* Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2255 Die Ges. sah sich infolge Übergangs der Bahnanlagen an den Kreis Solingen (siehe Jahrg. 1913 ds. Buches) vor die Aufgabe gestellt, sich einen anderen Wirkungskreis zu suchen, den sie in der Elektrizitätsversorgung des nördl. Teils von Oberfranken gefunden hat. Für dieses Unternehmen hat die Elektr.-Lieferungs-Ges. in Berlin mit der bayerischen Reg. einen Vertrag abgeschlossen, welcher neben anderen mit verschiedenen Städten Oberfrankens getroffenen Abkommen auf die Solinger Kleinbahnen A.-G. überging. Deshalb wurde beschlossen, die Firma abzuändern in „Bayerische Elektricität-Lieferungs-Ges., Akt.-Ges.“ u. den Sitz nach Bayreuth zu verlegen. Die Elektr.-Lieferungs-Ges. überliess der Ges. ferner ihre Leitungsnetze in Marktredwitz, Waldsassen sowie in den an das frühere Überlandwerk Altenkundstadt angeschlossenen Ortschaften u. ihre Elektricitätswerke in Arzberg u. Oberkotzau. Die Ges. übernahm ferner das in Flur Arzberg gelegene, für die Erricht. des Kraftwerkes vorgesehene Grundstück, sowie einige bereits im Bau befindliche Fernleitungen u. Leitungsnefze. Der Bau des Kraftwerkes in Arzberg wurde so gefördert, dass im April 1915 die Inbetriebnahme des Werkes erfolgen konnte. Zur Versorgung der bereits fertiggestellten Ortsnetze u. Leitungsstrecken schloss die Ges. Stromlieferungsverträge mit den Elektrizitätswerken Eger u. Asch. Die Netze der Ges. dienten Anfang 1917 zur unmittelbaren Versorg. von 108 Städten u. Ortschaften mit ca. 78 000 Einwohnern, ausserdem zur Stromlieferung an die Überlandzentralen Selb u. Wunsiedel, sowie an die Elektrizitäts- werke Marktleuthen, Weissenstadt, Stadtsteinach u. Zell. In dem für den ersten Ausbau vorgesehenen Gebiet sind bisher mit 9 Städten u. 189 /Landgemeinden mit insges. 120 000 Ein- wohnern Zustimmungsverträge u. mit 8 Elektrizitätswerken mit einem Versorgungsgebiet- von 59 000 Einwohnern Stromlieferungsverträge abgeschlossen. Ende 1916 waren an die Netze angeschlossen: 10 177 KW. Gesamtanschlusswert; erzeugt u. gekauft 5 230 000 KW-St., nutzbar abgegeben 4 072 600 KW-St. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Die Bank für elektr. Unternehm. in Zürich, in deren Besitz sich das ganze Akt.-Kap. befand, hat einen Teil an die Elektr.- Lieferungs-Ges. in Berlin u. an die Lahmeyer-Ges. in Frankf. a. M. abgetreten. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Verlos. u. Kündig. bis 1911 ausgeschlossen. Tilg. ab 1./4. 1911 in 40 Jahren durch Auslos. in den ersten drei Werktagen des Febr. (zuerst 1911) auf 1./4.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist zulässig. Eine besondere Sicherstellung ist für die Anleihe nicht bestellt worden, doch darf die Ges. vor ihrer Tilgung keinen anderen Anleihen bessere Sicherheit als der gegenwärtigen Anleihe gewähren. Noch in Umlauf Ende 1916 M. 1 869 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt. Kurs in Berlin Ende 1907–1916: 101, 100, 102, 102, 102.50, –, 96.25, 97.25*, –, 92 %. Aufgelegt am 30./5. 1907 zu 103 %; erster Kurs am 21./6. 1907: 101 %. Ab Mai 1914 Abstemp. der Mäntel u. Bogen auf die neue Firma. Nur so abgestempelte Stücke sind an der Börse lieferbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % des Reingewinns zum R.-F., event. besond. Rückl., hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke einschl. Gleisanschl. 133 118, Gebäude 887 895, Masch. 1 292 678, Fernleitungen, 1 983 260, Transformatorenstat. 663 536, Ortsnetze u Strassenbeleucht. 863 447, Anlagewerte E. W. Arzberg, Oberkotzau u. Altenkundstadt 728 549, Elektrizitätsmesser 220 304, Inventarien, Mobilien- u. Betriebswerkzeuge 67 678, im Bau befindliche Anlagen 130 356, Lokomobilprovisor. Marktredwitz 11 000, Installationswerk- zeuge 5800, Automobile u. Fahrzeuge 12 000, Bureaubeleucht.-Anlagen 1200, Kassa 297, Effekt. 417 480, Effekten 2924, Kaut.-Effekten 14 752, vermietete Install. u. Motoren 38 314, Waren 285 194, Betriebsmaterial. 17 872, Versich. 8138, Bankguth. 13 896, Debit. 454 807. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Schuldverschreib. 1 869 000, R.-F. 105 470, Anlagetilg.-Kto 39 835, Ern.-F. 48 608, unerhob. Schuldverschreib. 3150. Zs. Kto 18 064, Stadtgemeinde Arzberg 256 345, Kredit. 3 411 828, Reingewinn 2199. Sa. M. 8 254 502. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 62 817, Steuern 26 413, Versich. 9974, Schuldverschreib.-Zs. u. Aufgeld 85 575. Zs. an Stadtgemeinde Arzberg 10 349, verausgabte Zs. 104 786, Kriegsunterstütz. 17 016, Kursverlust auf Effekten 612, Abschreib. 13 806, Rein- gewinn 2199. – Kredit: Vortrag 5252, Überschuss aus Stromverkauf u. Installationen 338 298. Sa. M. 333 550. Dividenden 1901–1916: 2½, 4, 4, 4½, 5, 5½, 5½, 5½, 4, 5, 6, 6, 5, 4, 0, 0 %. Vorstand: Ing. Hans Laporte, Kfm. Leonh. Scherber, Dr. Ing. Gust. Siegel. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Paul Mamroth, Stellv.: Dir. Albert Hempel, Berlin:; Dir. Friedr. Engelmann, Frankf. a. M.; Prof. Dr. Georg Klingenberg, Berlin; Dir. Alfred Loewe, Strassburg i. Els.; Dr. Fritz Sabersky, Berlin; Prof. Bernh. Salomon, Fr ankf. a. M.; Dir. Karl Zander, Bank-Dir. Rob. Haas, Zürich. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. weitere Rücklagen, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R., Rest Super- -Div. Bilanz am 31 Dez. 1916: Aktiva: Wasserwerkanlage Rheinfelden 4 428 362, do. Wyhlen 9 289 534, Dampfreserveanlage Rheinfelden 421 934, do. Wyhle 1 102 633, Gebäude 866 749, bad. Ind.-Terrain 979 709, schweiz. do. 294 377, Leitungsnetz 3 122 068, Transformatoren 335 053, Inventarium 89 465, Elektrizitätsmesser 85 030, Betriebsmaterial. 133 313, Waren 201 415, Versich. 20 669, Effekten 983 400, Kassa 6900, Bankguth. 2 291 405, Debit. 782522.