7 3 7 = ― Fabriken für Chemikalien ete. 1657 Industrie- Ges. m. b. H., Gelsenkirchen-Innsbruck die ausschliessliche Berechtigung zur Ausbeutung ihrer Schutzrechte in Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz, sowie anderen europ. u. aussereurop. Staaten. In Patsch bei Innsbruck wurde eine Fabrikanlage errichtet, zu deren Betriebe die selbständige österreich. Luftverwertungs- Ges. m. b. H., Innsbruck (Stamm-Kap. K 300 000) gebildet wurde, die die Patscher Anlagen pachtweise übernahm; die Wiesbadener Ges. besitzt nom. K 290 000 St.-Anteile der Ges. m. b. H. (nach Abschreib. mit M. 246 500 zu Buch stehend). Diese Fabrik hat im Febr. 1909 den Betrieb aufgenommen u. 1909–1911 M. 81 718, 155 430 u. 218 451 Verlust zus. also M. 373 882 ergeben. Der Verlust der Internat. Stickstoff-A.-G. betrug 1909 M. 65 766, 1910 M. 212 070, 1911 M. 119 695, 1912 M. 95 061, erhöht bis ult. 1916 auf zus. M. 947 172, nachdem die Internationale Stickstoff-A.-G. den Verlust der Luftverwert.- Ges. über- nommen; deren Fabrik in Patsch b. Innsbruck ist ab 1./1. 1912 an die Salpetersäure-Ind.- Ges. m. b. H. in Cöln verpachtet wurde. Diese Salpetersäure-Ind.-Ges. m. b. H. in Cöln, musste infolge eines bei ihrer Gründung unterlaufenen Formfehlers in Liquid. treten u. war deshalb nicht in der Lage, das für das J. 1912 aufgestellte Ausbau-Programm der Fabrik ganz durchzuführen. Die Wiesbadener Ges. hat den mit ihr geschlossenen Pachtvertrag am Anfang des J. 1913 gelöst u. mit der Elektrochemischen Industrie G. m. b. H. in Cöln, für die Gültigkeitsdauer der mit der Stadt Innsbruck bezüglich Lieferung von elektr. Strom 1 bestehenden Vereinbarungen einen neuen Pachtvertrag abgeschlossen, wodurch die volle Durchführung des Ausbaues der Fabrik gesichert wurde. Gleichzeitig hat die Wiesbadener Ges. auch ihre sämtl. Lizenzen mit Ausnahme derjenigen für Spanien u. Portugal an die Elektrochemische Industrie G. m. b. H. verkauft u. dafür eine Beteilig. mit 450 Anteilen in dieser Ges. erworben. Durch diese Transaktionen hat sich die Ges. nicht nur einen be- stimmten Ertrag aus ihrer Fabriksanlage gesichert, sondern auch eine entsprechende Beteilig. an den zukünftigen Erträgnissen der Fabrik sowie sämtl. im Besitze der Cölner Ges. be- findlichen Patente u. Lizenzen erreicht. Die Cölner Ges., welche für die Anlagen M. 85 000 jährl. Pacht zahlt, hat die Herstell. von Calcium-Carbid u. Kalkstickstoff in grösseren Mengen aufgenommen. Die Fabrik in Patsch war bis 1915 im Ausbau bezw. Um- bau begriffen, sodass die Cölner Ges. infolge dieser Anlagenerweiterung 1915 bedeutende Abschreib. vornehmen musste u. deshalb noch keine Verzins. erbrachte. Im Jahre 1916 hat die Fabrik günstig gearbeitet. Im J. 1917 dürfte der Verkauf der Patent- u. Lizenzrechte in Spanien u. Portugal an die Elektrochem. Industrie G. m. b. H. in Cöln erfolgt sein. Kapital: M. 2 068 000 in gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien. Die a. o. G.-V. v. 3./11. 1908 u. 8./2. 1909 beschlossen, das A.-K. um M. 100 000 durch Ausgabe von 100 Vorz.-Aktien zum Kurse v. 130 % u. M. 25 Zuschlag für Stempel u. Unk. unter Ausschluss des Bezugsrechts der alten Aktionäre zu erhöhen. Die St.-Aktionäre konnten ihre Aktien durch 25 % Zuzahl. in 6 % Vorz.-Aktien umwandeln. Auf 882 St.-Aktien wurde die Zuzahl. von 25 % geleistet. Für die neuen Vorz.-Aktien inkl. Agio waren 80 % plus M. 25 am 1./1. u. 50 % am 1./2.1909 zu zahlen. A.-K. somit M. 1 100 000 in 982 Vorz.-Aktien u. 118 St.-Aktien. Am 5./1. 1910 wurde weiter beschlossen, das A.-K. um M. 600 000 herabzusetzen, gegen welchen Betrag M. 600 000 in 5 % Schuldverschreib. gewährt wurden, u. dann das A.-K. durch Ausgabe von M. 1 600 000 auf M. 2 100 000 zu erhöhen; in diesem Betrag sind M. 400 000 enthalten, welche für die Rechte auf eine Wasserkraft zu Val d'Aran in den spanischen Pyrenäen gewährt wurden (dieser Vertrag wurde 1912 rückgängig gemacht). Auf die gegen Forderungen zu ver- rechnenden bezw. bar einzubezahl. M. 1 200 000 sind bis ult. 1913 M. 1 168 000 einbezahlt. Die oben am 5./1. 1910 beschlossene Herabsetz. des A.-K. von M. 1 000 000 erfolgte dergestalt, dass a) nom. M. 100 000 von einem Konsort. zur Verfüg. gestellte Vorz.-Aktien gegen Gewähr. von nom. M. 100 000 5 % Teilschuldverschreib. vernichtet; b) die verbleib. nom. M. 1 000 000 Aktien im Verhältnis von 2: 1 zus.gelegt wurden. Die Sanierung erfolgte mit Hilfe eines französ. Konsort. A.-K. jetzt wie oben M. 2 068 000. Genussscheine bezw. Anleihen: Zur Beschaffung weiterer Geldmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 29./5. 1909 die Ausgabe von Genussscheinen à M. 300; diese sollen vor den St.- u. Vorz.-Aktien mit 6 % jährlich verzinst werden, mit dem Rechte auf Nachzahl. Auf jede Aktie konnte ein Genussschein gezeichnet werden; 900 Genussscheine = M. 270 000 wurden gezeichnet. Die Einzahl. auf die Genussscheine erfolgte mit je M. 100 am 1./7., 1./8. u. 1./10. 1909. Dieselben werden lt. G.-V. v. 5./1. 1910 ebenfalls Teilschuldverschreib., Oblig. genannt. Ausserdem existieren M. 600 000 in 5 % Oblig. à M. 500 (s. oben bei Kap.) Tilg. durch Auslos. in Juni auf 2./1. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Ausständ. Sacheinlage 400 000, Kassa 94, Wertp. 20 300, Beteilig. 471 500, Patente u. Lizenzen 17 835, Vorspesen bei der Wasserkraft Val d'Aran 21 212, Grundstücke u. Gebäude 515 774, chemische Einricht. 700 893, elektr. u. masch. Einricht. 650 035, Mobil. u. Werkzeuge 58 971, Kaut. 4250, Debit. 155 767, Verlust 947 172. – Passiva: A.-K. 2 068 000, Teilschuldverschreib. 6 % 270 000, do. 5 % 560 000, verloste do. 3000, transi- torisch. Kto 33 730, Arb.-Unterst.-F. 1938, Kredit. 473 927, Abschreib. 553 211. Sa. M. 3 963 807. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 932 301, Gen.-Unk. 5500, Zs. 17 896, Provis. 8000, Kursdifferenzen 937, Abschreib. 67 537. – Kredit: Pacht 85 000, Verlust 947 172 S83 M. 932 172 Dividenden: 1907–1909: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1910–1916: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Koloman Raichl, Marcel Vibert.