1774 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Dividenden 1906–1916: 7, 7, 4, 6, 7, 7, 7, 5, 0, 0, 6 %. Direktion: Dr. Guido von Maltitz. Prokurist: Wilh. Schemmann. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Brüning, Hanau; Emil Asmann, Bank-Dir. A. Bertram, Barmen; Werner Ocker, Langendiebach; Rechtsanwalt Dr. Ernst Hoddick, Elberfeld. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Barmen: Barmer Creditbank. Vereinigte Bautzner Papierfabriken in Bautzen. Gegründet: 27./12. 1871. Übernahmepreis M. 2 580 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation von Papieren wie: Druckpapiere für Kupfer-, Bunt-, Karten-, Werk., Noten-, Licht-, Autotypie-, Tief-, Offsetdruck in Bogen u. Rollen. Brief-, Normal-, Kanzlei-, Konzept- u. Kartonpapiere. Gestrichene Kunstdruckpapiere, Elfenbein- u. Bristolkartons. Roh- papiere für Luxus-, Karton-, Chromo-, Kunstdruck- u. Buntpapier-Fabriken. Rollenfabrikation für Telegraphenscheiben usw Tageserzeugung 70 000 kg. Fabriken in Bautzen, Obergurig, Doberschau, Singwitz nebst Pacht. (seit 1894) der domstiftlichen Holzschleifereien in Kirschau u. Schirgiswalde mit Lippitschmühle. 1904 Erwerb eines Gutes in Schwarznauslitz für M. 60 000. Die Fabriken arbeiten mit 8 Paqiermasch. von 140–220 em Bahnbreite (1909/10 wareu nur4 Masch. in Betrieb). Die nötige Kraft wird durch 1 Dampfturbine von etwa 1500 PS., 18 Dampfmasch. mit etwa 1180 PS. u. 7 Turbinen mit etwa 468 PS. geliefert. In den Hoklzschleifereien sind 10 Schleifer im Betriebe, die den benötigten Holzstoff für den eigenen Bedarf liefern. In den Fabriken werden gegen 1200 Beamte u. Arb. beschäftigt. Die Grösse des Grund- besitzes. beträgt ca. 70 ha. Die im J. 1908 abgebrannte Hauptfabrik Bautzen wurde 1910/11 einem vollständigen Umbau unterzogen, wofür bis Ende 1911 M. 3 744 794 inkl. Obergurig aufgewendet wurden. Auch in Obergurig wurde die am 22./23. Mai 1910 abgebrannte Fabrik 1910/11 neu aufgebaut. Im Kriegsjahr 1914 weitere Steigerung der Unterbilanz um M. 161 159 auf M. 760 524. Im J. 1915 besserte sich die geschäftl. Lage, denn die Papiererzeug. konnte nahezu in vollem Masse aufrecht erhalten werden; der Reingewinn betrug nach M. 545 827 Abschreib. M. 305 984, um welchen Betrag die Unterbilanz auf M. 454 539 zurückging. Dieselbe konnte aus dem Gewinn des J. 1916 getilgt werden, ausserdem M. 739 090 Reingewinn erzielt, aus dem die rückständige Div. von 1902–1915 auf die Vorz.-Aktien nachgezahlt u. den St.-Aktien 4 % gezahlt werden konnte. Die Ges. hat Anfang des J. 1915 Teile ihres Areals in Schwarznausslitz, Schlungwitz u. Singwitz mit den darauf befindl. Gebäuden u. einem Teile der dazugehörigen Masch. zum Preise von M. 700 000 verkauft. Die in diesem Gelände gelegenen Fabrikanlagen in Obergurig, Singwitz u. Doberschau bleiben von diesem Verkaufe unberührt. Nach den Bedingungen der Anleihe von 1911 wird der ganze Kaufpreis, weil die verkauften Grund- stücke aus dem Pfandverbande entlassen worden sind, abzüglich geringer für Kosten und Steuern benötigter Beträge, bis auf M. 50 000, über welche die Ges. nach § 9 der Anleihe- bedingungen frei verfügen darf, zur Sicherstellung der Teilschuldverschreib.-Anleihe durch * Kriegsanleihe verwendet. Kapital: M. 4 050 000 in 1350 Vorz.-Aktien zu M. 1000 u. in 9000 St.-Aktien à M. 300. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung bei Auflös. der Ges. Urspr. M. 2 700 000 in St.-Aktien, beschloss die a. o. G.-V. v. 15./7. 1909 zur Abstossung von Kredit. u. zur Deckung der Betriebsmittel die Erhöhung des A.-K. um M. 1 350 000 in 1350 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von der Dresdnev Bank, angeboten den alten Aktionären vom 2.–28./8. 1909 zu 104.50 % zuzügl. Schlschst.:: auf M. 6000 alte Aktien entfielen 3 Vorz.-Aktien zu M. 1000; eingezahlt 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, weiter 50 % am 3./1. 1910 u. 25 % am 1./7. 1910. Hypoth.-Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1912, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 u. 500; lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1917 bis spät. 1955 durch jährl. Ausl. von 1 % des urspr. Anleihebetrages plus ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 3 650 000 zur ersten Stelle an dem gesamten Grundbesitze der Ges. Der verpfänd. Grundbesitz umfasst drei Papierfabriken in Bautzen, Obergurig u. Doberschau, eine Kunstdruckstreicherei in Singwitz, eine Holzstofffabrik in Schlungwitz, ein Halbstoffwerk in Schwarznauslitz, eine Eisenbahnstation mit Lagerhäusern in Singwitz u. ein Bauerngut in Schwarznauslitz. Die verpfändeten Grundstücke u. Gebäude haben nach den im Jan. 1912 auf- genommenen Schätzungen der Sachverständigen einen Schätzungswert von M. 3 222 460, die auf den verpfändeten Grundstücken befindl. Masch. u. Utensil., die als Zubehör unter die Verpfändung fallen, nach der im Febr. 1912 aufgenommenen Schätzung einen Schätzungs- wert Fon M. 2 969 617, so dass der Gesamtschätzungswert der verpfändeten Objekte sich auf M. 6 192 077 beläuft. Wegen Verkauf von Grundstücken Anfang 1915 siehe oben. Auf- genommen zur Bestreit. der weiteren Kosten der von der Ges. errichteten Neubauten u. der Aufwend. für die Neuanschaff. von Masch. usw. sowie zur Konvertierung der alten 4 % An- leihe der Ges. vom J. 1904 im Betrage von noch M. 988 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Wie bei Div. u. Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Dresden u. Bautzen. Kurs Ende 1912–1916: 99.50, 94, 91.75*, –, 96 %. Zugel. in Dresden im Juni 1912. Aufgelegt M. 1 500 000 am 3./4. 1912 zu 101 %, dann M. 1 000 000 am 15./6. 1912 zu 100 %. Restl. M. 1 000 000 dienten zum Umtausch der Anleihe von 1904.