1800 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Akt.-Ges. Papyrolinwerk & Couvertfabrik in Konstanz am Bodensee mit Filiale in Emmishofen, Schweiz. Gegründet: 27./10. 1891. Firma lautete bis 15./11. 1900 A.-G. Couvertfabrik Konstanz u. Emmishofen. Zweck: Gewerbsmässige Fabrikation von Couverts, Anhänge-Etiketten, Muster- u. Lohndüten. Spez.: Stoffpapiere (Papyrolin- u. Leinenpapier, mit Gewebe unter- fütterte Papiere auf Rollen u. in Formaten für Landkarten- u. Plakatdruck). Ca. 150 Arb. Jährl. Produkt. an 150 000 000 Briefumschläge u. 2 000 000 qm Stoffpapier. 90 Spezial- u. Hilfsmasch. 60 PS. Dampf, wovon 3 PS. elektr. Übertragung nach Emmishofen. Kapital: M. 224 000 in 320 Aktien à M. 700. Urspr. A.-K. M. 320 000. Hypoth.: M. 32 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.; doch darf kein Aktionär mehr als den fünften Teil der vertret. Stimmen auf sich vereinigen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis M. 50 000, sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., 25 % an Dir. u. Beamte, 65 % zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Gebäude 148 170, Masch. 292 631, Mobil. 17 697,. Kassa 2221, Debit. 140 365, Betriebs-Vorräte 227 108, Effekten 5251. – Passiva: A.-K. 224 000, Hypoth. 32 000, Kredit. 107 563, Amort.-F. 346 656, R.-F. 31 422, Delkr.-Kto 7623, Gewinn 84 178. Sa. M. 833 445. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amortis.-F. 17 595, Delkr.-Kto 7075, Res.-F. 4093, Gewinn 84 178. – Kredit: Vortrag 6403, Bruttogewinn 106 539. Sa. M. 112 942. 0 Dividenden 1904–1916: 4, 4, 5. 6, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 3, 6, 10 %. C.-V.: 4 J. n. F. Direktion: Karl Baier. Prokurist: Carl Böhringer. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Mor. Ehinger, Konstanz; Stellv. O. Peyer, Zürich; Conrad Hagmann, Zug; Fabrikant F. Leinfelder, Schrobenhausen; Privatiere A. Osterwalder, Konstanz. Zahlstellen: Konstanz: Eigene Kasse, Vorschuss-Verein Konstanz. Kostheimer Cellulose- u. Papierfabrik A.-G. in Kostheim bei Mainz. * Gegründet: 1./6. 1885; eingetr. 2./7. 1885. Firma bis 28./12. 1899 Kostheimer Cellulosefabrik. Zweck: Betrieb einer Cellulose- u. Papierfabrik. Spezialität: Fabrikat. von einseitig glatten Düten- u. Packpapieren. In der Fabrik sind in Betrieb 10 Cellulosekocher, 13 Dampfkessel mit zus. 2321 qm Heizfläche, 1 Turbo-Dynamo von 3000 PS. für Drehstrom-Erzeugung, 1 Drehstrom-Gleichstrom-Umformer, 1 Drehstrom-Transformator, 41 Drehstrom- u. 44 Gleich- strom-Motore bezw. Dynamos, 5 Dampfmasch. mit zus. 1000 PS. als Reserve, 7 Papiermasch. u. 3 Cellulose-Entwässer.-Masch., welch letztere zur Herstellung von Cellulose dienen. Be- schäftigt z. Z. 35 Beamte, 450 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Fabrik liegt am Main mit ca. 250 m Wasserfront u. ermöglicht den grossen Rheinkähnen unmittelbar an den Ausladestellen an- zulegen. Der Grundbesitzt beträgt jetzt insgesamt rd. 95 000 qm. Fabriziert 1907–1913 Cellulose: 9 055 427, 9 787 028, 10 065 286, 11 808 341, 13 312 742, 15 347 653, 15 492 000 kg; Produktion an Papier: 9 511 793, 10 126 156, 11 113 520, 12 148 169, 14 135 645, 16 522 311, 17 419 782 kg; Gesamteinnahme: M. 2 673 407, 2 843 530, 2 997 659, 3 084 000, 3 470 631, 3 969 443, 4 048 086; später nicht veröffentlicht. 1906 u. 1907 erfuhr die Fabrik eine wesentliche Vergrösserung; Kosten hierfür, sowie für Terrain-Erwerbungen zusammen M. 752 458; Zugänge 1908 M. 87 137, ausserdem wurde in Russland ein gut gelegener Wald- komplex von ca. 31 370 preuss. Morgen für M. 354 278 angekauft, sowie direkte Lieferungs- geschäfte in Holz abgeschlossen, wodurch der Holzbedarf der Ges. auf eine längere Reihe von Jahren gesichert ist. Zugänge 1909–1916: M. 162 846, 351 405, 1 007 472, 677 011, 361 496, 102 970, 79 973, 50 859; 1910/13: grössere Erweiter.- u. Umbauten. Infolge des Krieges fand im Aug. 1914 die vollständige Stilllegung der Fabrik statt; erst im Febr. 1915 konnte ein Viertel des Betriebes wieder aufgenommen werden. Unter diesen Umständen ergab sich für 1914 nach M. 242 877 Abschreib. ein Verlust von M 338 271, erhoht durch Bildung einer Kriegsreserve von M. 300 000 für Holzvorräte in Russland auf M. 638 271, hiervon ab Gewinnvortrag aus 1913 M. 35 561, somit Fehlbetrag M. 602 709, gedeckt aus R.-F. I. Nach M. 221 990 Abschreib. ergab sich für 1915 ein neuer Betriebsverlust von M. 322 218, ebenfalls gedeckt aus R.-F. 1916 konnte ein Reingewinn von M. 855 789 erzielt werden. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1899 um M. 200 000 zu 103 %. 1903 um M. 200 000 zu 105 %, 1905 um M. 250 000 zu 150 %, 1906 um M. 500 000, übernommen von einem Konsort. zu 205 %, angeboten den alten Aktionären zu 210 %. Die noch auf die frühere Firma Kostheimer Cellulosefabrik laut. Aktien Nr. 1 bis 600 werden durch Stempelaufdruck richtiggestellt. Zur Deckung der Kosten der Neu- anlagen von 1910/11 sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 17./3. 1911 weitere Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 2 750 000), übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank u. Rhein. Creditbank) zu 180 %, angeboten den alten Aktionären zu 195 %. Agio mit M. 785 566 im R.-F. Anleihe von 1910: M. 1 300 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Die Stücke lauten auf den Namen der Rhein. Creditbank u. sind durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. It. Plan ab 1./1. 1920 in längstens 30 Jahren durch Auslos. im Juli auf 1./1. Ab 1920 verstärkte Tilg. zulässig. Die Anleihe ist durch Hypoth. an I. Stelle