Fabriken für Chemikalien etc. 1655 Nordamerika hat sich die Ges. zu intensiverer Bearbeit. des dortigen Marktes mit der Firma. „Geigy Aniline & Extract Co., New Yorké vereinigt u. mit dem 1./1. 1910 die neue Firma 2Geigy- ter Meer Comp., New-York“ gebildet; A.-K. Doll. 140 000, wovon auf Uerdingen Doll. 15 000 entfallen. 1910 Errichtung einer selbständigen Fabrik in Frankreich unter der Firma Société Anonyme des Etablissements Weiler-ter Meer, in Tourcoing, A.-K. frs. 250 000, welches sich fast ausschliessl. in Besitz der Uerdinger Ges. befindet. Zweck: Betrieb der in Crefeld u. Uerdingen am Rhein gelegenen chemischen Fabriken Fabrikate: Anilinfarben, Salpetersäure, Salzsäure. Schwefelsäure u. Hilfsprodukte für die Teer- u. Anilinfarben-Industrie, Zinnsalz, Zinnchlorid. Neue Betriebsanlagen erforderten 1906 rund M. 600 000 u. sind 1907 zur ferneren Ausdehnung des Geschäftsbetriebes u. zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit weitere umfangreiche Anlagen vorgenommen worden, zu deren Deckung das A.-K. 1907 erhöht wurde. Speziell wurde in Uerdingen. eine neue Fabrik für Salzsäure, Sulfat etc. erbaut. Für diese Anlagen, sowie für Grundstücks- ankauf u. Arb.-Häuser wurden 1907 M. 1 561 000 verwendet. Die Fertigstellung der Anlagen erfolgte 1908 und erforderte weitere M. 300 000. Die Grundstücke der Ges. umfassen zus. ca. 41 ha, von denen ca. 17 ha bebaut sind. Der Bau einer Schwefelsäurefabrik nach dem Kontaktverfahren wurde 1911 vollendet; die Salpetersäurefabrik u. die Nitrofabrik seit Mitte 1912 fertiggestellt. Auch die sonst. Anlagen u. Gebäude sind seit 1914 vollendet, sodass seit Frühjahr 1914 sämtl. Betriebe in Uerdingen vereinigt sind. Die erheblichen Mittel hierfür wurden durch die Kapitalvermehr. u. durch den Erlös aus dem Verkaufe des Kölner Fabrikareals bestritten, denn nach Inbetriebsetzung der Uerdinger Schwefelsäurefabrik wurden die Fabrikgebäude auf dem 4 ha grossen, am Rhein gelegenen Grundstück in Köln-Riehl niedergelegt; das Grund- stück soll zur Bebauung mit Wohnhäusern verkauft werden. In allen Betrieben ca. 1300–1400 Beamte u. Arb. Die Fabrik in Ehrenfeld wurde von der Stadt Cöln übernommen. Durch den Kriegsausbruch kamen einzelne Betriebe u. der Absatz ins Stocken. Allmählich gelang es der Ges., die Fabrikation den Bedürfnissen des Krieges mit steigendem Erfolg anzupassen. Für Läger u. Forder. in Feindesland wurden 1916 M. 160 000 abgeschrieben. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte den Abschluss einer Interessengemeinschaft mit Badischen Anilin- & Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh.- Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Leverkusen, Akt.- Ges. für Anilinfabrikation, Berlin, Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Calle & Co., Akt.- Ges., Biebrich a. Rh., u. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankf. a. M., für die Dauer von 50 Jahren, also bis zum 31./12. 1965. Die Interessengemeinschaft ist auf der Grundlage aufgebaut, dass die Selbständigkeit der Ges. erhalten bleibt u. der Gewinn vom 1./1. 1916 ab, im Ausgleich mit der Chem. Fabrik Griesheim-Elektron v. 1./1. 1917 ab, nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt wird. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht 1890 um M. 125 000, 1896 um M. 875 000, 1900 um M. 1 000 000. Hiervon dienten M. 500 000 zum Erwerb von Grundstücken u. Gebäuden der Firma Küchler & Buff G. m. b. H. in Crefeld (s. oben), während restl. M. 500 000 von einem Konsort. zu 150 % übernommen wurden; angeboten den Aktionären zu 155 %. Nochmals erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel und teilweisen Abstossung der Bankschuld lt. G.-V. v. 4./5. 1907 um M. 1 000 000, über- nommen von einem Konsortium zu 130 %, angeboten den alten Aktionären zu 135 %3 Ausser Stempel- u. Druckkosten hatten die Konsort. bei den letzten Em. alle anderen Lasten, namentlich auch diejenigen der Einführ. der Aktien an den Börsen zu Berlin, Cöln und Frankf. a. M. zu tragen. Weitere Erhöhung anlässlich, der Verlegung der Cölner Fabriken nach Uerdingen lt. G.-V. v. 9./5. 1911 um M. 1 000 000, für 1911 nur zur Hälfte div.-ber., übernommen von einem Konsort. unter Führung der Firma J. H. Stein in Cöln zu 1590% angeb. den alten Aktionären zu 161 %. Agio mit M. 500 000 in R.-F. Die G.-V. v. 20./5. 1914 beschloss nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 2 000 000 (also auf M. 8 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7 1914, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeb. den alten Aktionären vom 22./5.–15./6. 1914 zu 162.50 %. Agio mit M. 1 000 000 in R.-F. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1897, rückz. zu 102 %% Si à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1902 in längstens 42 Jahren durch jährl. Auslos. von 1 % u. ersp. Zs. 1./4. auf 1./10.; kann verstärkt, auch ganz mit sechsmonat. Frist gekündigt werden. Verj. der Coup. nach 4, der Stücke nach 10 Jahren. Als Sicherheit dient das gesamte Vermögen; vor Tilg. dieser Anleihe ist die Ges. nicht berechtigt, irgend welche Schuldverbindlichkeiten einzugehen, durch welche den künftigen Gläubigern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. eingeräumt wird. Zahlst.: Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Cöln: J. H. Stein. Noch in Umlauf Ende 1916 M. 1 610 000. Kurs Ende 1904–1916: 97.50, 97.50, 96, 94.40, 97, 95, 95, 94.25, 94, 89, 92*, –, 90 %. Aufgel. 24./5. 1897 zu 101.50 %. Notiert in Berlin u. Cöln. II. M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 16./6. 1900, rckzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, auf Namen des Bankhauses J. H. Stein in Cöln. 7s. 2./I. u. 1/ 1 Plan ab 1906 in 39 Jahren durch jährl. Auslos. von 1 % u. ersp. Zs. 2./1. auf I./7.: verstärkte Tilg. oder Gesamtkünd. zulässig. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 862 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.). Sicherheit u. Zahlst. wie Anl. I. Kurs Ende 1904–1916: 101, 102.75, 101.25, 99.50, 97.20, 99, 102.20, 100.75, 100, 98.75, 98.60*, –, 93 %. Voranmeldekurs bis 22./11. 1900 zu 100.25 %. Notiert in Berlin u. Cöln. Hypotheken: M. 212 040 auf Arb.-Häuser. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Uerdingen od. Cöln. 1 Aktie = 1 St.