Gummi., Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken etc. 1933 Frankfurter Asbestwerke Aktiengesellschaft (vorm. Louis Wertheim) in Frankfurt a. M.-Niederrad. Gegründet: 6./7. 1898 mit Wirkung ab 1./1. 1898; eingetr. 10./9. 1898. UÜbernahmepreis M. 1 819 055 abzügl. M. 619 055 Passiven = M. 1 200 000. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von der in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts gegründeten Firma „Frankfurter Asbestwerke Louis Wertheim & Co. (seit 1894) G. m. b. H.“ zu Frankfurt a. M.-Bornheim u. Niederrad betriebenen Geschäfts. Herstell. u. Vertrieb von Asbest- u. Gummiwaren, sowie aller sonst. gewerbl. Erzeugnisse. Spezialität: Fabrikation sämtl. Asbest- u. Asbest-Kautschuk-Artikel, aller Sorten Stopfbüchsen-Packungen aus Asbest, Gummi, Metall, Baumwolle, Hanf etc., Seifensteindichtungen, Isoliermaterialien jeder Art. Die Grundstücke der Ges. in der Niederrader Gemarkung haben eine Grösse von 1 ha 47 a 92 qm, in der Bornheimer Gemarkung von 33 a 47 qm. Die Interessen-Gemeinschaft mit den Asbest- u. Gummiwerken Alfred Calmon in Hamburg, die einen grossen Teil der Aktien besassen, wurde 1911 bezw. 1912 vollständig gelöst. Der Gesamtverlust erhöhte sich 1911 auf M. 298 524. Wegen Sanierung siehe bei Kap. Der Reingewinn des J. 1912 (M. 44 394) wurde zu Rücklagen, Grat. u. Vortrag verwendet. 1913 5 % Div. verteilt. 1914 fiel der Umsatz um etwa 10 %, stieg aber 1915 wieder um rd. 33 %. 1914–1916 Heeres- lieferungen. Kapital: M. 600 000 in 600 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000. Zur finanziellen Reorganisation der Ges. beschloss die G.-V. v. 29./5. 1912 die Herabsetzung des A.-K. auf M. 600 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1. Der hierbei erzielte Buchgewinn fand auf die folgende Weise Verwendung: Tilg. der Unterbilanz M. 298 524, Abschreib. a. Masch., Inventar- u. Utensil. 228 794, R.-F. 60 000, Vortrag 12 682, zus. M. 600 000. Vorrechts-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 auf Namen der Frankf. Fil. der Deutschen Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. ab 1908 bezw. 1909; von da ab verstärkte oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die in Niederrad u. Bornheim gelegenen Grundstücke, Gebäude u. Masch. Noch in Umlauf am 31./12. 1916: M. 361 000, nicht begeben M. 371 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1899–1916: 103.40, 102, 100, 102, 101, 100.90, 102, 100.50, 97, 98.50, 100, 99, 94, 93, 90, 94*, –, 91 %. Zugel. M. 1 000 000, davon z. Subskription aufgelegt u. begeben M. 500 000 am 29./3. 1899 zu 103.25 %. Notiert in Frankf. a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige ausserord. Abschreib. u. Rückstellungen, vom Ubrigen bis 5 % als erste Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 3000), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundst. u. Immobil. 146 998, Masch. 1, Inventar-, Utensil. u. Fuhrwerk 1, Rohmat., fert. u. halbf. Waren 137 378, Effekten u. Kaut. 916 507, Kassa u. Wechsel 2501, Bankguth. 1 049 524, Debit. 168 271. – Passiva: A.-K. 600 000, Vorrechts-Anleihe 361 000, ausgeloste do. 15 450, R.-F. I 60 000, do. II 40 000, Delkr.-Kto 20 000, unerhob. Div. 220, Rückstell. f. zu erwartende Umzugskosten 100 000, Kriegsrück- stell. 100 000, Fürsorge 100 000 (Rückl. 70 000), Talonsteuer-Res. 6000, Kredit. 777 803, Div. 90 000, M. 100 Bonus pro Aktie 60 000, Tant. u. Grat 27 719, Vortrag 62 992. Sa. M. 2 421 185. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Feuerversich. 5855, Steuern u. Abgaben 8656, Vorrechts- Anleihe-Zs. 16 920, Abschreib. 346 357, Rückstell. für Umzugskosten 50 000.- Kriegsrückstell. 50 000, Gewinn 310 711. – Kredit: Vortrag 72 582, Geschäftsgewinn 715 919. Sa. M. 788 501. Kurs der Aktien Ende 1901–1912: 152, 140, 125, 110, 101, 100, 100, 100.50, 105, 100, 60, 45 %. Zugel. M. 1 200 000, hiervon bei den Zahlst. M. 600 000 11./4. 1901 zu 158 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./1. 1901 zur Subskription aufgelegt. Erster Kurs am 11./4. 1901: 158 % Notierten bis Ende 1912 in Frankf. a. M. Dividenden 1898–1916: 10, 12, 12, 8, 4, 3, 6, 5, 7, 7, 6, 4, 0, 0, 0, 5, 6, 10, 15 %, ausserdem für 1916 einmaligen Bonus von M. 100 in 5 % Kriegsanleihe verteilt. Coup.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Max Wertheim, Carl Kaiser. Prokuristen: Fr. Ehrhard, Leonh. Eisenhauer, Edm. Bausewein. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bankier Alfred Weinschenk, Stellv. Dr. jur. M. Ph. Hertz, Frankf. a. M.; Dr. med. Felix Blumenfeld, Cassel. Zahlstellen: Ges.- Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Bass & Herz; Hamburg: L. Behrens & Söhne. Gummi-Werke Fulda Akt.-Ges. in Fulda. Gegründet: 29./1. 1909 mit Wirkung ab 1./10. 1908; eingetr. 28./6. 1909. Frau Guts- besitzerin Olga Hasenclever, geb. Strack, Tremsbüttel; Walter Alfred Bernh. Hasenclever, Lennep; Frau Komm.-Rat Laura Agnes Hasenclever, geb. Bunge, Remscheid-Ehringhausen, haben in Anrechnung auf das A.-K. ihre zus. M. 500 000 betragenden Geschäftsanteile der „Gummiwerke Fulda, G. m. b. H.“ zu Fulda gegen Gewährung v. M. 150 000 Aktien übertragen. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Gummiwaren aller Art, insbes. Übernahme u. Fort- betrieb des zu Fulda unter der Firma „Gummiwerke Fulda, Ges. m. b. H.“ seit 1901 bestehenden Fabriketablissements. u. die Verwert. der von dieser Ges. angemeldeten oder ihr bereits erteilten Patente u. sonst. Schutzrechte. 1914–1916 Beschäftigung für Heeresbedarf.