Private und öffentliche Gesellschafts-Häuser, Konzert- etc. Etablissements. 2057 Die G.-V. v. 2./6. 1913 beschloss eine Zuzahl. von 20 % auf jede Aktie u. Umwandlung derjeniger. Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, in Vorz.-Aktien, die in Betreff der Div. u. der Rechte am Vermögen der Ges. im Falle der Liquid. Vorrechte erhalten. Die Zunzahl. diente zur Tilg. der durch die Bauüberschreitungen noch vorhandenen Bau- u. Bankschulden. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1913 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nach- zahlungsrecht, während ein über 6 % hinausgehender Gewinn unter den Stamm- u. Vorz.- Aktien gleichmässig verteilt werden soll. Die Zuzahl. wurde auf 3159 Vorz-Aktien geleistet u. flossen der Ges. hierdurch M. 630 522 Barmittel zu. Geschäftsjahre 1914 u. 1915: Die Einnahmen 1914 sind von M. 3 294 661 auf M. 2 245 309 gesunken, die Betriebsausgaben von M. 2 231 344 auf M. 1 540 911 zurückgegangen. Nach Deckung der Zinsen, Steuern etc. u. Abschreib. von M. 234 443 verblieb ein Verlust von M. 198 439, der sich durch den Gewinn-Vortrag u. R.-F. auf M. 100 801 verminderte, die vorgetragen werden. Der Kriegsausbruch nötigte die Ges., einzelne Betriebe völlig zu schliessen bezw. zu ermässigten Eintrittspreisen weiterzuführen. Die Betriebsausgaben konnten vollständig u. die Handl.-Unk. u. Hypoth.-Zs. teilweise eingebracht werden. Die Minder-Einnahmen für die Zeit vom Kriegsbeginn bis Ende 1914 betrugen rund M. 930 000 im Vergleich zu der gleichen Periode des Vorjahres. Im Geschäftsj. 1915 haben sich die Verhältnisse für die Ges. noch ungünstiger gestaltet. Die Einnahmen gingen auf M. 903 760 zurück; die Unterbilanz erhöhte sich von M. 100 801 auf M. 693 908 (Ende 1915). In Hin- sicht auf dieses anwachsende Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben hat sich die Ges. im Juni 1915 unter Geschäftsaufsicht gestellt, doch wurde dieselbe später wieder aufgehoben, dagegen auf Antrag der Hypoth.-Gläubiger das Grundstück mit sämtl. zugehörigen Betrieben am 18./10. 1915 unter Zwangsverwaltung gestellt. Der Betrieb des Unternehmens ist jetzt seit Ende 1915 an den bisherigen artistischen Direktor Leo Bartuschek auf 5 Jahre verpachtet Für die Dauer des Krieges bleiben die Pachteinnahmen hinter den zu zahlenden Hypoth.-Zs. u. sonst. laufenden Erfordernissen zurück, dagegen werden sich die Pachteinnahmen nach Beendigung des Krieges auf einen Betrag erhöhen, der nicht nur die Hypoth.-Zs. übersteigt, sondern auch den allmählichen Abbau der Verpflichtungen der Ges. aus den Mehrerträgnissen erhoffen lässt. Die G.-V. v. 28./6. 1915 beschloss, die Beschlussfassung über die Bilanz für 1914 und die Erteilung der Entlastung zu vertagen, doch die Entlastung dann in der G. V. v. 16./12. 1915 ausgesprochen. In dieser G.-V. erfolgte auch die Ablehnung des Antrags auf Geltend- machung von Regressansprüchen gegen die seit 1912 bestellten Vorstände u. Aufsichtsräte. Eine durchgreifende Sanierung der Ges. ist für später in Aussicht genommen. Das Geschäftsjahr 1916 hat eine Aenderung in den Verhältnissen der Ges. nicht herbei- führen können, da infolge der Fortdauer des Krieges die Verpachtungsquote sich nicht verändert hat. Da die Hypoth.-Zs. durch die Pachtsumme bei weitem nicht gedeckt werden konnten und die Zinsen der Teilschuldverschreib. gänzlich unbezahlt bleiben mussten, so hat sich die Unterbilanz der Ges. um den Betrag der unbezahlt gebliebenen Zinsen und der notwendigen Abschreib. um M. 360 537 auf M. 1 054 446 erhöht. Hypotheken: M. 6 500 000 zu 4½ % verzinsl., vor 1920 seitens Gläubiger unkündbar. Anleihe: M. 1 600 000 in 5 % Oblig. von 1910, rückzahlbar ab 1913 innerhalb 20 Jahren. Sicherheit: Hypothek an zweiter Stelle. Noch in Umlauf Ende 1915 M. 1 447 000. Die Ges. konnte 1914 den Zs.-dienst nicht aufrecht erhalten, ebensowenig gelangten die ausgelosten Stücke zur Einlös. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke 7 406 951, Gebäude 4 389 428, Masch. 279 538, Wäschereimasch. 8881, Inventar 189 742, Garderoben, Requisiten u. Dekorationen 1, Bekleidung 1, Pferde u. Wagen 1, Kassa —, Debit. 1, Verlust 1 054 445. – Passiva: Vorz-Akt. 3 159 000, St.-Aktien 841 000, Hypoth. 6 500 000, Teilschuldverschreib. 1 391 000, Bankforder. 367 076, sonst. Kredit. 212 217, Akzeptverbindlichkeiten 24 574, noch zu zahlende Hypoth. 421 150, Steuern u. Abgaben 64 980, zum 1./7. 1914 verloste u. noch nicht eingelöste Teil- schuldverschreib. 33 095, desgl. zum 1./7. 1915 57 579, desgl. zum 1./7. 1916 57 400, Teil- schuldverschreib.-Zs. 199 918. Sa. M. 13 328 992. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 693 908, Handl.-Unk. 2633, Hypoth.- Schuldverschreib. u. Bank-Zs. 381 817, Abschreib. 76 085. – Kredit: Verlustvortrag aus 1915 693 908, Verlust in 1916 360 536. Sa. M. 1 054 445. Dividenden: St.-Aktien 1909–1911: 0 % (Baujahre); 1912–1916: 0, 0, 0, 9, 0 %. Vorz.- Aktien 1913–1916: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Hugo Bloch, Berlin, Markgrafenstr. 45. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Barthold Arons, Stellv. Justizrat Dr. Paul Tiktin, Berlin; Gen.-Dir. Ernst Gütschow, Dresden; Ing. Leo Galland, Assessor Dr. Hugo Fleischmann, Dir. Wilh. Rüthnick, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Commerz- u. Disconto-Bank, Arons & Walter. sMetropol-Palast-Betriebs-Akt-Ges. in Berlin. Gegründet: 8./5. 1917; eingetr. 23./5. 1917. Gründer: Frau Helene Jentz, geb. Grünwald, Frau Frieda Wegener, geb. Dräsel, Dir. Rich. Schultz, Kaufm. Walter Dräsel, Berlin; Bankier Max Marx, B.-Wilmersdorf.