Gummi-, Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken etc. 1735 Asbest- und Gummiwerke Alfred Calmon Aktiengesellschaft in Hamburg, Direktion und Centralbureau: Dorotheenstrasse 4–24; Asbest- fabrik: Dorotheenstrasse 4–24; Gummifabrik: Barmbeck, Flotowstrasse 24, mit Filialen in Berlin, London und Verkaufsstellen in Breslau, Dortmund, Dresden, Elberfeld, Frankfurt a. M., Köln, Königsberg, Magdeburg, Mannheim, München. Gegründet: 22./6. 1896; eingetr. 30./6. 1896. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Asbest- u. Gummiwaren, Treibriemen, Gummi-Turnschuhen, Gummi-Absätzen, Gummi-Ecken, Radreifen, Isolier- u. Dachbedeck.-Material. f. industr. u. Bauzwecke, sowie aller sonst. gewerbl. Erzeugnisse. Der Besitz an Aktien der Frankf. Asbest-Werke (vorm. Wertheim) wurde 1911 bar verkauft. Die Ges. Calmon unterhält neben obengen. Fil. Depots in allen gröss. Industrie- Cegntren u. betreibt gross. Export. Das Grundstück der Asbestfabrik hat einen Flächeninhalt von mehr als 145 000 q F., das der Ende 1899 fertiggestellten Gummifabrik einen solchen von ca. 30 000 qm. 1905 ist eine Spez.-Fabr. für Asbest-Dach- u. Wandschiefer, Marke Eternit, erbaut, dessen deutsches Patent die Calmon-Ges. besitzt; den Hauptvertrieb besorgt die deutsche Eternit-Ges. m. b. H. in Hamburg, deren Anteile sich im Besitz der Calmon-Ges. befinden. Die Immobil.- u. Masch.-Kti etc. wiesen für 1906–1916 M. 318 985, 450 847, 91 263, 176 388, 485 965, 210 238, 262 092, 191 400, 203 339, 124 791, – an Zugängen auf. Nach Kriegs- ausbruch bis 1916 grosse Bestellungen der Heeres- u. Marine-Verwalt. Sämtl. Aussenstände im feindl. Auslande sind abgebucht. Kapital: M. 4 475 000 in 4000 abgest. St.-Aktien u. 475 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./7. 1897 um M. 1 000 000, wovon M. 912 000 zum Nennwerte für Beteilig. bei gleichartigen industr. Unternehm. in Zahlung gegeben, die restl. M. 88 000 von einem Konsort. zu 170 % übernommen wurden; weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./3. 1899 um M. 500 000, angeboten den Aktionären zu 180 %; lt. G.-V. v. 30./12. 1899 um M. 1 500 000. Hiervon wurden M. 500 000 den Aktionären zu 160 % angeboten, M. 350 000 wurden von der Deutschen Bank in Berlin zwecks Einführ. der Aktien an der Berliner Börse zu 150 % übernommen. Zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die General-Versammlung vom 28./4. 1905 das A.-K. auf M. 6 000 000 durch Ausgabe von 1500 Aktien zu erhöhen; dieselben sind von einem Konsort. zu 100 % übernommen und den Aktionären 3:1 vom 16.–29./5. 1906 zu 105 % zuzüglich 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 und ½ Schlussnotenstempel zum Bezuge angeboten. Infolge der andauernd schwie- rigen Verhältnisse auf dem Rohgummimarkt u. ruinöser Verkaufspreise im Astbestgeschäft schloss das J. 1910 mit einem Betriebsverlust von M. 514 770 ab, wozu Abschreib. auf An- lagen mit M. 352 749, do. auf Effekten (Beteilig.) mit M. 277 271 u. solche auf Debit. mit M. 421 853 mit zus. M. 1 051 874 kamen, so dass ein Gesamtverlust von M. 1 566 645 resul- tierte, wovon M. 13 951 durch Gewinnvortrag u. M. 908 188 durch R.-F. Deckung fanden, 80 dass ein Verlust von M. 644 505 vorgetragen wurde. Zur Vornahme notwendiger Abschreib. auf Beteilig., zur Beseitig. des vorstehenden Verlustes u. zur Ablös. der für die Erweiter. der Betriebsmittel u. Geschäfte gegen die Effekten aufgenommenen Darlehen beschloss die a. 0. G.-V. v. 11./7. 1911 die derselben unterbreiteten Vorschläge, nach denen das A.-K. 3:2 zus. gelegt, also auf M. 4 000 000 herabgesetzt wurde, gleichzeitig wurden M. 2 000 000 in 6 % auslosbaren Vorz.-Aktien zum Kurse von 103 % ausgegeben, so dass das A.-K. aus 19000 abgest. St.-Aktien u. 2000 Vorz.-Aktien, letztere mit Div.-Ber. ab 13./7. 1911, bestand. Die Vorz.-Aktien erhalten eine Vorz.-Div. von 6 % u. werden aus dem jährl. Reingewinn mit 110 % nebst 6 % Zs. vom 1./1. des Auslos.-Jahres bis zum Einlös.-Tage durch Auslos. getilgt. (Siehe auch unten bei Gewinn-Verteil.) Sollte die Ges. in Liquid. treten, so werden die Vorz.-Aktien aus dem nach Deckung der Schulden verbleibenden Vermögen der Ges. vor den St.-Aktien, u. zwar zum Kurse von 110 %, zurückgezahlt. Verjähr. der ausgelosten Vorz.-Aktien: 10 J. (F.) Nach G.-V.-B. v. 7./4. 1915 können die Vorz.-Aktien behufs Amort. auch freihändig angekauft werden. Infolge dessen wurden 1915 nom. M. 1 300 000 Vorz.- Aktien freihändig erworben; Auszahl. ab 17./4. 1916; dann 1916 weitere M. 225 000 Vorz.- Aktien angekauft u. zurückbez. A.-K. Ende 1916 nur noch M. 4 475 000 in 4000 St.- u. 475 Vorz.-Aktien. Im J. 1917 wurden 266 Vorz.-Aktien ausgelost. Vorrechts-Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1896, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Auslos. von mind. M. 50 000; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Hypoth. auf den Grundstücken der Ges. in Hamburg, Dorotheenstr., im Betrage von M. 1 030 000. Pfandh.: Deutsche Bank. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 450 000. Kurs in Hamburg Ende 1901–1916: 98, 99.50, 99, 100, 100.50, 96, 95.70, 97, 99, 98, 94, 91.70, 94, 96.75*, — 94 %. II. M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 13./2. 1902 u. staatl. Genehm. v. 2./4. 1902, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Auslos. von mind. M. 125 000 im Jan. auf 1./7.; kann verstärkt u. mit 3 monat. Frist ganz gekündigt werden. Zur Sicherheit der Anleihe ist zu gunsten der Bankfirma L. Behrens & Söhne in Hamburg von der Ges. eine Gesamtsicher.- Hypoth. in Höhe von M. 2 625 000 auf ihr Grundeigentum in Hamburg eingetragen worden. Das mit allen Baulichkeiten u. allen sonst. Bestandteilen u. allem Zubehör verpfändete Grundeigentum besteht aus dem gesamten der Ges. gehörigen, in den Grundbüchern von Barmbeck u. Winterhude eingetr. Grundstücken. Die Hypoth. ist auf das Grundeigentum in Barmbeck an 1. Stelle, auf das in Winterhude nach einer Sicher.-Hypoth. von M. 1 030 000