Deckung der Zs. der beiden städt. Darlehen und zur Tilg. dieser und des Darlehens der 0 2003 Private und öffentliche Gesellschafts-Häuser, Konzert- etc. Etablissements. Die Anlage ist auf einem der Stadtgemeinde Leipzig eigentümlich gehörenden Grundstücke zwischen dem Kuhturm und der Plagwitzer Strasse errichtet, dessen Be- nutzung der Ges. gegen Gewährung eines jährl. Pachtzinses bis zum 31. Dez. 1963 über- lassen worden ist. Die Stadtgemeinde hat sich das Recht vorbehalten, das Unternehmen am 31. Dez. 1963 gegen eine zu zahlende billige Entschädigung eigentümlich zu erwerben. An Stelle des Pachtverhältnisses trat ab 1./1. 1913 ein Erbbauvertrag. Die vollständige Eröffnung der ganzen Palmengartenanlage erfolgte am 29./4. 1899. 1906 Erricht. einer ca. 1300 qm grossen Gartenhalle, das Geschenk eines ungenannten Gönners. Die Gastwirtschaft war bis Dez. 1901 verpachtet, dann bis 31./3. 1911 Betrieb für Rechnung der Ges. Ab 1./4.1911–12./10. 1914 war der Wirtschaftsbetrieb an die Leipziger Centraltheater-Akt.- Ges. verpachtet; seit 13./10. 1914 wieder Betrieb in eigener Regie. Kapital: M. 200 000 in 1000 abgest. Nam.-Aktien à M. 200. Urspr. M. 450 000 in Aktien à M. 600. Erhöhung lt. G.-V. v. 2. /8. 1898 um M. 150 000 in 250 Aktien à M. 600, angeboten 6.–15./4. 1899 zu 100 % franko Zs. Die Übertragung der Aktien bedarf der Genehmigung des A.-R. und der G.-V. Die Aktien können durch Ausl. amortisiert werden. An Stelle der ausgelosten Aktien treten Genussscheine. Der Bilanzverlust stieg 1911 von M. 184 660 auf M. 223 019 u. 1912 auf M. 283 951. Zur Tilg. dieser Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 22./2. 1913 Herabsetzung des A.-K. von M. 600 000 auf M. 200 000, indem jede Aktie von M. 600 auf M. 200 abgestempelt wurde (Frist 31./5. 1913). Infolge der Internat. Ausstell. für Buchgewerbe u. Graphik (Bugra) und des Kriegs- zustandes ergab sich für 1914 ein Fehlbetrag von M. 101 641, hiervon M. 34 529 durch Übertrag des Delkr.Kto gedeckt u. M. 67 112 vorgetragen wurden, welcher Verlust 1915 auf M. 20 399 vermindert werden konnte, nachdem der Rat der Stadt im Vergleichswege einen Nachlass von M. 124 082 auf eine Forder. gewährt hatte. Im J. 1916 Erhöh. des Bilanz- verlustes von M. 20 399 auf M. 77 506. Die Aktien gewähren dem Eigentümer das Recht, für sich und seine Familie (Ehefrau, minderjährige Söhne, unverheiratete Töchter und die zu seinem Haushalt zählenden unselbständigen Personen) gegen Verzicht auf die Jahres-Div. einer Aktie eine Freikarte zum unentgeltlichen Besuche der Anlagen zu beanspruchen. Anleihen: I. M. 600 000 in 3 % (bis Ende 1912 4 %) Schuldverschreib. von 1898, 300 St. à M. 1000 u. 600 St. à M. 500. Die Stücke lauten auf den Namen der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig und sind bis 1909 nicht auslosbar und nicht kündbar. Tilg. al bari ab 1909–1963 durch jährl. Ausl. Vom 1./3. 1913–31./12. 1922 finden Tilg. nicht statt. Noch in Umlauf Ende 1916 M. 584 000. Zs. 2./1. u. 1./7. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Kapital- beträge verjähren 30 J. n. F. Aufgelegt am 19. u. 20. Sept. 1898 mit 100 %. Eingeführt im Mai 1899. Kurs 100 %. Kurs in Leipzig Ende 1899–1916: 99.25, –, –, –, –, –, –, –, –—, 0 %%%%% % % % % II. M. 600 000 in 3 % (bis Ende 1912 4½ %) Schuldverschreib. von 1900, 300 Stück à M. 1000 Lit. A (Nr. 1–300) und 600 Stück à M. 500 Lit. B (Nr. 1–600) auf den Namen der Allg. Deutschen Credit-Anstalt und durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. al pari ab 1905 bis spät. 1956 durch jährl. Ausl. Vom 1./1. 1913–31./12. 1922 finden Tilg. nicht statt. In Umlauf Ende 1916 M. 245 000. Nicht begebene M. 323 000 wurden 1913 vernichtet. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Aufgelegt am 23. u. 24./4. 1900 zu 100 %. Die Ges. haftet den Inhabern der Schuldverschreib. beider Anleihen für alle An- sprüche aus denselben an Kapital, Zs. und etwaigen Kosten mit ihrem ganzen Vermögen. Bei Liquidation der Ges. sind die Schuldverschreib.-Inhaber aus dem Liquidationserlöse mit Vorzug vor den Aktionären zu befriedigen. Zahlstellen für beide Anleihen wie bei Div. Ab 1./1. 1913 hat die Stadt Leipzig den Zinsendienst übernommen. Die am 22./2. u. 18./3. 1913 abgehaltenen Versammlungen der Inhaber von Schuldver- schreibungen von 1898 u. 1900 im Betrage von urspr. je M. 600 000 haben beschlossen, den jährl. Zinsfuss der beiden Anleihen auf die Zeit vom 1./1. 1913 ab gerechnet auf 3 % herab- zusetzen u. einen neuen Tilgungsplan einzuführen, zufolge dessen bis Ende 1922 Rückzahl. auf die beiden Anleihen nicht stattfinden, dagegen von und mit dem J. 1923 ab auf die beiden Anleihen die im neuen Tilgungsplan vorgesehenen Auslosungen oder Rückkäufe Sstattfinden sollen. 3 Zur vollständigen Sanierung des Unternehmens haben sich die Allg. Deutsche Credit- Anstalt und die Sfadt Leipzig zu folgenden Opfern verstanden: Die Allg. Deutsche Credit- Anstalt verzichtet für ihre Forderung an die Ges. von M. 425 902 auf Zs. für die Zeit vom 1./7. bis 31./12. 1912 u. überlässt ihr ein Darlehen von M. 200 000 unverzinslich u. unkündbar, solange wie die Verträge der Ges. mit der Stadt laufen, also voraussichtlich bis zum Ablaufe des Pachtvertrages im J. 1963. Die Stadt Leipzig übernimmt die Verzins. der Oblig., so dass die Obligationäre einen Anspruch auf Zahlung der Zs. direkt gegen die Stadt erhalten. Diese Verpflichtung erstreckt sich ebenfalls auf die Dauer des Vertragsverhältnisses zwischen der Stadt und dem Palmengarten. Bis dahin müssen die Oblig. vollständig getilgt sein. Die bisherige Beihilfe der Stadt von M. 15 000 jährl. fällt weg. Die Stadt gewährt ausserdem ein Darlehn von M. 200 000 u. ein weiteres von M. 100 000, beide gegen eine Verzins. von 3 % bei hypothekar. Sicherstellung. Beide Darlehen sind dazu bestimmt, die Forder, der Credit-Anstalt, soweit sie das unverzinslich gewährte Darlehen übersteigt, abzulösen und die Betriebsmittel zu verstärken. Die Überschüsse des Unternehmens sollen zunächst zu