Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1809 330 000, Mobiliar 6000, Werkgeräte 8600, Effekten 85 126, Kassa 2523, Wechsel 14 978, Vorräte 292 260, Bankguth. 56 820, andere Guth. 220 669. – Passiva: A.-K. 650 000, Hypoth. 400 000, Kredit. 96 927, Versich. 1693, Talonsteuer-Res. 3000, Delkr.-Kto 4000, R.-F. I 19 000 (Rückl. 12 000), R.-F. II 53 500 (Rückl. 18 250), Div. 130 000, Tant. an Vorst. 21 000, do. an A.-R. 12 500, Vortrag 39 428. Sa. M. 1 431 049. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verkaufskosten, Steuern, Zs. u. Diskont 81 694, Abschreib. 93 149, Talonsteuer-Res. 1000, Gewinn 232 317. Sa. M. 408 160. –— Kredit: Fabrikat.-UÜberschuss M. 408 160. Dividenden 1914–1916: 4, 6, 20 %. Direktion: Daniel Schanz, Friedr. Voltz. Aufsichtsrat: Vors. Jos. Moufang, Oberschmitten; Stellv. Bank-Dir. Balduin Traud Strassburg; Staatsanwalt A. Gros, Darmstadt. 7 Badische Holzstoff und Pappen-Fabrik in Obertsroth b. Gernsbach, Baden. Gegründet: 18./7. 1884. Sitz der Ges. bis 1890 in Mannheim. Die Ges. übernahm das auf der Hirschau bei Obertsroth und Weisenbach gelegene Fabrikanwesen von L. W. Müller in Mannheim für M. 281 000, ferner die Firma Janson & Cie. Zweck: Herstell. von Holz- u. Leder-Pappen. Tagesproduktion ca. 30000 kg trockene Waren. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, Urspr. M. 300 000, erhöht 1909 um M. 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, angeboten den alten Aktionären 3: 2 zu 100 % plus Aktienstempel u. um weitere M. 100 000 unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Anleihe: M. 200 000 in 4 % Oblig., 200 Stücke zu M. 1000. 28 1./1. u. 1/7. Tilgs 1./1. 1900 durch jährl. Rückzahlung von M. 6000. In Umlauf Ende 1916 M. 98 000 (inkl. Hypothek). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom UÜbrigen nach Vornahme aller Abschreib. u. Rücklagen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (der A.-R. mind. M. 300 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Wasserkraft u. Fabrikat.- Einricht. 894 700, Kassa, Wechsel u. Effekten 205 310, Material. u. Vorräte 214 667, Debit. 232 363. – Passiva: A.-K. 600 000. Hypoth. 98 000, R.-F. 48 401, Disp.-F. 19 470, Assekuranz, Steuer u. Talonsteuerrückl. 11 861, Kredit. 350 629, Gewinn 418 679. Sa. M. 1 547 042. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 270 476, Zs., Versich., Provis., Steuer, Kranken- kasse, Kriegsunterstütz. 38 944, Abschreib. 418 679. – Kredit: Vortrag 15 248, Gewinn an Waren u. Material. 712 851. Sa. M. 728 099. Dividenden: 1889–1891:6. 0, 0 (in diesen beiden Jahren war die Fabrik infolge Brandunfall ausser Betrieb); 1892–1916: 0, 0, 5, 0, 2, 5, 6, 5, 5, 5, 6, 3, 5, 5, 2, 5, 7, 10, 10, 10, 10, 8, 10 % Coup.-Verj. 4 J. (K.). Direktion: Herm. Clemm, Stellv. Franz Hock. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Ad. Clemm, Mannheim; Dir. Dr. Hans Clemm. Waldhof; Dir. Otto Clemm, Dir. C. Adolf Clemm, Mannheim. Zellstofffabrik Ragnit Akt-Ges. in Ragnit. Gegründet: 29./6. 1909; eingetr. 23./7. 1909. Gründer: Mühlenbes. Henricus van Setten, Bürgermeister Bruno Griess, Apotheker Peter van Setten, Schneidemühlenbes. Stefan Stark, Ragnit; Louis Ehrenwerth, Tilsit. Zweck: Gründung, Errichtung u. Betrieb einer Zellstofffabrik in Ragnit, welche die Herstell. von ungebleichtem u. gebleichtem Zellstoff in roher u. veredelter Form zum Gegenstande hat; Betrieb von Geschäften der Holzindustrie u. Beteilig. an gewerbl. Unternehm., die mit den vorbezeichneten Zwecken in Beziehung stehen. Der Bau der Zellstoff-Fabrik wurde Mitte 1911 vollendet u. der Betrieb im Dez. 1911 aufgenommen. Die Papierabteil. kam im April u. Mai 1912 in Betrieb. Die Ges. wird den aus russischen Hölzern selbst hergestellten, gebleichten Zellstoff unmittelbar in Elfenbeinkarton (feine geklebte Kartonpapiere) überführen, u. hier- durch eine erhebl. Verbilligung dieses Artikels erzielen. Hinzu kommt die sehr geeignete Lage am schiffbaren Memelstrom, niedrige Löhne u. reines Fabrikationswasser in beliebiger Menge. Die Anlage ist mit den modernsten u. leistungsfähigsten Masch. ausgestattet. Die Vorläufige Leistungsfähigkeit der Anlage beträgt 60 000 kg Cellulose u. Papier pro Tag; ein Weiterer Ausbau ist 1913/1914 durchgeführt worden. Die aus 1912 vorgetragene Unter- bilanz von M. 252 650 erhöhte sich 1913 durch Betriebsverlust (M. 76 773) u. Abschreib. (M. 153 365) auf M. 482 796, sowie 1914 durch Abschreib. (M. 242 877) auf M. 1 147 138, dann 1915 weiter um M. 405 538 auf 1 552 677 gestiegen. 1913 niedrige Verkaufspreise bei Verteuerung des Rohmaterials. 1914 musste der Betrieb infolge des Krieges Anfang Aug. Stillgelegt werden; erst im April 1915 fand die Wiederaufnahme des Betriebes der Abteil. Zellstofffabrikation in behördlich eingeschränktem Umfang statt. Auch 1916 konnte der Betrieb aufrecht erhalten werden. Es werden in der Hauptsache Zellstoffe für Kriegs-, Heeres- u. Behörden-Bedarf, insbes. auch als Rohstoff zur Herstell. von Ersatzprodukten der Textilindustrie erzeugt. Im Anschluss an das Hauptwerk kommt mit staatl. Unterstütz. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1917/1918. I. 114