1674 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Geh. Hofrat Dr. Dr. Ing. Carl Glaser, Heidelberg; Stellv. Staatsminister Dr. Graf von Crailsheim, Exc., München; Wirkl. Geh. Rat Prof. Dr. Dr. Ing. C. Engler, Exc., Karlsruhe; Komm.-Rat Adolf Kächelen, Alfred von Kaulla, G. von Müller, Carl von Ostertag-Siegle, Rud. Freih. von Simolin, Stuttgart; Prof. Dr. Carl Müller, München. Zahlstellen: Ludwigshafen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank, Stuttgart: Württemb. Vereinsbank u. deren Zweiganstalten; Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren Zweiganstalten; München: Bayer. Vereinsbank u. Fil.; Berlin, Frankf. a. M., München: Deutsche Bank. Chemische Fabrik Lugau Akt.-Ges. in Lugau i. E. (In Konkurs.) Gegründet: 4./4. bezw. 12. u. 26./5. 1914; eingetr. 30./5. 1914 in Stollberg i. Erzgeb. Gründung siehe dieses Handb. 1916/17. Zweck: Herstell. von chemischen Erzeugnissen u. Handel mit diesen. Die Ges. erbaut in Lugau eine Fabrik. Kapital: M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000, von den Gründern übernommen zu pari. Die G.-V. v. 15./4. 1916 beschloss Erhöh. um M. 200 000, doch scheint diese Erhöh. nicht durchgeführt worden zu sein, denn die a. o. G.-V. v. 10./3. 1917 hatte sich mit der Sanierung der Ges. zu befassen, denn die Unterbilanz von 1915 M. 73 953 war 1916 weiter gestiegen. Da eine Rekonstruktion der Ges. nicht möglich war, so wurde am 19./6. 1917 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Die Aktionäre werden leer ausgehen. Welche Konkurs-Dividende an die Gläubiger einmal verteilt werden kann, lässt sich jetzt noch garnicht übersehen, da die Verwertung der Masse erst begonnen hatund viel vom Ausgange der Prozesse mit dem früheren Direktor Mallet und einem Schadenprozess abhängt. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. K. Kreher, Stollberg i. E. Genussscheine: 90 Stück, die die Gründer erhielten u. zwar auf je 5 Aktien 1 Stück. Die Genussscheine erhalten von dem nach Verteil. von 10 % Aktien-Div. verbleibenden Gewinn ein Drittel. Bilanz am 30. Nov. 1915: Aktiva: Nicht eingezahltes A.-K. 79 549, Grundstück 21 922, Gleisanlage 11 718, Gebäude einschl. Schornstein, Rauchkanal, Kühlturm, Beleucht.- u. Heiz.- anlage 146 524, Masch. 126 398, Elektr. Bäder 150 663, Chlorverwertungsanlage I 33 980, do. II 11 692, do. III 9127, do. IV 3919, Verdampf- u. Einschmelzanlage einschl. Salzreinig. u. Laugenbassin 56 836, Werkstätteneinricht. 3196, Bureau- u. Laboratoriumseinricht. 1023, Kassa 1767, Anzahl. etc. 1799, Bankguth. 20 286, Verpflicht. der Sparkasse Lugau 50 800, Wertp. 90 850, Lizenz 20 000, Vorräte 1765, Verlust 73 953. – Passiva: A.-K. 450 000, Hypoth. 150 000, Kredit. 307 775, Kaut. 10 000. Sa. M. 917 775. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 60 824, Handl.-Unk. 41 745, Gründungs- unk. 4500, Betriebsunk. 162. Kredit: Entschädigungsk. 28 899, Rabatt u. Provis. 4380, Verlust 73 953. Sa. M. 107 233. Dividenden 1914–1915: 0, 0 % (Organisations- u. Baujahre). Direktion: Dr. Carl Jacobi, C. A. E. Schröder. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Piorkowski, Berlin; Fabrikbes. Wertheim, Meerane; Ernst Binder, Dresden; Justizrat H. P. Schomburgk, Stollberg i. E. Farbwerk Mühlheim vorm. A. Leonhardt & Co. Aktien-Gesellschaft in Mühlheim a. M. Gegründet: 16./3. 1895 mit Wirk. ab 1./1. 1895. Übernahmepreis M. 1 975 969. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des unter der Firma A. Leonhardt & Co. in Mühlheim a. M. mit Niederl. u. Fabrikationsstätten in Manchester, Bradford, Glasgow u. Roubaix bestehender Geschäftes, u. Herstellung, sowie Verkauf von Farbstoffen (insbes. Anilinfarben) u. chem. Er- zeugnissen aller Art. In der Bilanz für 1901 wurde eine Neubewertung der Vermögenswerte vorgenommen, wobei sich Abschreib. in Höhe von M. 1 070 797 ergaben. Nach Aufzehrung der Rücklagen im Betrage von M. 690 000 ergab sich ein Fehlbetrag von M. 380 000, zu dessen Deckung einige Mitgl. der Verwalt. M. 400 000 Aktien zurückgaben (s. bei Kap.). Die Misserfolge früherer Jahre haben die Verwaltung veranlasst, durch eine vollständ. Um- gestaltung der Anlagen u. Einricht. das Werk auf den heutigen Stand der Technik zu bringen, besonders wurden auch Bauten inkl. Einrichtung zur Herstellung von Farbstoffen u. Zwischenprodukten geschaffen, auch Aufführung eines weiteren grossen Fabrikgebäudes. Aufwendungen für diese Bauten 1901–1907 M. 526 574, 307 249, 310 008, 131 153, 128 119, 43 378, 20 101. Um die Darlehen, die seinerzeit zur Vergrösser. der Betriebe aufgenommen wurden, zu konsolidieren, fand im Mai 1907 die Ausgabe von Vorz.-Aktien u. Obligationen statt, die zur Abstossung dieser Schulden (M. 1 500 000), eines Vorschusses von M. 200 000 u. der bestehenden Hypoth. von M. 300 000 dienten. Neuerdings erforderten 1914 Zugänge auf Anlagen rd. M. 220 000; 1915 M. 39 000, 1916 M. 58 812. Durch den Krieg erlitten 1914 Produktion und Absatz empfindliche Störungen, doch konnte ein Teil des Betriebes in Gang gehalten werden. 1916 schwierige Beschaffung der Rohmaterialien.