Leder-Fabriken. Deutsche Kunstleder-Akt-Ges. in Kötitz b. Coswig i. Sachsen. Gegründet: 24./8. 1897 in Dresden; eingetr. 23./12. 1897. Firma lautete bis März 1910 „Deutsche Pluviusin-(Kunstleder) Akt.-Ges.“ Zweck: Benutzung u. Verwertung der von Aug. Hansel angekauften Deutschen Reichs- patente Nr. 78 918 (Verfahren zum Wasserdichtmachen von Geweben u. Papieren) und des Zusatzpatentes Nr. 80 231 für Pluviusinerzeugung, fabrikmässige Erzeugung u. Vertrieb von Pluviusin u. einschläg. Artikeln. 1905 M. 130 000 für Erwerb eines angrenzenden Grund- stücks und Neuanlagen aufgewandt; Zugänge 1906–1909: M. 111 393, ca. 300 000, 233 000, 68 000. 1910 fanden nochmals grössere Erweiterungen der Anlagen mit ca. M. 188 000 Kosten- aufwand statt. 1911 Erwerb eines dem jetzigen Besitz gegenüberliegenden Terrains von ca. 46 000 qm, so dass der Gesamtbesitz jetzt 74 000 am beträgt. Zugang hierfür sowie für sonstige Anschaffungen ca. M. 216 000. Neuanlagen bezw. Anschaffungen 1912 – 1916: M. 110 666, 55 369, 239 154, 245 593, 344 622. 1911 Erwerb der Kunstlederfabrik Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach (siehe bei Kap.) 1917 Erwerb der Bleicherei, Färberei u. Appre- tur-Anstalt Bamberg A.-G. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 21./4. 1900 auf M. 1 000 000 durch Vernicht. der Aktien Nr. 1001–1500, welche zu diesem Zweck dem Vorst. übergeben wurden. Der Buchgewinn von M. 500 000 ist zur Tilg. der Unterbilanzen per 31./12. 1898 u. 1899 von M. 326 471 und zu Abschreib. verwendet worden Laut G.-V. v. 27./9. 1906 wurden behufs Tilg. des Patent-Konto M. 330 000, auf jede Aktie 33 % = M. 330, also zus. M. 330 000 nachgezahlt; das A.-K. blieb hierdurch unverändert. Zum Zwecke der Erweiterung der Fabrikanlage und zur Verstärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 12./3. 1907 Erhöhung des A.-K. um M. 200 000 (also auf M. 1 200 000) in 200 Aktien, wovon zunächst 100 Stück mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 an ein Banken-Konsort. zu 105 % begeben wurden, angeboten den alten Aktionären zu 110 %; die restlichen 100 Stück wurden nicht emittiert, vielmehr beschloss die G.-V. v. 9./4. 1908 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (also auf M. 1 400 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber ab 1./1. 1908, ü bernommen von einem Konsort. zu 105 %, angeboten den alten Aktionären 4 1 vom 7.–21./5. 1908 zu 110 % plus 4 % Stck.-Zs. ab 1./1. 1908; emittiert zum Zwecke der Erweiterung der Fabrik- anlagen und Erhöhung der Betriebsmittel. Die a. o. G.-V. v. 7./6. 1911 beschloss eine Kap.- Erhöh. um M. 1 000 000 sowie den Erwerb der St.-Anteile der Kunstlederfabrik Carl Bock- hacker G. m. b. H. in Gummersbach gegen Gewährung von M. 500 000 neuer Aktien. Den alten Aktionären wurden auf die restl. 500 neuen Aktien, emittiert zur Verstärkung der Betriebsmittel, das Bezugsrecht im Verhältnis von 9:2 zum Kurse von 130 % eingeräumt. Agio mit M. 85 921 in R.-F. Nocamals erhöht lt. G.-V. v 22./5. 1914 um M. 600 000 (auf M. 3 000 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, begeben zu 124 % an ein Konsort., angeboten den Aktionären v. 8./6.–23./6. 1914 zu 130 %. Die a. o. G.-V. v. 19./8. 1916 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 750 000 (also auf M. 3 750 000). Die neuen Aktien waren für ein Viertel des Jahres 1916 div.-ber., übernommen von einem Konsort. zu 109 %, angeboten den alten Aktionären zu 115 %. Anleihe: M. 350 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 27./9. 1906, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 500 lautend auf den Namen des Bankhauses Gebr. Arnhold in Dresden oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1908 bis spät. 1928 durch jährl. Auslos. von mind. 3 % u. ersp. Zs. oder freihänd. Rückkauf im April auf 1./10.; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicher- heit: Hypothek zur I. Stelle auf das Fabrikgrundstück nebst Masch. etc. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 237 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (K.) Zahlst. wie bei Div. Kurs in Dresden Ende 1907–1916: –, 100, –, 101, –, –, 96.50, 95.50*, =, 94 % . geführt daselbst Anfang Juni 1907. Hypothek: M 99 000 zu 4 % auf ein im J. 1911 erworbenes Grundstück. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., etwaige weitere Rückl., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl.), bis 10 % Tant- an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. u. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstückskto 246 745, Gebäude 928 000, Masch. 120 000, elektr. Licht- u. Kraft- Anlage 1, Gleisanlage 1, Utensil. 1, Mobil. 1. Labora- torium 1, Wasserleitung 1, Kassa 13 625, Rimessen 114 301, Effekten u. Geschäftsanteile 946 789, Kaut. 20 006, Debit. 2 212 207, Bankguth. 379 322, Assekuranz 9000, Fabrikat.-Kto: Rohmaterial., halbf. u. fertige Fabrikate 1 447 392. — Passiva: A.-K. 3 750 000, Teilschuld- verschreib. 237 000, do. Zs.-Kto 2677, Hypoth. 99 000, R.-E. 375 000, Delkr.-Kto 225 000, R.-F. II 270 000, Assekuranz-Res. 5000, Bessert-Nettelbeck-F. 34 082, unerhob. Div. 1300, Talonsteuer-Res. 20 750, Rückstell. zur Beihilfe für Arbeiterwohn. 8000, Kredit. 965 801, Div. 318 750, Tant. an A.-R. u. Grat. an Vorst. etc. 77 226, Gebr. Arnhold'sche Pens.-Verein 3000, Vortrag 44 807. Sa. M. 6 437 396. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 641 619, Musterspesen 5758, Assekuranz 20 635, Steuern 31 734, ord. Abschreib. 254 910, a. o. Abschreib. 55 000, Res.-F. I 33 365), do II 40 000, Delkr.-Kto 25 000, Talonsteuer-Res. 3750, Gewinn 443 784. – Kredit: Vortrag 44 015, Betriebs-Überschuss einschl. Gewinn aus Gummersbach 1 511 544. Sa. M. 1 555 559.