1720 Dünger-Fabriken. Mercksche Guano- & Phosphat-Werke A. G., Hamburg. Gegründet: 16./12. 1899 mit Wirk. ab 1./1. 1899; eingetr. 23./12. 1899. Sitz der Ges. bis 23./11. 1911 in Harburg a. E. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstell., Bearbeit. u. Handel von resp. mit chem. Produkten u. Düngemitteln aller Art; Erwerb u. Ausnutzung von Patenten; Betrieb von Spedit.- u. Lagerungsgeschäften. Fabriken zu Vienenburg, Oker, Harburg. Die Ges. gehört der Vereinigung hannov.-sächsischer Düngerfabriken an. Die Fabriken in Vienenburg und Oker sind für Absatz und Produktion gleich günstig gelegen, da einerseits von hier aus die nahen den grössten Konsum an Düngerstoffen aufweisenden Provinzen Sachsen u. Hannover ohne erhebl. Transportkosten beziehen können, anderseits die Bezugsquelle der für die Produktion nötigen Säure, nämlich das fiskalische Hüttenamt, sich in unmittelbarer Nähe der Fabriken befindet. Auch die am Hafen gelegene Harburger Fabrik hat günstige Wasser- und Bahnverbindungen, Die Fabrikanlagen in Vienenburg und die in Harburg an der Elbe belegene neue Fabrik sind auf eigenem Grund u. Boden errichtet, während die Fabrik in Oker auf gepachtetem Grunde steht. Der Pachtvertrag in Oker mit dem fiskalischen Hüttenamt läuft noch bis 1./7. 1920. Eine Kündigung dürfte in absehbarer Zeit nicht stattfinden, weil hier das Werk Hauptabnehmer der Säure des Hüttenamtes ist und das Terrain für den Betrieb der Hütte nicht in Betracht kommt. Nichtsdestoweniger sind gerade mit Rücksicht auf diese Sachlage bei Errichtung der Ges. von den Einlagen, die sich auf gepachtetem Boden befinden, von vornherein Abschläge von 40–45 % gegen- über den Taxwerten von zus. M. 431 000 vorgenommen, sodass die Fabrikanlagen in Oker mit M. 68 300, gegen den Taxwert von M. 117 500, und in Harburg, der alten inzwischen aber aufgegebenen Fabrik, mit M. 180 300, gegen den Taxwert von M. 313 500 in die Ges. eingebracht wurden; auch für die Vienenburger Anlage wurde der Einbringungswert um etwa 20 % niedriger festges. als der Taxwert v. M. 510 000. Die Fabriken sind mit den neuesten leistungsfähigsten Masch. eingerichtet, sodass der Betrieb ein sehr ökonomischer ist. Mit Rück- sicht auf eine gedeihliche Entwickel. des Exportgeschäftes, u. um das Harburger Etablissement sowohl hinsichtlich eignen Grund u. Bodens für die Fabrikanlage, wie auch Hinsichtlich eigner Fabrikation von Schwefelsäure auf eine gesichertere Grundlage zu bringen, hat die Ges. auf eigenem Grund u. Boden am neuen Harburger Seehafen eine neue Superphosphat U. Schwefelsäure-Fabrik errichtet, die im Jan. 1908 in Betrieb kam. Die Ges. hat für diese Zwecke von der Stadt Harburg ein 26 749 qm grosses am Seehafen belegenes Grundstück für den Preis von ca. M. 400 000 erworben u. später dazu gekauft 5287 dm im Werte von ca. M. 75 000. Urspr. Buchwert der Fabrikanlagen M. 584 800, hierzu die Zugänge 1899–1916 M. 3 468 363, dagegen betrugen die Abschreibungen und Abgänge 1899–1916 M. 1 953 163, so dass die Anlagen ult. 1916 mit M. 2 100 000 zu Buch standen (ohne Grundstücke). Die Bebauung eines erworbenen Nachbargrundstückes erfolgte 1912/13. Die alte Fabrik in Harburg ist aufgegeben worden. Die Ges. steht in einem Vertragsverhältnis zu der Societe anon. des Usines à Zinc in Hamburg. 1914 Erricht. der Soc. Anon. Hugo Brauner in Valencia i. Span. mit 400 000 Pes. Kap. Infolge des Krieges machten sich Betriebseinschränk. not- wendig, da besonders das Exportgeschäft stockte. Nach Abschreib. auch von M. 115 000 auf Forder. im Auslande, gedeckt aus R.-F. I u. II, ergab sich 1914 ein Fehlbetrag von M. 1179. 1915 u. 1916 verringerte Rohmaterialzufuhr. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 4,/4. 1907 um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, angeb. den alten Aktionären zu 130 %. Agio mit M. 150 000 im R.-F. Der Ertrag dieser neuen Emiss. diente zum Bau der neuen Superphosphat- und Schwefelsäurefabrik. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. G.-V. v. 4./4. 1907, rückzahlb. zu 102 %; Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Norddeutschen Bank in Hamburg oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1 /7. Tilg. ab 1911 innerhalb 52 Jahren durcb. jährl. Auslos. von % des urspr. Betrages plus ersp. Zs. am 1./10. auf 2./1. (erstmals 1911); ab 1920 verstärkte TFilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherh.: Hyp. zur I. Stelle auf den Grundstücken, Gebäuden u. maschinellen Einricht. der Ges. in Har- burg u. Vienenburg. Aufgen. zur Bestreit. der Kosten von Neuanlagen u. zur Rückzahl. einer Hypoth. von M. 250 000. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 959 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank. Kurs in Hamburg Ende 1909.—1916: 101, 101, 101.25, 98.50, 95.75, 94.75*, —=, 92 %. Aufgelegt 6./7. 1909 zu 100.50 %. II. M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 23./11. 1911, rückzahlbar zu pari. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Norddeutschen Bank zu Hamburg oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1922 innerhalb 36 Jahren durch jährl. Auslos. von ca. 1 % des urspr, Anleihebetrages plus ersp. Zs., am 1./10. Czuerst 1921) auf 2./1. (zuerst 1922); ab 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur II. Stelle auf den oben bei Anleihe von 1907 ge- nannten Besitz in Harburg u. Vienenburg. Aufgenommen zur Vergrösserung der Fabrik- anlagen inkl. Ankauf eines Grundstückes in Harburg. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Anleihe I. Kurs in Hamburg Ende 1912–1916: 98.25, 98, 97.40*, –, 90 %. Aufgelegt am 1./2. 1912 zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1. Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., dann bis 4 % Div., vom Übrigen nach Absatz, etwaiger Sonderrückl. 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.