―§―――― „.. 3 Fabriken für Chemikalien etc. 1633 Dem Verkehr der Fabrik dienen 2 eigene Bahnanschlüsse nach 2 Staatsbahn-Stationen, eine nach allen Betriebsstätten verzweigte Gleisanlage im Innern der Fabrik, zwei Rangier- lokomotiven und 98 eigene Eisenbahntransportwagen. Die Gesamtarbeiterzahl beträgt z. Z. ca. 375, die der Beamten 28. Die Ges. besitzt eine Arb.-Kolonie mit 90 Familien- wohn. Der Grundbesitz der Ges. umfasst: in Gelsenkirchen-Bismarck die Fabrikgrund- stücke mit zus. 19 ha 10 ar 48 qm, in Gelsenkirchen-Bismarck und Gelsenkirchen-Schalke Grundstücke für die Arb.-Wohnhäuser, Direktions- und Beamtenwohnhäuser, zus. 1 ha 40 ar 36 qm. Auf dem Fabrikgrundstück befinden sich z. Z. 3 Betriebsabteil.: die Anlagen zur Herstell. von Produkten der chem. Grossindustrie, bestehend aus einer in den letzten Jahren ausgebauten u. mit den neuesten Einricht. versehenen Schwefelsäure-Anlage mit Bleikammerbetrieb, einer Sulfat- u. Salzsäurefabrik sowie den Einricht. für die Herstellung der einschlägigen Nebenprodukte; die 1900 errichteten u. in den letzten Jahren weiter ausgebauten Anlagen für Lithopone-Fabrikation nebst den einschlägigen Nebenprodukten, wie Barytsalze, Zinksalze, Schwefelnatrium, Glaubersalz etc.; eine Teerdestillationsanlage mit Nebenbetrieben zur Weiterverarbeit. u. Raffination verschied. bei der Destillation ge- wonnener Teerprodukte. Eine vierte Betriebsabteilung für Herstellung von Mineralfarben wurde 1914 erbaut. An Betriebsmitteln befinden sich in den Gesamtanlagen: 9 Dampfkessel mit ca. 800 qm Heizfläche, 6 Dampfmasch. mit ca. 180 PS., 33 Elektromotoren mit ca. 1000 PS., 1 elektr. Zentrale, in welcher der von dem Rhein.-Westf. Elektrizitätswerk z. Z. bezogene Starkstrom transformiert u. sowohl zur Beleucht. wie auch zur Abgabe von Kraft benutzt wird. Die Ges. ist unter anderem Mitglied der Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse, sowie rhein.-westfäl. Schwefelsäure-, Salzsäure- u. Sulfat-Syndikate. Die Ges. litt anfangs unter der ungünstigen Einwirkung des Krieges; inzwischen ist sie in den meisten Betrieb. mit Lief. für Zwecke der Heeresverwalt. u. der Landwirtschaft wieder gut beschäftigt. Auch 1917 reichlich mit Aufträgen versehen. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. Tlr. 500 000. Infolge Beschlusses der a. o. G.-V. v. 30./12. 1879 wurde dasselbe auf M. 150 000 reduziert u. durch Neuausgabe auf M. 1 002 000 wieder erhöht, 1895 weitere Erhöh. durch Ausgabe von 600 Prior.-Aktien Lit. B à M. 1000 um M. 600 000. Gleichzeitig wurden die bisher das A.-K. bildenden 3340 Aktien à M. 300 Stamm-Aktien. Am 28./6. 1899 beschloss die G.-V., die durch die Betriebsverluste u. Abschreib. in den Jahren 1896/99 entstandene Unterbilanz im Betrage von M. 985 222 zu beseitigen u. die Ges. zu rekonstruieren. Zu diesem Zweck wurde das A.-K. von M. 1 602 000 durch Zus.legung von je M. 24 000 Aktien zu M. 1000 u. von je M. 4000 Prior.-Aktien zu M. 1000 neuen Aktien auf M. 191 000 reduziert u. gleichzeitig be- schlossen, dass das neue A.-K. der Ges. aus 2000 neuen Aktien à M. 1000 bestehen solle. Hiervon wurden 191 Stück an Stelle der zus.gelegten verwendet u. 809 Stück neu zu pari begeben. Die Ausgabe der weiteren 1000 Stück erfolgte nach Genehm. der G.-V. v. 12./5. 1906 zum Kurse von 103 % u. diente zur Deckung der Kosten für Betriebserweiterungen. Zur neuerlichen Erweiterung der Fabrikationsanlagen u. zur Arrondierung des Grundbesitzes beschloss die G.-V. v. 3./5. 1911 Erböh. des A.-K. um M. 500 000, div.-ber. ab 1./1. 1911, über- nommen von einem Konsort. (Carl Cahn, Berlin etc.) zu 140 %, angeboten den alten Aktionären zu 152 %. Agio mit M. 200 000 in R.-F. Die G.-V. v. 27./3. 1914 beschloss noch- malige Erhöh. um M. 1 000 000 (also auf M. 3 500 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. (Carl Cahn in Berlin etc.) zu 120 %, angeboten den alten Aktionären 5: 2 zu 127 %. Agio mit M. 144 424 in R.-F. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1903, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 bis 1927 durch jährl. Auslos. Sicherheit: Erststell. Hypoth. auf dem Fabrikgrundstück samt Arbeiterkolonie. Noch in Umlauf Ende 1916 M. 758 000. Zahlst. wie Div. (exkl. Car] Cahn) u. Essen-Ruhr: Disconto-Ges. Hypotheken: M. 52 800 zu 4½ % auf Beamten-Wohnhäuser Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni in Gelsenkirchen oder Cöln. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., über den Rest beschliesst die G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Fabrikgrundstück 218 100, Direktions-, Beamten- u. Arb.-Wohnungen inkl. Grundstücke 300 000, Fabrikgebäude 1 103 000, Wege- u. Eisenbahnbau 100 000, Betriebseinricht. 1 894 000, Eisenbahntransportwagen 140 000, Pferde u. Wagen 2500, Mobil. u. Utensil. 4000, Versuchs- u. Patentkto 1. Beteilig. 4500, Versich. 6767, Wechsel 291, Kassa 3028, Effekten 242 875, Waren etc. 835 736, Bankguth. 666 558, Debit. 409 857. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Schuldverschreib. 758 000, do. Zs.-Kto 17 055, Hypoth. 52 800, unerhob. Div. 1860, R.-F. 500 000 (Rückl. 27 621), Spez.-R.-F. 150 000 (Rückl. 50 000), Delkr.- Kto 27 249, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 37737 (Rückl. 25 000), Löhne 15 636, Kredit. 257 249, Talonsteuer-Res. 5000, Div. 350 000, Tant. 49 134, Vortrag 209 496. Sa. M. 5 931 217. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 164 161, Zs. 6243, Versigh. 13 329, Abschreib. 304 076, Reingewinn 716 251. – Kredit: Vortrag 187 736, Betriebs-UÜberschuss 1.016 326. Sa. M. 1 204 062. Kurs Ende 1909–1916: 139.75, 166, 164.75, 145.50, 141.50, 131*, –, 107 %. Am 22./6. 1909 gelangten die Aktien durch Carl Cahn an der Berliner Börse zu 125 % zur Einführung. Dividenden: 1891–99: 0 %; 1900–1916: 5, 0, 0, 3, 5, 6, 7, 8, 8, 9, 10, 10, 10, 10, 8, 5, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Georg von Wirkner, Emil Blum. Prokuristen: M. Felten, E. Dannenbeig Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1917/1918. I. 103