 nicht erreicht haben sollte. Dieser Betrag erhöht sich in dem Verhältnis der bei Vertragsabschluss bestehenden Werke zu den später hinzugetretenen Neuanlagen. Während der Dauer des Pachtvertrags hat die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron das- Recht, die ihr zum Betriebe überlassenen Anlagen nebst Zubehör u. allen darauf bezügl. Rechten nach vorheriger halbjährl. Kündig. am 1./1. eines jeden Jahres käuflich zu erwerben, zu welchem Zwecke als Wert der Anlagen die Summe von M. 7 966 925 festgesetzt worden ist, zu welcher sie am 31./12. 1899 zu Buche gestanden haben. Hierzu traten die für Umbauten u. Erweiterungen der Anlagen inzwischen investierten Beträge. Bei Erwerb am 1./1. 1900 war auf den ersteren Betrag des Wertes der ursprüngl. Anlage ein Aufgeld von 10 % zu zahlen; für jedes folgende Jahr bis zum Ablaufe des Vertrages ermässigt sich dann der-. Erwerbspreis der ursprüngl. Anlagen um 1 %, sodass er im Jahre 1920 M. 7 170 233 betragen würde, wozu noch der Buchwert der Umbauten und Erweiterungen träte. Für eigene Rechnung betreiben die Elektrochemischen Werke G. m. b. H. die in Bitterfeld befindliche Oxalsäurefabrik und Ameisensäurefabrik, sowie ferner die Fabrikation von Aethan, Calcium u. Calciumhydrid, Cer, Cer-Zündmetall und anderen selteneren Metallen, Schweisspulvern f. autogene Schweissung und von synthetischen Edelsteinen. Beteiligung: 1903 an der Verkaufsstelle für Oxalsäure, G. m. b. H., in OÖstrich im Rheingau. – 1909 an der Deutschen Edelsteingesellschaft vormals Herm. Wild Akt.-Ges. Idar a. d. Nahe. 1910 an der Ampere-Ges. G. m. b. H. in Berlin. – 1915 und 1916 an den neuen Anlagen der Betriebsgemeinschaft mit Chemische Fabrik Griesheim-Elektron. Stamm-Kapital: M. 7 000 000 in St.-Anteilen. Ursprüngl. M. 2 000 000, erhöht 1896 um M. 2 000 000, 1903 um M. 1 500 000 u. 1915 um M. 1 500 000 auf M. 7 000 000. Anleihe: M. 4 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, seit 1./1. 1909 nach festem Plane zu 102 % rückzahlbar, Gesamtkündig. zulässig, verstärkbare Tilg. seit 1909 statthaft. Die erste Rückzahl. hatte zum 2./1. 1909 (Auslos. im Okt.), die letzte Rückzahl. spät. 2./1. 1938 zu erfolgen. Die Stücke lauten auf den Namen der Berliner Handels-Ges. Zs. 2./1. u. 1./7. Sicherheit: Kaut.-Hyp. von M. 4 635 000 zur I. Stelle auf den Grundstücken zu Bitterfeld u. Rheinfelden. In Umlauf Ende 1916: M. 3 800 000. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Teilschuldverschreib. in 30 J. (F.). Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Nationalbank für Deutschland, Delbrück Schickler & Co., Hardy & Co. G. m. b. H.; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt. Kurs in Berlin Ende 1904–1916: 102.90, –—, 101.60, 97.50, 100.50, 101.60, 101.50, 100.30, 99.80, 96.75, 98.50*, —, 93 %. Eingeführt 9./3. 1904 zu 101.75 %. Geschäftsjahr: Kalenderfj. Stimmrecht: Je M. 5000 eines Geschäftsanteils gewährt 1 St. Gewinn-Verteilung: Von dem Reingewinn werden zunächst die vertragsm. Tant. sowie 5 % als Gewinnanteil für den Verwaltungsrat abgezogen. Der nach weiterem Abzug der vom Verwaltungsrat beschlossenen Überweisungen und Grat. verbleibende Restbetrag wird unter die Gesellschafter nach Verhältnis der eingezahlten Stammeinlagen verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Chlor-Alkali-Fabriken Bitterfeld u. Rheinfelden 14 528 956, Fabrikanlagen Bitterfeld 3 753 913, do. Rhina 1 057 374, Kohlenfelder 363 506, Be- teilig. u. Effekten 1 226 947, Kassa 12 117, Bauvorschuss auf Neuanlagen f. die Betriebs- ――――――‚―――