Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 210 Bar-Entschädigung einzulösen oder auch gegen eine jährliche Rente den Betrieb zu über- nehmen. Diese Entschädigung hat dem Kapitalswert zu entsprechen, der sich aus dem durchschnittlichen Reinertrag der 5 besten von den 7 letzten Jahren auf Grund einer 4½ % Verzinsung ergibt; doch darf sie keinesfalls weniger als das nachweislich aufgewendete Anlagekapital betragen. Falls die Regierung nur den Betrieb der Bahn übernimmt, so hat die Jahresrente dem siebenjährigen Durchschnitt der Reineinnahme gleichzukommen u. mind. 4 % des Anlagekapitals zu betragen. Ausser der Bahn betreibt die Ges. auch den Gross-Blankenbacher Ringofen, das Tonwerk Langenborn bei Schöllkrippen, den Steinbruch Hahnenkamm u. Zementwaren-Fabrikation (Trottoirplatten, Zementkunststeine, Toreinfahr- steine, Zementröhren, Treppenstufen); doch sind dies nur Nebenbetriebe, während das Unter- nehmen und seine Rentabilität hauptsächlich auf den Bahnbetrieb angewiesen sind. Die Zementwarenfabrik Kahl wurde 1904 zum Buchwert verkauft. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der von dem Ing. u. Eisenbahnbau- u. Betriebsunternehmer Herm. Christner auf Grund der Allerh. Genehm.-Urkunde v. 17./9. 1897 errichteten Lokalbahn von Kahl a. M. nach Schöllkrippen zwecks Beförder. von Personen u. Gütern mittels Dampfbetriebes. Länge 23.10 km. Es wird geplant die Bahn von Schöllkrippen nach Lohrhaupten-Partenstein zu verlängern. Die Erlaubnis zur Vornahme der allg. Vor- arbeiten sowohl für das bayerische als auch für das preussische Staatsgebiet wurde be- reits erteilt. Kapital: M. 1 260 000 in 1260 Aktien M. 1000. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Partial-Oblig. v. 1899, aut Namen von H. Christner lautend rückzahlb. zu 101 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. seit 1906 bis längst. 1946 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Juli (zuerst 1905) auf 2./1. (zuerst 1906); ab 1./1. 1910 ver- stärkte oder vollst. Tilgung mit 3 monat. Künd. zulässig. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf Bahn u. alle sonstigen Immobilien u. Anlagen zu Gunsten der Deutschen Effecten- u. Wechsel-Bank zu Frankf. a. M. als Pfandhalterin u. Zahlstelle. In Umlauf Ende 1916: M. 426 000. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.). Kurs in Frankf. a. M. Ende 1904–1916: 101.10, 100.80, 100.50, 97.50, 99.50, 97, 97, 97.50, 97.75, 92, 94*, –, 90 %. Zugel. Ende Mai 1904; Einführ.-Kurs 1./6. 1904: 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. weitere Rückl., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch M. 5000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., Überrest zur Verf. der G.-V., welche auch Spez.-Res. dotieren kann. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Eisenbahnbetrieb: Bahnanlage 1 340 292, Ge- bäude 99 289, Fahrpark u. Betriebsmittel 210 540, Kassa 3551, Kaut. 2760, Mobil. 22 552, Material. 8669, Werkstättenanlage 4581, Steuern- u. Abgaben-Kto 530, Ern.-F. 2792, Neuanlage 3046, Eishaus 1669, Militärtransport 2439; Ringofenbetrieb: Anlage 177 598, Material. 4785, Waren 1830, Verkaufsstelle der Schwarzkalkwerke Aschaffenburg G. m. b. H. 4095, Pacht 553; Steinbruchbetrieb Hahnenkamm: Anlage 32 899, Flächengebühren 2200, Material. 555, Waren 14 611;: Tonwerk Langenborn: Anlage 82 034, Waren 1333, Bankguth. 828, Debit. 19 773. – Passiva: A.-K. 1 260 000, Prior. 426 000, do. Amort.-F. 17 186, Ern.-F. 65 341 (Rückl. 10 000), R.-F. 79 842 (Rückl. 2229), Delkr.-Kto 2000, Reservaten 15 000, Talonsteuer- Res. 10 000 (Rückl. 4000), Hypoth. 42 000, Wechsel 90 000, Agio 80, Aufgeld. f. Oblig. 70, Tant. an A.-R. 5000, do. an Vorst. 3000, Grat. 1000, Extra-Abschreib. 5400, Vortrag 23 891. Sa. M. 2 045 813. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Eisenbahnbetrieb: Unk. 81 900, Hypoth.-Zs. 20 000, Industriebetriebs-Unk. 62 721, Tant. 5000, Gewinn 54 591. – Kredit: Vortrag 6460, Eisenbahnbetrieb 167 241, Industriebetrieb (Waren) 50 511. Sa. M. 224 212. Kurs der Aktien Ende 1904–1916: 141.50, 142, 141.80, 121.50, 115, 118.30, 127, 123.50, 118, 110.40, 111*, –, 100 %. Zugel. Ende Mai 1904; Einführ.-Kurs 1./6. 1904: 128 %. Notiert Frankf. a. M. Dividenden: 1898/99: 5½ %; 1900–1916: 6, 6, 5½, 7, 7½, 7½, 7½, 7, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 4, 4, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Friedr. Sander. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ing. Herm. Christner, Bad Nauheim; Stellv. Komm.-Rat Hch. Brüning, Rentier Aug. Brüning, Hanau; Bank-Dir. David Weis, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank. Kamerun-Eisenbahn-Gesellschaft, Berlin, W. 8, Behrenstrasse 32/33. Auf Grund der Verordnung des Bundesrats v. 25./2. 1915 hat der Staatssekretär des RKeichskolonialamts die Ges. von der Verpflichtung befreit, eine Bilanz, eine Gewinn- u. Verlustrechnung u. einen Geschäftsbericht für die Geschäftsjahre 1915 u. 1916 aufzustellen u. der Hauptversammlung vorzulegen. Seit Kriegsausbruch hörte die regelmässige Verbindung mit dem Schutzgebiete auf. Das Gebiet der Bahn befindet sich zurzeit in feindlichen Händen. Gegründet: 19./6. 1906 als Kolonial-Ges.; auf Grund des vom Reichskanzler durch Erlass vom 21./2. 1907 genehmigten Ges.-Vertrages sind ihr durch Beschluss des Bundesrats vom 17./1. 1907 die Rechte einer juristischen Person verliehen worden. Zweck: Der Bau, die Ausrüstung und der Betrieb einer Eisenbahn von Duala nach dem Manengubagebirge im Deutschen Schutzgebiet Kamerun auf Grund der vom Reichskanzler