28 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Kapital: M. 1 000 000 in 200 St.-Aktien u. 800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000; bis 19008 mit 50 % Einzahlung, Vollzahlung im Juli 1909 geleistet. Hypoth.-Anleihe: M. 1 300 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 20./5. 1911 u. staatl. Genehmig. v. 20./7. 1911, rückzahlbar zu pari; Stücke: 1000 Lit. A. (Nr. 1–1000) àa M. 1000, 600 Lit. B (Nr. 1–600) à M. 500, lautend auf den Inhaber. Zs.: 2./I. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1921 bis spät. 1967 durch jährl. Auslos. am Tage der ordentl. G.-V. auf 31./12.; ab 1921 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherheitshypoth. zur I. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Mittweidaer Gütereisenbahn. Der Erlös der Anleihe diente zur Tilg. der durch den Bau der Mittweidaer Güterbahn, Beschaff. von Betriebsmitteln etc. entstandenen schwebenden Schuld. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1911–1916: 99, 98.50, 95, 94*, –, 91 %. Aufgelegt am 21./9. 1911 zu 98.90 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Über- schuss 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von zus. M. 3000), Rest SGuper-Div. an beide Aktienarten. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Mittweidaer Gütereisenbahn: Baukosten einschl. vorh. Betriebsmittel 1 964 793, Grundstücke Kaufpreis zuzügl. Kosten 363 709, Zweiggleisanlage 35 001, Debit. 50 499, Effekten 37 967, Ern.-F.-Effekten 49 000, Kaut. 30 000, Versich. 3620. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Teilschuldverschreib.-Anleihe 1 300 000, ordentl. R.-F. 20 448, Spez.-R.-F. 206 000, Ern.-F. für Oberbau u. Betriebsmittel 71 324, do. für Verbindungsgleis Dreiwerden 2430, Amort.-F. 53 439, Kredit. 2954, Kautionskredit. 30 000, Zinsscheineinlösungsk. 10 140, Gewinn 17 854. Sa. M. 2 534 592. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern, Gehälter etc. 15 960, Betriebs- ausgaben 46 428, Zs. 50 470, Zweiggleisanlage Abschreib. 1897, Ern.-F. 8042, do. für das Ver- bindungsgleis Dreiwerden 271, Amort.-F. do. 6500, Gewinn 17 854. – Kredit: Vortrag 17 690, Frachteinnahmen 129 734. Sa. M. 147 425. Dividenden: 1905–1908: 0 % (Baujahre); 1909–1916: Vorz.-Aktien: 3 % p. r. t., 4, 4, 5, 6, 0, 0, 0 %. — St.-Aktien: 0, 2, 4, 5, 6, 0, 0, 00 Direktion: Alwin Wenzel, R. Sturm. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Konsul Bank-Dir. W. Osswald, Stellv. Justizrat Dr. 0* W. Lötzsch. Komm-Rat. Charles W. Palmié, Dresden; Bürgermeister Hektor Freyer, Mittweida. Zahlstellen: Dresden: Deutsche Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. 3 * * 3 ― 0 0 Santa Catharina-Eisenbahn Akt.-Ges. in Berlin, W. 8, Kanonierstr. 1. Bau- u. Betriebsbüro in Santa Catharina (Brasilien), Gegründet: 26./2. 1906; eingetr. 2./2. 1907. Gründer: Bank für Handel u. Ind., S. Bleich- röder, Deutsche Bank, Disconto-Ges., A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Berlin. Durch Dekrete des brasil. Bundes-Präsidenten Nr. 7567 vom 25./9. 1909 u. Nr. 7828 vom 28./1. 1910 ist die Ges. zum Geschäftsbetrieb für Brasilien zugelassen worden u. ist damit auch nach brasil. Recht ordnungsmässig konstituiert. Zweck: Bau, Ausrüstung u. Betrieb einer Eisenbahn im brasil. Staate Santa Catharina nebst Anschlussstrecken. Die Grundlage des Unternehm. bildete urspr. die zwischen der Staatsregierung von Santa Catharina u. der Hanseat. Kolonisations-Ges. m. b. H. in Hamburg in Ausführ. des Dekretes Nr. 227 vom 26./9. 1904 abgeschloss. Eisenbahnkonz. vom 27./. 1904, welche von der Ges. bei der Gründung übernommen wurde. Die Konz., die auf Betreiben der Ges. durch Nachtragsverträge vom 5./12. 1905, 16./4. 1907 u. 4./12. 1909 abge- ändert u. erweitert wurde, umfasst den Bau von Eisenbahnlinien von Blumenau (Itajahy) –Hansa (Hammonia)– Coritybanos Zus.treffen mit der Sao Paulo–Rio Grande Eisenbahn, Hansa (Hammonia–Rio Negro. Ausserdem ist damit eine umfangreiche Landkonz. auf die Regierungsländereien zu beiden Seiten der Bahnlinie u. für das noch wenig erforschte Gebiet am Westarm des Itajahy verbunden, das als besonders geeignet zur Besiedelung u. reich an wertvollen Hölzern gilt. Zunächst wurde die Linie Blumenau-–Hansa in einer Ausdehn. von 69,7 km mit der brasil. Normalspur von I m gebaut; die Ausführung war dem Bau- u. Betriebskonsort. Bachstein- Koppel in Berlin übertragen. Betriebseröffn, nach u. nach ab 3./5.–1./10. 1909. Inzwischen hatte die Ges. mit der brasil. Bundesregierung Verhandlungen wegen der Finanzierung des Weiterbaues der Bahn auf breiterer Grundlage eingeleitet. Auf Grund einer Ermächt. des brasil. Bundes-Kongresses im Staatshaushalts- Gesetz für 1911 genehmigte der Präs. der Republik durch Dekret Nr. 9155 vom 29./11. 1911 den Ausbau des Eisenbahnnetzes der Ges. In Ausführung dieses Dekrets ist unter dem 26./12. 1912 zwischen dem brasil. Verkehrsminister in Rio de Janeiro u. der Ges. ein detail. Vertrag unterzeichnet worden, der in der Hauptsache folg. Programm zum Gegenstand hat. Die bereits im Betrieb befindliche Linie Blumenau–Hansa wird verstaatlicht u. für Rech- nung der Bundesregierung einerseits nach dem Seehafen Itajahy, andererseits nach dem Innern bis zur argentin. Grenze, an der Mündung des Pepery-Guassu in den Uruguay, verlängert. Einschliesslich der zunächst in Aussicht genommenen Zweiglinien wird die Ausdehnung des Bahnnetzes über 1000 km betragen. Die Baukosten sollen der Ges. nach /