Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1989 Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Dr. Friedr. Wirsing, Schweinfurt; Dr. med. Oscar Raab, München; Bank-Dir. Friedr. Betsch, Bad Kissingen. 2 Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bayreuth: Bayer. Vereinsbank: Nürnberg: Anton Kohn; Coburg: Coburg-Goth. Creditbank. Illkircher Mühlenwerke, Akt.-Ges. (vorm. Gebrüder Baumann) in Strassburg i. Els., Rheinhafen mit Zweigniederlassungen in Metz u. Mülhausen i. Els. Gegründet: 16./11. 1898; eingetr. 24./12. 1898. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Akt. Ges. übernahm das Mühlenwerk der Firma Baumann freres in IIlkirch samt Zubehör, Areal 3 ha 40 a für M. 1 090 000 gegen M. 1 050 000 in Aktien u. M. 40 000 Beitragskosten zur Herstell. eines Kanals. Zweck: Erwerb u. Fortsetz. des Geschäftsbetriebes der offenen Handels-Ges. Baumann freres in Strassburg mit Mühlenbetrieb in Illkirch. Die Firma Baumann freres betrieb das Mühlen- geschäft seit 1868 in ihrer in IIlkirch bei Strassburg gelegenen Weizenmühle. 1898 wurde das Geschäft behufs Verschmelzung mit der Firma Vve. Levy & ses fils in Düttlenheim in die jetzt bestehende Akt.-Ges. umgewandelt. Die Produktion der Mühlen war inzwischen von 200 Sack Weizen tägl. Leistung i. J. 1889 auf 700 Sack Weizen gestiegen u. hob sich in den ersten Jahren des Betriebes der A.-G. auf 1400 Sack. Im Sept. 1902 brannte die Mühle in IIlkirch vollständig nieder. Es wurde beschlossen, die Mühle nicht mehr in Illkirch auf- zzubauen, sondern dieselbe nach Strassburg an den eben eröffneten neuen Rheinhafen zu verlegen. Der Bau wurde anfangs 1903 in Angriff genommen u. im Okt. 1903 wurde die neue Mühle mit einer Leistungsfähigkeit von 1600 Sack Weizen tägl. in Betrieb genommen, die sich fortgesetzt steigerte, sodass die tägl. Leistung der Mühle zurzeit 5000 Sack Weizen beträgt. Die Mühle liegt günstig zum Bezuge des Inland-Getreides, das auf dem elsässisch- lothring. Kanalnetz mit wenigen Kosten zur Mühle gebracht werden kann, und durch ihre Lage am Rhein liegt sie gleichfalls günstig zum Bezuge fremden Getreides. Die Wasserkraft wird in 2 der Ges. gehör. Anlagen in IIlkirch u. Wiebolsheim erzeugt u. elektr. nach der Mühle übertragen. Ausserdem verfügt die Mühle über eine grosse, im Jahre 1906 errichtete Dampfanlage. Im J. 1908 wurde eine grosse zweite Siloanlage mit einem zweiten Ausladeelevator gebaut. Die Mühle ist durchaus modern eingerichtet u. beschäftigt ca. 300 Arb. u. Angestellte. 1912 Verbreiter. des gegenwärtigen Mühlengebäudes um 12½ m u. damit zus. hängend den Umbau der Mühlen- u. Erweiter. der Kraftanlagen. Auch die Magazinanlagen wurden vergrössert. Diese Neuanlagen u. sonstigen An- cchaffungen erforderten 1912 rund M. 730 000. Weitere Zugänge 1914 rund M. 1 000 000. Die Grundfläche des Etablissements am Rheinhafen beträgt 3 ha 8 a 60 qm, die übrigen Terrains in IIlkirch u. anderweitig rund 3 ha. Ende 1908 erwarb die Ges. die der Firma F. J. Knierim, Osthofen, gehörende Kunstmühle, die für eine Tagesleistung von 1200 Sack Weizen fertig ausgebaut ist, und die über eine gute Kundschaft verfügt, zu verhältnismässig billigem Preis. Dieses Unternehmen wird seit dem 1./1 1909 Form einer Ges. m. b. H. mit einem Ges.-Kap. von M. 450 000 weiter betrieben. Als Geschäftsführer fungieren die beiden Direktoren der IIlkircher Ges., sowie Fr. Rauch in Osthofen. Seit 1910 bestehen Interessengemeinschaften mit den Pfälz. Mühlenwerken in Mannheim u. den Elsässer Mühlenwerken in Strassburg, sowie seit Oktober 1913 mit der Mühle Matthäi & Weil in Worms. 1913 auch Beteilig. an Dortmunder Mühlenwerke A.-G. Ausserdem stehen die IIllkircher Mühlenwerke in einem Freundschaftsverhältnis zu der Victoria-Mühle A.-G. in Berlin u. zu der Société anon. Moulins Riquier in Brüssel. Die Ges. arbeitet seit März 1915 in Lohnmüllerei für Rechnung der Kriegs-Getreide-Ges. bezw. Reichsgetreidestelle, Kommunalverbände und Proviantämter. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 8./1. 1903 zwecks Stärkung der Betriebsmittel um M. 800 000 in 800 ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären 2: 1 v. 8.–21./1. 1903 zu pari zuzügl. M. 25 für Stempel und Kosten. Die G.-V. v. 26./5. 1904 beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel und behufs Reduktion der Bankverpflichtungen weitere Erhöhung des A.-K. um M. 800 000 in 800, ab 1. 1. 1904 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären bis 15./6. 1904 zu pari zuzügl. 2½ % für Kosten u. Stempel, u. die v. 28./9. 1905 um noch M. 800 000 in 800 ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 4: 1 bis 15./10. 1905 zu pari zuzügl. M. 25 Kostenbeitrag, voll eingezahlt seit 15./3. 1906. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./3. 1910 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, angeboten den alten Aktionären 2:1 vom 15. 3.–1./4. 1910 zu 100 % plus 6 % für Emiss.-Kosten. Genussscheine: 15 Stück. Es sind 15 Genussscheine mit Div.-Scheinen bei Errichtung der Ges. ausgegeben worden. Dieselben befanden sich im Besitz des gegenwärtigen Vorstands. Sie berechtigen auf die Dauer der ersten 20 Geschäftsjahre zu einem Anteil am Reingewinn. Diese Genussscheine wurden lt. G.-V.-B. vom 19./8. 1915 abgelöst. Hypoth.-Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Hyp.-Oblig. lt. G.-V. v. 28./3. 1912 u. minist. Ge- nehm. v. 10./4. 1912. Stücke à M. 1000 u. 500, auf den Inhaber, wovon M. 2 900 000 zum Umtausch gegen die obige Anleihe von 1905 bestimmt sind. Tilg. ab 1918 innerhalb 20 Jahren. Ab 1./10. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Aufgenommen zur Verstärk. der Betriebsmittel u. zur Tilg. der Anleihe von 1905 (M. 2 900 000) u. einer Wechselanleihe von M. 2 000 000.