1794 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. eine Tagesprod. von ca. 45 000 kg eingerichtet, sie besitzt 3 stehende und 4 rotierende Kocher, ferner 5 mechan. Schwefelkiesöfen mit dazu gehör. Apparaten u. Absorptionsanlagen. Die Fabrik ist durch eine der Ges. gehörige Gleisanlage von ca. 1 km Länge an die Staats- bahn angeschlossen. Die Fabrik Campmühle besitzt eine Papiermasch. von 1.60 m Arbeits- breite mit zugehör. Vorbereitungsmasch., Kalandern, Schleifmasch. etc., sowie eine Holz- schleiferei mit 4 grossen Holzschleifapparaten, zugehör. Hilfs- u. Entwässerungsmaschinen. Die Fabrik C. im Sept. 1915 teilweise abgebrannt, aber bis April 1916 wieder aufgebaut. Die Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit 10 Schleifapparaten u. zugehörigen Sortier- u. Entwässerungsmaschinen. Ausserdem besitzt die Ges. 31 Beamten- u. Arbeiter- Wohnhäuser; im Betriebe sind zurzeit ca. 30 Beamte u. ca. 800 Arb. beschäftigt. Betriebs- erweiter. u. Verbesser. in Hammermühle erforderten 1910 M. 687 773. In Campmühle fand 1910/11 der Umbau der Turbinenanlage nebst Holzschleiferei statt. Kosten der Neuanlagen I. „ 1911 zus. ca. M. 360 000. Zugänge 1912–1916 ca. M. 100 000, 120 000, 155 000, 89 982, 177 000. Die G.-V. v. 20./4. 1912 beschloss den Ankauf der in Konkurs geratenen Raths-Damnitzer Papierfabrik für M. 600 000. Den Kaufpreis sowie einen Betrag von M. 1 000 000 für den Unmbau der Fabrik hat der Vorbesitzer zu mässigem Zinsfuss für eine Reihe von Jahren geliehen. Das Fabrik-Anwesen besteht aus etwa 400 Morgen, zur Hälfte Wald, einer Zell- stoff- u. Papierfabrik mit 4 Papiermasch. nebst den erforderlichen Hilfsmasch. Während des Neu- u. Umbaues in 1912 musste der Betrieb eingestellt werden; nur eine Papiermasch. mit Zubehör konnte mit Wasserkraft beständig in Betrieb bleiben. Seit Ende Dez. 1912 arbeitet die erneute Zellstoff-Fabrik mit 2 stehenden Kochern u. weitere 2 Papiermasch. kamen in Betrieb. Anfang 1913 sind auch die grosse (vierte) Papiermasch. u. ein dritter grosser Zell- stoffkocher, somit also die gesamte Anlage, in Betrieb gekommen. Gesamtaufwendung für Neu- u. Umbauten M. 1 232 152. Papier-Absatz 1908–1914: 8 715 006, 9 838 084, 11 800 771, 12 934 834, 13 997 944, 13 502 421, 10 113 141 kg; für 1915 u. 1916 nicht veröffentlicht. Nach M. 450 135 Abschreib. ergab sich für 1914 ein Fehlbetrag von M. 542 622, zu dessen Deck. der ganze Ern.- u. Disp.-F. von M. 450 000 herangezogen u. noch dem R-F. der Betrag von M. 92 622 entnommen werden musste. Das ungünstige Ergebnis wird auf die prekären Verhältnisse in der Papierindustrie zurückgeführt, sowie auf die verschied. Stifleg. des Betriebes infolge der Kriegsstörung. Infolge des andauernden Kriegszustandes ergab sich für 1915 nach M. 438 163 Abschreib. eine neue Unterbilanz von M. 482 340, deren Deckung aus dem R.-F. stattfand. Die amerikanische Tochterges. erzielte für 1914 u. 1915 zwar einen Gewinn, verteilt aber keine Dividende; 1915 $ 75 000 Div. Für die Aussenstände im feind- lichen Auslande (M. 272 638) wurde 1916 eine Kontokorrent-Res. gebildet. Im J. 1916 wurde ein Fabrikationsgewinn von M. 2 194 922 erzielt, hierzu M. 2 501 605 Buchgewinn aus dem Verkauf des amerikan. Geschäftes, zus. M. 4 696 527. Nach M. 909 568 Abschreib. betrug der Reingewinn M. 3 136 642. 1917 arbeitet die Ges. fast ausschliesslich für Heeresbedarf. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Aus- führung von Neuanlagen lt. G.-V. v. 23./11. 1905 um M. 250 000 Aktien, übernommen vom Bankhaus Abr. Schlesinger in Berlin zu 210 %, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Agio mit M. 253 171 in R.-F. Nochmals erhöht behufs Aufstellung einer zweiten Papiermaschine lt. G.-V. v. 5./3. 1907 um M. 250 000 in 250 Aktien, übernommen von Abraham Schlesinger zu 210 %, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Agio mit M. 249.545 in R.-F. Für die Durchführ. der Transaktion u. die Einführ. der neuen Aktien von 1905 u. 1907 an der Berliner Börse erhielt die Übernahmefirma je M. 10 000 Prov. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./3. 1908 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, übernommen von Abraham Schlesinger zu 145 %, angeboten den alten Aktionären zu 150 %; Agio mit M. 208 090 in R.-F. Der Erlös diente zur Deckung von Mehrausgaben bei dem Fabrikneubau, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 11./9. 1909 um M. 3 000 000 (auf M. 5 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909. Von diesen neuen Aktien übernahm M. 500 000 ein Konsort. zu 100 % unter Tragung sämtl. Kosten, Stempel, Börseneinführ. etc., angeboten den alten Aktionären 4:1 vom 29./9.–13./10. 1909 zu 140 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909; diese M. 500 000 dienten zur Verstärk. der Betriebsmittel sowie zur Abstossung schwebender Schulden. Restliche M. 2 500 000 neuer Aktien dienten zum Erwerb von $ 960 000 Shares der Hammermill Paper Company in Erie (Pennsylvania, Amerika). Näheres über diese Ges. siehe Handbuch Jahrg. 1916/17. Die G.-V. v. 15./12. 1916 beschloss den Verkauf des amerikanischen Unternehmens. Durch diesen mit M. 2 501 605 Buchgewinn erfolgten Verkauf wurde die Ges. in die Lage versetzt, ihre sämtl. Hypoth. und Bankschulden abzulösen, sodass sie in Zukunft keine Zinsen mehr zu zahlen hat. Hypotheken: M. 300 000 auf Ratsdamnitz. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (erfüllt), event. Dotierung von Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., verbleib. Überschuss Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Varzin: Gebäude 584 501, do. Masch. 1 219 001, do. Arb.- u. Beamtenhäuser 225 000, do. Eisenb.-Anl. 26 200; Rathsdamnitz: Grundstück 49 007, do. Gebäude 657 000, do. Masch. 1 075 000, do. Arbeiterhaus 128 000, do. Eisenbahn-Anlage 37 600, Papier-Vorräte 857 717, Fabrikat.-Bestände (Holz etc.) 1 742 401, Utensil. u. Ersatz-