1626 Fabriken für Chemikalien . Unger & Hoffmann, Aktiengesellschaft in Dresden-A. Gegründet: 7./11. 1903 mit Wirkung ab 1./1. 1903; eingetr. 2./12. 1903. Gründer s. Jahr- gang 1905/06. Franz Hoffmann hat in die A.-G. eingebracht die gesamten Aktiven seiner Firma Unger & Hoffmann, Dresden-Berlin und den Verlag des Apollo (photograph. Literatur) für zus. M. 1 127 754, beglichen durch M. 696 000 Aktien der Ges., M. 4000 bar und durch Anrechnung von M. 111 154 Kredit. sowie von M. 316 600 Hypoth. Darüber hinaus erhielt der Vorbesitzer für ihm gehörige Schutz- u. Verlagsrechte, Fabrikat.-Verfahren u. Kundschaft 300 Genuss- scheine. Zweck: Herstellung von und Handel mit Trockenplatten u. Projektionsapparaten. Die Ges. widmet sich haupts. der Fabrikation von Trockenplatten, sowie dem Bau von Projektions- apparaten u. hat eigenen bedeutenden Verlag von Lichtbildern, welche namentlich für wissen- Sschaftliche u. Lehrzwecke Verwendung finden. Ausserdem betreibt die Firma ein umfang- reiches Handelsgeschäft mit sämtlichen, photographischen Zwecken dienenden Artikeln. Die Grundstücke der Ges., Reissigerstr. 36, 38, 40, enthalten Fabrikations- u. Lagerräume und Striesener Str. 38 Bureauräume u. Mietparteien. 1904 wurden auf dem die Grundstücke mit- einander verbindenden Hofe Erweiterungsbauten aufgeführt. 1913 wurde eine Fabrik ausserhalb Dresdens mit Optionsrecht gepachtet, um event. später das ganze Unternehmen nach dort als einer technisch besseren Fabrikationsstätte zu verlegen. Infolge des Krieges trat 1914 eine Stockung im Absatz ein, wodurch der Gewinn zurückblieb. Die Unterbilanz aus früheren Jahren stieg um M. 80 021, also auf M. 177 260. Seit 1915 Belebung des Trocken- plattengeschäfts, sodass die Unterbilanz auf M. 137 131 vermindert u. 1916 ganz getilgt werden konnte. Der Geschäftsgang 1917 ist gut. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Hypotheken (Ende 1916): M. 242 800, verzinsl. zu 4, 4½, 4¾ %. Genussscheine: 300 Stück, im Werte von à M. 1000, gewährt an den Vorbesitzer Franz Hoffmann u. auf dessen Namen lautend, durch Indossament übertragbar, ohne Aktionär- u. Stimmrecht. Die Scheine unterliegen der Tilg. zu à M. 1000 durch Auslos. oder Kündig., sie nehmen am Reingewinn wie unten bemerkt teil u. werden im Falle Auflös. der Ges. nach den Aktien mit à M. 1000 befriedigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., hierauf bis 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen 2½ % vertr. Tant. an die beiden Dir. (mind. M. 2000), 6 % Tant. an A.-R., vom Rest weiter bis 6 % Div. an Aktien, bis M. 80 Gewinnanteil an Genussscheine, ver- bleib. Rest zur Hälfte zur Verf. der G.-V., zur Hälfte zur Ablös. der Genussscheine zu à M. 1000 durch Auslos. Nach vollst. Tilg. der Genusssch. steht auch diese Hälfte zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 514 550, Betriebs-Masch. 30 000, Inventar 10 000, Betriebs-Einricht. 7000, Werkzeuge 1, Patente 1, Negative 10 000, Klischees 1, Verlagsartikel 1, Kassa 8399, Wechsel 1531, Effekten 25 970, Kaut. 2522, Debit. 171 245, Waren u. Rohmaterial. 440 859. – Passiva: A.-K. 750000, R.-F. 13 773, Delkr.- Kto 11 000, Talonsteuer-Res. 2500, RHypoth. 242 800, Kredit. 136 525 Rückst. 11 855, Div. 30 000, Tant. u. Grat. 16 000, Vortrag 7627. Sa. M. 1 222 081. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 137 131, Unk., Gehälter, Steuern, Reisespesen etc. 168 698, Zs., Hypoth.-Zs. u. sonst. Zs. 14 005, Abschreib. 25 839, Gewinn 59 081. Sa. M. 404 756. – Kredit: Waren- u. Fabrikationsgewinn M. 404 756. Kurs der Aktien Ende 1905–1916: –—, –, –, –, –—, –, –—, –, 29.50, –*, –, 60 %. Zugelassen Dez. 1904; erster Kurs 5./1. 1905: 140 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1903–1916: Aktien: 10, 7½, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4 %; Genussscheine: M. 50, –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, – pro Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Theod. M. Simeons, Dr. phil. Max Karl Leo. Prokurist: Ch. A. Frabe. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Dr. Wm. Altschul, Stellv. Bankier Ad. Arnhold, Dir. Max Wiener, Gen.-Major z. D. Kracke, Dresden; Baumeister Karl Leonhardt, Ober- lössnitz; Dir. Grützner, Deuben. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Gebr. Arnhold. Chemische Fabrik für Hüttenprodukte in Düsseldorf-Oberkassel. Gegründet: 11./2. 1909; eingetr. 17./3. 1909 in Neuss. Gründer s. Jahrg. 1909/10. Zweck: Erwerb und Fortführung der in Oberkassel unter der Firma „Rheinische Metall- scheide Anstalt Lambert Kochs“ bestehenden Fabrik zur Verarbeitung von Hüttenprodukten auf chemischem Wege mit allen in dieses Fach einschlagenden und zum Betriebe u. Handel geeigneten Geschäften und Unternehmungen. Infolge des Kriegszustandes 1914–1916 Stillegung einiger Betriebe. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Ursp. M. 300 000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 29./5. 1912 beschloss die Herabsetzung des A.-K. um M. 50 000. Dieser G.-V.-B. wurde nicht durchgeführt, sondern von der G.-V. v. 29./5. 1913 wieder aufgehoben. Dieselbe beschloss vielmehr Erhöh. des A.-K. um M. 50 000 in 50 Aktien, begeben zu pari; weiter erhöht lt. G.-V. v. 28./8. 1913 um M. 50 000 (auf M. 400 000) in 50 Aktien, begeben zu 105 %, div.-ber. ab 1./7. 1913. Hypothek: M. 102 000.