1770 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Neu aufgenommen wurde 1899 die Herstellung keramischer Papiere u. Buntdrucke dagegen ist seit einigen Jahren die Fabrikation von Leim, da unrentabel, gänzlich eingestellt. Spezialität: Fabrikation photograph. Papiere. Per 1./7. 1908 erfolgte der Ankauf der seit 1810 bestehenden Bunt- u. Chromopapierfabrik v. Alois Dessauer in Aschaffenburg-Auhof. Areal bei der Fabrik jetzt rund 10 ha. Zugänge a. Gebäude u. Masch.-Kti 1909 M. 104 006, 1910: M. 80 378, 1912–1913: M. 66 400, 135 000. Nach Ausbruch des Krieges im Aug. 1914 arbeitet die Ges. in beiden Fabriken mit beschränktem Betriebe. 1916 Schwierigkeit bei Beschaffung der Rohstoffe. Kapital: M. 1 750 000 in 3385 Aktien (Nr. 1–3385) à M. 300, 323 Aktien (Nr. 3386–3708) à M. 1500 u. 250 Aktien (Nr. 3709–3958) à M. 1000. Urspr. A.-K. fl. 1 050 000 in 2100 Aktien à fl. 500, herabgesetzt 1862 auf fl. 700 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. Mai 1880 auf 3385 voll einbezahlte Aktien à M. 300 = M. 1 015 500 und 323 Aktien à M. 1500, von denen zunächst 123 Stück ausgegeben wurden; die G.-V. v. 28. Juni 1894 beschloss Begebung weiterer 200 Stück, div.-ber. ab 1. Jan. 1894, angeboten den Aktionären zu 140 %, auf M. 6000 nom. alte Aktien kam 1 neue Aktie. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./7. 1908 um M. 250 000 (auf M. 1 750 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, welche dem Verkäufer der Buntpapierfabrik Alois Dessauer zu pari in Anrechnung auf den Kaufpreis überlassen wurden. Ausserdem wurde eine Hypoth. von M. 425 000 auf Fabrik Auhof errichtet. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Hypoth.-Schuldverschreib. von 1898, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 3./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. von M. 30 000 in der G.-V. auf 1./7. Ende 1916 noch M. 458 500 in Umlauf. Zahlst.: Aschaffenburg: Ges.-Kasse, Bayer. Handelsbank; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1898–1916: 102, 100, 95.60, 97.50, 98.50, 101.60, 101.50, 101.80, 8680, 95, 95, 97, 97, 94, 94, 94, 99 %. Hypotheken: M. 425 000 auf der 1908 erworbenen Fabrik Auhof. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Nach Aktien-Beträgen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest je 10 % Tant. an Dir. u. A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke Hauptbetrieb 104 189, do. Auhof 182 484, Gebäude: Hauptbetrieb 891 215, do. Auhof 336 488, do. Keramik 53 500, zus. 1 281 204, Abz. 51 204 Abschreib. bleibt 1 230 000, Masch. u. Einricht.: Hauptbetrieb 284 382, do, Auhof 258 242, do. Keramik 44 738, zus. 587 362, abz. 139 362 Abschreib. bleibt 448 000, Vorräte für lithograph. Druckereien 1, Fuhrpark 6000, Anschlussgleis 9000, Vorräte an Buntpapier, Roh- stoffen, Reparat.- u. Betriebsmaterial 1097 415, Kassa, Wechsel, Wertp. u. Beteilig. 199 807, vorausbez. Versicher. 20 880, Debit. 842 592. – Passiva: A.-K. 1 750 000, unerhob. D% R.-F. 175 000, Spez.-R.-F. 240 000, Ern.-R.-F. 30 000, Delkr.-Res. 30 000 (Rückl. 25 265), Gebühren- Res. 12 860, Schuldverschreib. 458 500, verloste do. 3500, do. Zs.-Kto 6730, Hypoth. 425 000, Beamten-Unterstütz.-Kasse 137 746 (Rückl. 30 000), Kredit. 697 098, Div. 122 500, Tant. 29 808, Vortrag 20 857. Sa. M. 4 140 371. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Spesen u. Verzinsungen 413 644, Abschreib. 206 093, Gewinn 228 431. – Kredit: Vortrag 13 932, Mietertrag der Arb.-Wohnungen 431, Zs. aus Wertp. 2522. Sa. M. 848 169. Kurs der Aktien: In München Ende 1901–1916: –, 172, 176.50, 193, –. 192, –, 180, 164, 178, 188, 168.50, 170, 167*, –, 108 %. Eingef. 26./3. 1889 zu 115.50 %. – In Frankfurt a. M. Ende 1899–1916: 150, 172.50, 177.50, 191.10, 197, 195, 199, 18050, 164.50, 178, 188, 168 90 170 165% 108 % Eingef. in Frankf. a, M. 3./8. 1894 durch die Deutsche Bank zu 143 % Dividenden 1901–1916: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 4, 3, 7 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Wilh. Schmitt, Dr. Hans Dessauer, Alex. Herlein. Prokuristen: K. Weise, Ph. Bourdon, E. Petzolt, K. Zeller. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Wilh. Schäfer, Diez; Stellv. Dr. Curt Albert, Wiesbaden; Fabrikbes. Fritz Schmuck, Pforzheim; Dir. Carl Spaeth, Frankf. a. M. Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Handels- bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Aschaffenburg: Bayer. Handelsbank Fil. vorm. M. Wolfs- thal; Köln: J. H. Stein; Würzburg: Felix Heim; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. u. Darmstadt: Bank f. Handel u. Ind. 9 0 * 3 Aktiengesellschaft für Zellstoff- & Papierfabrikation in Aschaffenburg. (Firma bis 19./4. 1917: Act.-Ges für Maschinenpapier-(Zellstoff-)Fabrikation. Gegründet: 13./5. 1872; eingetr. 31./5. 1872. Zweck: Fabrikation von Zellstoff u. Papier, sowie Betrieb sonstiger hiermit zusammen. hängender Fabrikationsarten. Betrieb der Maschinenpapierfabrik u. der zwei Cellulosefabriken in Aschaffenburg, der Cellulosefabrik in Stockstadt, der 1903 durch Verschmelz. mit der Niederrhein. Zellstoff-A. G. auf die Aschaffenburger Ges. übergegangenen Zellstoff-Fabrik in Walsum a. Rh. u. der 1905 gleichfalls durch Verschmelz. übergegangenen Cellulosefabrik Memel i. Ostpr. (s. unten). Die Produktionsfähigkeit der Cellulose-Fabriken beläuft sich zurzeit auf rund 110 000 t. Die Cellulose wird zum Teil verarbeitet in der Maschinenpapierfabrik in Aschaffenburg u. in der Papierfabrik zu Memel, die zus.