1672 Farben- und Bleistift-Fabriken ete. 23 000 PS., 20 Dynamos von 24 000 PS, 25 Gasmaschinen mit 6700 Ps. Der Grundbesitz der Fabrik umfasst ein Terrain von 272 ha, wovon 50 ha überbaut sind mit 757 Fabrik- gebäuden, 1093 Beamten u. Arbeiter-Wohnungen. Zur Anlage einer zweiten Arbeiterkolonie wurde 1898 das Gut Limburger Hof bei Mutterstadt, 8 km von der Fabrikanlage entfernt, erworben. Es sind daselbst bis Ende 1914 161 Häuser erbaut. In Kirchheimbolanden ist 1904 ein Arbeiter-Erholungshaus errichtet. 1911 wurden weitere 65 ha Gelände bei Oppau (Bezirk Frankenthal) angekauft. Es wurde daselbst 1913 eine grosse Fabrik zur syn- thetischen Erzeugung von Ammoniak aus seinen Elementen in Betrieb genommen. Seit 1916 Bau einer neuen Ammoniakfabrik nebst Ammonsulfatfabrik in Leuna bei Merseburg, deren Anlagen 19 16 nach u. nach in Betrieb gekommen sind. Im Mai 1917 Erwerb sämtl. Aktien der Dörstewitz-Rattmannsdorfer Braunkohlen-Ind.-Ges. Ausserdem besitzt die Ges. eine Zweigniederlassung in Kristianssand, welch letztere als besondere A.-G. 1907 mit einem A.-K. von Kr. 200 000 gegründet wurde. Die Ges. ist bei der Duisburger Kupfer- hütte mit M. 1 280 000 in Aktien beteiligt. Infolge des Krieges wurde eine Anzahl der Be.- triebe auf die Kriegswirtschaft umgestellt. Interessengemeinschaft zwischen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik, den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Leverkusen (bis 1913 in Elberfeld) u. der A.-G. f. Anilin-Fabrikat. in Treptow b. Berlin. Die G.-V. der Ludwigshafener Ges. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 gaben zum Ab- schluss dieser Gemeinschaft mit den beiden ersten genannten Firmen ihre Zustimmung. Der steigende Wettbewerb in der chem. Industrie, besonders zwischen den Fabriken der Teer- farben-Industrie, gab Veranlassung zum Abschluss dieses Konzerns. Bei der ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre gültigen Interessengemeinschaft behält jede Ges. ihre selbständige Organisation u. handelt Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit. Die Gewinne der Gesellschaften werden alljährlich nach gleichen Grundsätzen ermittelt, zus.-geschüttet u. im Verhältnis von je 43 % für Ludwigshafen u. Elberfeld. zu 14 % für Treptow-Berlin verteilt. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte die Erweiterung der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarben-Industrie durch den Beitritt der Firmen Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Kalle & Co., A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer, Uerdingen u. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankf. a. M. Die Dauer der neuen Interessen- gemeinschaft wurde auf 50 Jahre, also v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965 festgesetzt. Die Selb ständigkeit der Gesellschaften bleibt erhalten u. der Gewinn wird v. 1./1. 1916 ab, im Aus- gleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron v. 1./1. 1917 ab, nach einem be- stimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt. Die mit der Quote der Farbenfabriken Lever- kusen übereinstimmende Gewinnbeteiligungsquote von Ludwigshafen wird für die ersten 10 Jahre 24.82 % u. für die spätere Zeit 25.02 % betragen. Die Quote Berlins entspricht derjenigen von Ludwigshafen, von Leverkusen im Verhältnis des alten Verteilungsschlüssels 43: 43: 14. Der alten Interessengemeinschaft bleiben für eine Übergangszeit die Ge- winne aus dem von Ludwigshafen neu erschlossenen Gebiet die Herstellung von syn- thetischem Ammoniak u. der daraus zur Erzeugung gelangenden anorganischen Stickstoff- produkte als Sondergewinne vorbehalten. Der alte Interessengemeinschafts-Vertrag trat während der Dauer der neuen Interessengemeinschaft natürlich ausser Kraft, soweit er mit den Bestimmungen der neuen Interessengemeinschaft im Widerspruch stand. Es sollen aber, nachdem innerhalb der neuen Interessengemeinschaft die Gewinne ausgeglichen sind, die auf die drei Firmen der alten Interessengemeinschaft entfallenden Gewinne unter diesen, jeweils nach dem alten Interessengemeinschafts-Vertrag verteilt werden. Deshalb wurde der alte Vertrag, um mit dem neuen zeitlich übereinzustimmen, um 10 Jahre, also bis zum 31./12. 1965 verlängert. Die Badische Anilin- u. Sodafabrik sowie die übrigen beiden Mitgl. der alten Interessen- gemeinschaft haben 1907/08 ihre A.-K. um M. 35 000 000 erhöht u. zwar Ludwigshafen um M. 15 000 000 (s. bei Kap.), Leverkusen (früher Elberfeld) um M. 15 000 000 u. Berlin-Treptow um M. 5 000 000. Zunächst handelte es sich dabei um die Beschaffung der Mittel für die von der Interessengemeinschaft erworbene Kohlenzeche Auguste Viktoria, von deren 1000 Kuxen die Badische Anilin- u. Sodafabrik u. die Farbenfabriken Elberfeld je 475 zu M. 17 700 pro Kux übernommen haben, während auf die Akt.-Ges. für Anilinfabrikation 50 Stück entfielen Die Kohlenförderung der Zeche betrug 1913 ca. 700 000 t. Das Ausbringen der Zeche Auguste Victoria hatte auch im J. 1916 unter ausserord. Schwierigkeiten hinsichtlich der Beschaffung von Arbeitskräften zu leiden. Um den Bedarf an Braunkohlen für die Zukunft sicherzustellen, hat sich die Ges. die zwei Braunkohlengruben: Die Wallendorfer Kohlen- werke A.-G. und die Gewerkschaft Elise II angegliedert, letztere in Gemeinschaft mit den Farbwerken vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst am Main. Dagegen wurde der Besitz der Aktien des Vereins Chemischer Fabriken in Zeitz zu befriedigendem Kurse ver- äussert. Die norwegischen Unternehmen der Interessengemeinschaft hat die Ges. 1911 ab- gestossen, auch die Fabrik in Kristiansand wurde 1916 verkauft. Die englische Niederlass. der Ges. wurde infolge des Krieges durch die engl. Regierung zwangsweise liquidiert. Kabital: M. 54 000 000 in 27 500 Aktien (Nr. 1–27 500) à M. 600 und 31 250 Aktien (Nr. 27 501–75 000 Doppel-Nummern)) à M. 1200. Urspr. A.-K. fl. 1 400 000, erhöht im Laufe der Jahre auf M. 16 500 000, fernere Erhöhung 1897 um M. 1 500 000 angeboten den Aktionären zu 350 %, lt. G.-V. v. 6./5. 1899 um M. 1 800 000 zu 350 %; 1899 um M. 1 200 000, angeboten den Aktionären zu 347 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um